*Musik*
Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich begrüße Sie heute ganz herzlich zu der Bürgervorlesung zum heutigen Thema Kunstherz für Kinder.
Mein Name ist Oliver Dewald, ich bin Leiter der Kinderherzchirurgischen Abteilung
und ich würde Ihnen gerne dieses für uns in der Kindermedizin doch ein gewisses Herzensthema näherbringen wollen, so in den nächsten 45 Minuten.
Ich würde gerne mal anfangen, wie kommen wir überhaupt zum Thema Kunstherz für Kinder.
Erst einmal haben wir viele angeborene Herzfehler zu versorgen.
Hier sehen Sie eine Darstellung aus dem Kompetenznetz angeborener Herzfehler, also so eine Art Dachorganisation dargestellt,
die Entwicklung der Zahlen, dem einem oder anderen wird das schon bekannt vorkommen.
Sie sehen hier, wie diese Entwicklung seit 1970 bis jetzt ungefähr heute und dann weiter ein bisschen projiziert in die Zukunft sich gemacht hat.
Wir fingen an mit zunächst einmal nur Kindern mit angeborenen Herzfehler und den Neugeborenen, Lebendgeborenen.
Dann kam langsam die 18-Jährige dazu und je besser die Techniken wurden, je besser die Verfahren wurden, desto besser die Überlebensrate.
Dann haben wir jetzt mittlerweile so einen Punkt erreicht, wo wir immer mehr auch diese dunkelblau gefärbten Erwachsenen mit angeborenen Herzfehler haben.
Wir befinden uns jetzt gerade am Punkt, wo wir davon ausgehen, dass wir mehr Erwachsene mit angeborenen Herzfehler haben als Kinder.
Das ist eine sehr schöne Entwicklung, die lässt sich sehr gut auch dann in der Überlebensrate abbilden
und das ist dann das rechte Teil von dieser Folie, nämlich die Überlebensrate ist irgendwo bei 97,5%.
Das sind die aktuellen Zahlen der Europäischen Datenbank, der Europäischen Fachgesellschaft für Kinderherzchirurgie.
Was behandeln wir in der Regel?
Das ist jetzt auch etwas allgemein.
Es geht los mit relativ einfachen Herzfehler, wie Ventrikel-Septum-Defekt Vorhof-Septum-Defekt, Duktus, Pulmonalklappen- oder Aortenklappenstenose, Isthmusstenose.
Dann kommen schon mal komplexere Sachen, Fallot und Atrioventrikülares Kanal.
Also das sind alles so ein paar Prozentpunkte der angeborenen Herzfehler und wir haben ja immerhin so ein Prozent der Lebendgeborenen haben einen.
Also das sind schon nennenswerte Zahlen, die wir auch hier in Erlangen da versorgen können.
Und wenn Sie jetzt schon bei ganz komplexen landen, sind wir ungefähr bei vier Prozent Häufigkeit.
Nur wo kommt überhaupt jetzt immer so ein Kunstherz überhaupt zum Einsatz?
Naja, im Wesentlichen bei Kardiomyopathien.
Und da gibt es einen schon bemerkenswerten Sprung.
Diese Daten basieren leider auf amerikanischen Daten, in Europa haben wir das leider nicht,
aber wir haben Entwicklung einer sogenannten Kardiomyopathie, also einer Herzmusklererkrankung
bei 1,13 Kinder auf 100.000 Kinder und das sind die Zahlen bei unter 90-Jährigen in den USA.
Also das ist schon eine sehr seltene Angelegenheit.
Die Verteilung und da haben die Kollegen dann wirklich sehr großes Kollektiv da untersucht
von mehreren Millionen, die kommen dann auf die Zahlen, das ist ungefähr die Hälfte,
etwas mehr ist die Hälfte dilatative Kardiomyopathie, also eine sogenannte Erweiterung der Herzkammer
und praktisch Herzmuskelfunktionsstörungen haben.
Nicht so ganz die Hälfte hat eine sogenannte Hypertrophe Kardiomyopathie, da ist der Herzmuskel einfach sehr dick
und dennoch das Herz pumpt nicht so wie es sein soll
und da gibt es ja noch andere Formen auf die ich jetzt nicht eingehen möchte.
Also das ist also eine im Vergleich zu allen anderen Sachen in der Kinderherzchirurgie doch sehr seltene Angelegenheit.
Und was aber daraus entstehen kann ist eine Herzmuskelschwäche
und die Analogie zwischen angeborenen Herzfehler und Herzmuskelschwäche kann nur dann entstehen, wenn Sie besonders komplexe Herzfehler behandeln
und diese dann nach einigen Jahren dann doch eine Herzmuskelschwäche entwickeln.
Hier sind insbesondere die sogenannten Einkammerherzen zu nennen, aber dann auch die Kardiomyopathien,
wie bereits gerade eben ausgeführt und sehr sehr selten dass auch nach einer Korrektur-OP Verlust von Herzmuskelmasse auftritt
und das dann so eine Herzmuskelschwäche sich ausbilden kann.
Es gibt noch eine Entität, die jetzt nicht unbedingt angeboren ist, sondern eher erworben
und das ist eine sogenannte Myokarditis, das ist eine Entzündung des Herzmuskels.
Das betrifft die Kinder genauso wie die Erwachsene und sieht klinisch im Endeffekt sehr ähnlich wie eine Kardiomyopathie aus.
Die Herzmuskelschwäche bezeichnen wir auch als Herzinsuffizienz
und im Endeffekt ist einfach der Muskel nicht in der Lage die geforderte Leistung aufzubringen und das praktisch dauerhaft, also braucht er Hilfe.
Presenters
Prof. Dr. Oliver Dewald
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:35:01 Min
Aufnahmedatum
2023-07-03
Hochgeladen am
2023-07-06 15:06:03
Sprache
de-DE