Ja also schönen Nachmittag, vielen Dank nochmal für die Einladung.
Ja wie gesagt wir sind von Fridays for Future Erlangen und vor ihrer wohl
verdienten Pause gibt es von uns noch einen kurzen Beitrag.
Stellen Sie sich eine grüne Wiese mitten in Bayern vor.
Kühe grasen strahlend blauer Himmel, im Hintergrund ist ein See, in dem sich die
Sonne spiegelt. Und jetzt ersetzen Sie das alles durch einen 40 Meter hohen
Boarturm. 40 Meter das ist ungefähr so hoch wie vier Häuser.
Stattdessen jetzt zu betonierte Flächen, Flutlichter und der Himmel voller
Abgase. Genau das hat die Regierung in Bayern vor.
Mitten im oberbayerischen Reichling am Ammersee.
Währenddessen erinnern uns aktuelle Extremwetterereignisse an die
Dringlichkeit von Klimaschutz. Verheerende Hurricanes in den USA, verstärkt
durch die Klimakrise und ganz aktuell die schwerste Flutkatastrophe in Spanien
seit fast 30 Jahren, wo mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen sind.
Sie haben es wahrscheinlich mitbekommen, starke Regenfälle haben dort
Überflutungen und Schlammlavinen ausgelöst und auch dieses Ereignis
hängt mit der Klimakrise zusammen. Wir wissen also wie wichtig Klimaschutz und
wie wichtig eine Energiewende ist, dass wir frühestmöglich aus den fossilen
Energien aussteigen und nicht mehr neue fossile Projekte investieren, dass wir
umsteigen auf die erneuerbaren Energien. Bayern hat sich ja auch zum Ziel gesetzt,
bis 2040 klimaneutral zu sein und trotzdem trifft die Regierung eine
Entscheidung in die entgegengesetzte Richtung.
Wir haben zwei Orte momentan in Deutschland, was die Gasbohrungen
betrifft. Einmal vor Borkum, das war besonders im Sommer aktuell, da gab es
schon sehr viele große Proteste, weil dort für die nächsten 18 Jahre
Milliarden Kubikmeter Erdgas gebohrt werden sollen. Und jetzt eben ganz aktuell,
wie schon angesprochen, in Reichling in Bayern. Dort will eine Tochterfirma des
kanadischen Energieunternehmens MCF Energy, die planen eine Probebohrung in
Reichling im Landkreis Landsberg am Lech und die Arbeiten dafür sollen Anfang
2025 beginnen. Diese sogenannte Erkundungsbohrung ist auch schon
genehmigt worden. Sie soll bis zu 3000 Meter in die Tiefe gehen und wenn sie
erfolgreich ist, will das Unternehmen dort für 10 bis 15 Jahre Erdgas fördern.
Die Bohrungen finden allerdings nah am Trinkwasser und Naturschutzgebieten
statt, weshalb auch die Bewohner dort gegen die Erdgasbohrung protestiert
haben. Und wenn man sich jetzt mal die Zahlen anschaut, dort liegen circa 300
bis 500 Millionen Kubikmeter Erdgas. Und wenn man sich anschaut, dass wir in
Deutschland 2023 75 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht haben, dann ist es
eben nur ein sehr geringer Anteil. Außerdem entstehen dann auf der anderen
Seite für ein Kubikmeter Erdgas, um das zu fördern, zwei Kilogramm CO2. Und
deshalb sagt Claudia Kempfert, eine Energieexpertin vom Deutschen
Institut für Wirtschaftsforschung, einmal sind wir momentan nicht in einer
Mangel-Situation, was Erdgas betrifft, weil wir von Ländern, zum Beispiel von
Norwegen mit Erdgas versorgt werden. Und zudem hat man eben dieses sehr schlechte
Kosten-Nutzen-Verhältnis. Man hat einen sehr hohen Klimaschaden und eben einen
sehr, sehr geringen Ertrag. Außerdem, wenn es darum geht, was der bayerische
Staat an den Förderungen verdient, da gibt es so einen Sonderfall. Haben Sie
das mitbekommen, was die Förderabgaben angeht? Muss das gezahlt werden in
Bayern? Nein, genau. Bayern ist da eine Ausnahme und ja, also auch in der
Hinsicht nicht sonderlich lohnenswert. Und was Sie jetzt tun können, das
erzählt jetzt Ihnen Marlo. Genau, also zum einen, was können wir jetzt konkret
Presenters
Marlo Lißewski
Livia Neurath
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:11:49 Min
Aufnahmedatum
2024-10-31
Hochgeladen am
2024-11-05 17:05:27
Sprache
de-DE