59 - Narkose? Mit Sicherheit! [ID:48547]
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*Musik*

Ein schönen guten Tag. Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, falls welche hier dabei sind.

Ich darf Sie herzlich begrüßen zu dieser heutigen Vorlesung, mein Name ist Roland Francis.

Ich leide seit Oktober letzten Jahres, die anästhesiologische Klinik am Universitätsklinikum.

Und zunächst einmal, bin ich wirklich beeindruckt, wie voll der Hörsaal ist an einem solch schönen, sonnigen Tag.

Das gibt mir Mut, dass wir jetzt so knapp eine Stunde haben, wo wir uns mit einem Thema beschäftigen können.

Was mir natürlich sehr am Herzen liegt.

Und wenn ich sehe, wie voll der Hörsaal ist, dann muss ich sie beglückwünschen.

Sie haben offenbar ein sehr hohes Sicherheitsbewusstsein, da Sie sich jetzt aus freien Stücken über das Thema Narkose informieren wollen.

Und die Narkose ist etwas, womit man häufig nicht rechnet

und manchmal kommt das Schicksal dann schneller als es einem lieb ist und auf einmal ist man in der Situation und braucht eine.

Ich selber hatte auch schon eine. Ich kann ihn versichern, es ist aus der Patientenperspektive etwas völlig anderes.

Vielleicht machen wir eine kurze Erhebung. Wer war schon mal in der Situation eine Narkose haben zu können müssen dürfen?

Gut, dann stelle ich fest, es sind doch einige Experten hier im Raum.

Deshalb wird ihn einig sicherlich sehr bekannt vorkommen.

Nun kann man über Narkose sehr viel erzählen und ich möchte das anhand der üblichen W-Fragen mit ihnen heute gemeinsam erarbeiten, rekapitulieren.

Also das wie, das war es, warum, wieso.

Und ja, da fang ich mal bei mir persönlich an, warum, das sind meine Interessenkonflikte, warum bin ich Anästhesist geworden?

Oder Anästhesiologie, wie wir heute sagen.

Und das ist im Grunde, wenn Sie auch unter Studierenden herumfragen, eigentlich einfach was viel nicht ganz so klar ist, was verwirkt sich dahinter.

Dann kommen die üblichen Schlagworte, der Sandmann oder der mit dem Holzhammer und das ist es natürlich überhaupt nicht.

So bin ich zur Anästhesiologie gekommen.

Hier sehen Sie ein ja doch in die Jahre gekommenes Bild, die Person ist mein Vater.

Er ist ein Anästhesiepfleger gewesen und aus diesem einfachen Grund habe ich schon von Kind auf erfahren, was es heißt, ein Anästhesist zu sein.

Was sich hinter diesem Berufsbild verbirgt.

Was das bedeutet, in welche extremen Situationen Anästhesiologen kommen können, wie sie es schaffen, einen kühlen Kopf zu bewahren,

auch zu sehen, was für manuelle Skills wie man heute so sagt,

welche Fertigkeiten sie haben, wie intensiv sie sich den Patienten zu werden, obwohl die Patienten in der Narkose sind und oft wenig Interaktion möglich ist.

Und ich habe auch erfahren, welche breite Fachspektrum das Fach Anästhesiologie abdeckt,

das ist nämlich neben der Narkose auch noch die Intensivmedizin, die Notfallmedizin und die Schmerztherapie.

Und daran erkennt man auch schon, dass man als Anästhesiologe eigentlich ein Teamplayer Gen eingebaut haben muss,

weil man an sehr viel Schnitt stellen, mit sehr vielen Kollegen, mit sehr vielen unterschiedlichen Berufsgruppen,

gemeinsam arbeiten muss, um etwas für den Patienten zu bewegen und ihn sicher durch eine Operation und sicher durch eine Narkose zu kommen.

Jetzt komme ich gerade vorgestern zurück aus USA und ich war genau an diesem Ort, vielleicht kennt den einer oder eine von Ihnen.

Wir sind hier in Boston, am Massachusetts General Hospital und das Gebäude nennt sich Bulfinch-Building

und in diesem Bulfinch-Building befindet sich hier zentral in der oberen Etage ein Hörsaal.

Nicht ganz so wie dieser, viel kleiner, halb oval gebaut und das Besondere ist, dass der oben eine Kuppel ist,

die ist auch mit Absicht dort, da fällt nämlich Tageslicht rein, das ist der sogenannte ?-dome

und das ist wo seinerzeit Operationen demonstriert wurden, den Studierenden und hier ist die Geburtsstätte der modernen Anästhesiologie.

Denn operieren in Narkose war seinerzeit und wir befinden uns im 19. Jahrhundert etwas ganz besonders.

Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts viel herumprobiert,

wie man das operieren erleichtern kann, dass es dem Patienten besser geht, vor allem Schmerzunterdrückung, war die Forderung

und Sie sehen hier ein Bild, eine Malerei, wo ganz offensichtlich etwas passiert, was mit Blut zu tun hat.

Der Chef-Chirurg damals, John Collins Warren, führte hier an einem Patienten, eine Operation am Hals durch

wurde eine Fettgewebsgeschwulst entfernt und das Besondere, erkennen wir erst bei genauerem Hinsehen,

das Besondere ist, dass da eine Person ein bisschen im Hintergrund steht, das ist diese Person,

namens Morten, Thomas William Green Morten und der hält eine Glaskugel in der Hand.

In dieser Glaskugel befindet sich ein Schwamm. Der Schwamm ist mit Äther getränkt,

Äther verdampft und der verdampfte Äther wird über einen Mundstück, dem Patienten vom Mund und Nase gehalten, sodass er das inhalieren kann.

Und so fiel der Patient in einen Zustand, der Bewusstlosigkeit,

Teil eines Kapitels:
Sommersemester 2023

Presenters

Prof. Dr. Roland Chike Eluaka Francis Prof. Dr. Roland Chike Eluaka Francis

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:58:18 Min

Aufnahmedatum

2023-06-19

Hochgeladen am

2023-06-21 13:56:04

Sprache

de-DE

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