*Musik*
Ja, sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Interessierte.
Ich freue mich, dass Sie alle da sind und begrüße Sie ganz herzlich zur heutigen Bürgervorlesung.
Mein Name ist Julia Syed und ich bin beschäftigt als Oberärztin hier am Klinikum in der Kinderchirurgischen Abteilung
und darf heute im Namen der Kinderchirurgie die Bürgervorlesung halten.
Wir steigen gleich ein in die Thematik, wir sprechen heute über Brustwanddeformitäten.
Das sind angeborene Formfehlbildungen der vorderen Brustwand, des Brustkorbs.
Es ist nicht nur das Brustbein betroffen, sondern auch die an das Brustbein angrenzenden Rippen.
Und häufig sind die Fehlbildungen nicht von Geburt an bekannt, auch wenn es sich um angeborene Deformitäten handelt,
sondern treten erst im Laufe der körperlichen Entwicklung mit dem zunehmenden körperlichen Wachstum in Erscheinung.
Und nicht selten fallen, die Deformitäten erst mal zu um das zwölf, der 13. Lebensjahr auf,
wenn auch betroffene sich mehr mit dem eigenen Körperbild beschäftigen.
Die klassischen Ausprägungsformen sind eben die Trichterbrust und die Kielbrust.
Es gibt aber auch vielfältige Formvarianten.
Häufig haben wir mit Mischdeformitäten zu tun oder auch anderen Fehlbildungen des Brustbeins wie dem Pectus Arquatum. Da komme ich gleich noch mal drauf zu sprechen.
Wie kommt es jetzt zu einer Brustkorbdeformität? Der Pathomechanismus ist letztlich unklar.
Man geht davon aus, dass eine Fusion-Störung zwischen Brustbein und Rippen besteht.
Die Rippen, die sind im vorderen Anteil, wo sie an das Brustbein grenzen, von knorpeliger Substanz.
Das ist bei jedem Brustkorb so. Man vermutet eine gestörte Wachstumshemmung an dieser Übergangszone von Knochen zu Knorpel im Bereich der Rippen.
Gelegentlich können wir eine familiäre Häufung beobachten. Das ist aber nicht regelhaft der Fall.
Was auch beschrieben ist, ist eine Häufung im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen,
wie zum Beispiel Erkrankungen des Bindegewebes oder auch im Zusammenhang mit Zwerchfell-Defekten.
Die Trichterbrust oder auch des Pectus Excavatum meint oder beschreibt eine Einsenkung der vorderen Brustwand.
Sodass es zu einer Trichterausbildung kommt. Es ist eine der häufigeren Deformitäten aus dem Bereich der Brustwand-Deformitäten
Gar nicht so selten wie man zunächst meint. Einer bis acht von tausend sind Betroffen.
Deutlich häufiger betroffen ist das männliche Geschlecht mit vier bis fünf zu eins gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Hier mal ein Beispiel, wie das bei einer jungen Frau aussehen kann.
Ein ausgeprägter Trichterbrust befund noch mal bei einem männlichen Patienten.
Dem gegenüber ist die Kielbrust quasi die umgekehrte Variante.
Das Pectus carinatum beschreibt eine Vorwölbung der vorderen Brustwand mit einer Vorwölbung von Brustbein und angrenzenden Rippen.
Wieder sind beide betroffen und insgesamt viermal seltener als die Trichterbrust.
So kann das bei einer weiblichen Patienten mal aussehen oder auch nochmal ein ausgeprägter Befund bei einem männlichen Patienten.
Neben Einsenkung oder Vorwölbung von Brustbein und den angrenzenden Rippen können wir weitere Merkmale beobachten.
Häufig haben wir Rotationsfehlstellungen des Brustbeins. Das Brustbein kann auch eine Seitabweichung aufweisen.
Es können Brustbein Spaltfehlbildungen vorliegen und zusätzlich auch die Rippen weitere Merkmale an Deformitäten aufweisen.
Hier mal so eine Gabelrippe oder Rippenfusion.
Auch die Rippenbögen können weit vorstehen, sogenannte Eversionen können vorliegen.
Außerdem kann auch die Wirbelsäule im Sinne einer Fehlhaltung betroffen sein, so wie hier unten links im Bild,
quasi so eine kyphotische Fehlhaltung, also ein Buckel oder auch eine Seitverkrümmung der Wirbelsäule die Skoliosen können vorliegen.
Insgesamt kann man dann quasi mit komplexen, sehr asymmetrischen gefunden zu tun haben
und auch Mischdeformitäten und nicht nur reinen Trichter- und Kielbrust Befunden.
Viele Formvarianten sind möglich. Wir haben hier zum Beispiel mal solche ausgeprägten Rippenbogen-Eversionen,
hier einen Patienten, Entschuldigung, ich sehe selber nicht so gut und die Patientin daneben mit einer so einer hufeisenförmigen Sternumfehllbildung im Sinne eines Pectus arcuatum.
der Patient unten links, zweite von unten links und der erste von oben rechts, das sind Marfan-Patienten
also Patienten mit einer Bindegewebserkrankung und dadurch bedingt sehr ausgeprägten Brustwanddeformitäten.
Was für Beschwerden Symptome können diese Patienten und Patientinnen entwickeln?
Das sind häufig unspezifische Allgemeinsymptome,
die man auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen beobachten kann,
die jetzt also nicht spezifisch für eine Brustwanddeformität sprechen.
Häufig klagen Betroffene über ein Engegefühl im Brustkorb oder auch stechende Schmerzen, manchmal gehäuften Schwindel,
Presenters
Dr. med. Julia Syed
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:44:53 Min
Aufnahmedatum
2023-06-05
Hochgeladen am
2023-06-13 15:16:03
Sprache
de-DE