*Musik*
Ich darf Sie ganz herzlich begrüßen zur heutigen Bürgervorlesung.
Mein Name ist Christian Bogdan, ich bin Leiter vom Institut für klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene
und habe mir gedacht, ich spreche heute mal über etwas, was ich noch nie adressiert habe in der Bürgervorlesung,
nämlich die Infektionsgefährdung, die vielleicht auch mal von einem Haustier ausgehen kann.
Ich sage es jetzt gleich vorweg, wahrscheinlich haben viele von Ihnen Haustiere oder heben Sie doch mal die Hand, wer ein Haustier hat.
Wobei, das hat hauptsächlich meine Frau, aber trotzdem.
Also vielleicht die Endbotschaft vorweg.
Es gibt keinen Grund, auch irgendein Haustier jetzt nach dieser Vorlesung abzuschaffen.
Es gibt aber eine ganze Reihe von Gründen, vielleicht ein bisschen alerter mit dem ein oder anderen Haustier umzugehen
und das, was die meisten von Ihnen als Haustier definieren, ist wahrscheinlich zum größeren Teil nicht unbedingt das, was ich heute erzähle.
Also ich gehe schon auf die klassischen Haustiere ein, aber es gibt da auch so ein paar Exoten, sage ich mal,
und hinter diesen Exoten, da können sich dann doch ein paar mehr Gefahren noch verbergen.
So, genug der Vorrede.
Interessenkonflikte, das muss man heute mal angehen, habe ich keine.
Also ich bin auch kein Veterinär und ich habe auch keine Verbindung zu irgendwelchen Firmen, die irgendwelche Therapeutika herstellen.
Die Agenda ist relativ einfach, ich werde ganz kurz über die Zahl der Haustiere mal ein bisschen was erzählen,
ganz kurz aber nur, und dann auf diese zwei Hauptthemen da eingehen.
Das eine sind Bissverletzungen, das andere sind die sogenannten Zoo-Anthroposen.
Darunter verstehen wir die Erkrankungen, die vom Tier, Zoon auf Anthropos, Mensch übertragen werden können.
Und, wie der Zufall so will, das ist wirklich ganz interessant, gibt es bei den Zoo-Anthroposen eigentlich alles,
von Virus über Bakterien, Einzeller, Pilze bis hin zu Würmern.
Also da gibt es keine Einschränkung.
Die Zahl der, ich wusste das eigentlich gar nicht, bis ich das nachgeguckt habe, die Zahl der Haustiere ist eigentlich wirklich enorm.
Also das beinhaltet jetzt, wenn ich es jetzt richtig erinnere, noch nicht einmal die Zierfische und Terrarientiere,
Naja gut, die kann man ein bisschen schwer zählen wahrscheinlich, aber insgesamt schon sehr, sehr beachtlich.
Und in letzter Zeit gibt es halt auch sehr viel Hang zu Exotischen.
Wenn man das mal ein bisschen genauer anschaut, dann sind da die Katzen und die Hunde,
wie nicht anders zu erwarten, eigentlich ganz weit oben und an dritter Stelle kommen dann aber schon so die Kleintiere,
also Meerschweinchen, Mäuse, Ratten, was man halt so zu Hause eventuell rumrennen hat.
Und weiter unten dann eben die Aquarien, die Gattenteiche, die Terrarien etc.
So, ganz wichtige Botschaft und ich denke der Handchirurg, wenn er jetzt hier wäre,
Professor Horch, der wäre ganz dankbar, dass ich da heute drauf eingehe, weil das ist also wirklich ein wichtiges Thema.
Ich war heute schon mal hier zwei Stunden lang und kam auf das Thema auch bei den Medizinstudenten.
Ich fange mal an mit so einer typischen Situation.
Viele von Ihnen haben wahrscheinlich eine Katze.
Wer hat eine Katze?
Ja, also Katze ist häufig und Katzen, die sind ja manchmal ein bisschen heimtückisch,
also lassen sich immer gerne streicheln und wenn ihnen irgendwas nicht passt, dann hauen die auch mal gleich ihre Klauen raus, das ist so die eine Variante.
Und das zweite ist halt auch mal ein Biss und Katzenbisse haben unangenehme Eigenschaften.
Die Zähne sind ja sehr spitz und scharf, können auch sehr tief gehen, die Stichkanäle sozusagen
und was am Anfang so harmlos ausschaut, das kann sich ganz schnell als wirklich weniger harmlos entpuppen
und ich sage es mal gleich vorweg, Verletzungen durch Bisse, sei es jetzt Katze oder Hund
an den Extremitäten oder auch im Gesicht, ist nichts, was Sie zu Hause irgendwie versuchen, selbst zu verarzten.
Das ist eine ganz schlechte Idee.
Und das liegt daran, um es mal ganz einfach zu sagen, dass das Mikrobiom bei den Tieren natürlich nicht mit unserem identisch ist, Punkt eins,
und zum zweiten aber auch bedauernswerterweise noch ein paar Bakterien beinhaltet, die durchaus totbringend sein können.
Manche heißen auch schon so, von der Nomenklatur her interessanterweise.
Bei der Gelegenheit noch ein Hinweis, auch wenn Sie mal ein Mensch beißen sollte
was durchaus vorkommt in allerlei Auseinandersetzungen,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:58:47 Min
Aufnahmedatum
2024-05-06
Hochgeladen am
2024-05-07 13:06:07
Sprache
de-DE