Hallo, ich bin Femke van den Dijssel, Ventures Studentin im Fach Kunstgeschichte.
In diesem Screencast werde ich mich näher mit der Familie von Charles II. befassen, die ihn während seines Exils unterstützte.
Als Ausgangspunkt meiner Betrachtung soll ein Stich von Piri Philipp dienen, der im Bankett am letzten Abend seines Exils zeigt.
Wer waren die Teilnehmer des Banketts und welche Rolle spielten sie in Charles Leben und wie unterstützen sie ihn?
Den Stich, den wir betrachten wollen, zeigt den Abend bevor Charles II. zurück nach England reiste, den 30. Mai 1660.
Er wurde zu einem Bankett im Maritius-Hall in den Hach eingeladen.
Gastgeber war Prinz Moritz von Nassau und die Provinz Holland.
Wir sehen auf der linken Bildseite einen Tisch, der waagerecht platziert wurde.
Auf der rechten Seite steht rechtwinklig dazu ein weiterer Tisch, über den ein Baldachin gespannt wurde.
Unter dem Baldachin befinden sich die wichtigsten Personen des Banketts.
In der Mitte sitzt Charles II., erkennbar an seinen Glocken.
Neben ihm sitzt seine Tante Elisabeth Stuart, Königin von Böhmen,
und seine Schwester Maria Henriette Stuart, Prinzessin Royer und Prinzessin von Oranien und Gräfin von Nassau.
Es lässt sich nicht genau identifizieren, wer wer ist.
Wahrscheinlich ist die hintere, etwas älter aussehende Person seine Tante,
und die vordere, jüngere Person seine Schwester.
Vorne am Tisch, dem Betrachter anblickend, lässt sich noch der spätere englische König William III. erkennen.
Wie bereits erwähnt, zeigt das Werk einen jüngeren Charles II., noch vor seiner Thronbesteigung.
Doch wie gelangt Charles überhaupt in die Niederlande?
Nachdem er nur knapp den Tod bei der Schlacht von Worchester entronnen war,
was Charles laut einer Legende gelang, indem er sich in einer Eiche versteckte,
daraufhin flog er per Schiff nach Frankreich zu seiner Mutter Henriette Maria.
Seine Mutter war auch der Grund, warum er in Frankreich willkommen war,
denn sie war die Schwester des damaligen französischen Königs Ludwigs XIII.
Charles' Glück dauerte jedoch nicht lange, einerseits durch chronische Geldnot,
andererseits durch eine Änderung der politischen Lage in Frankreich.
Charles verließ den französischen Hof, als er davon erfuhr,
dass der französische Minister Marzarin eine Allianz mit dem englischen Lord Protector Oliver Cromwell
eingegangen war, dem Mörder seines Vaters.
Daraufhin suchte Charles Zuflucht an den Höfen in Südwesten Deutschlands.
Letzten Endes landete er in den spanischen Flandern,
wo von hier aus besuchte er seine Schwester Mary in den Niederlanden.
Seine Schwester konnte ihm helfen, weil sie mit William von Oranien,
dem Stadthalter der Vereinigten Provinzen verheiratet war.
Der Status von Charles kam unter anderem durch das Terminiel zum Ausdruck,
zum Beispiel bei den festlichen Abendessen.
Als er früher, noch vor seinem Exil, seine Schwester besuchte,
trug er den Titel Prince of Wales.
Dementsprechend aß er mit seiner Schwester zusammen.
Marys Ehemann William von Oranien musste sein Essen getrennt von ihnen einnehmen,
weil er nicht einer königlichen Familie entstammte.
Nachdem die Nachricht von der Hinrichtung Charles I. die Europäischen Höfe erreichte,
änderte sich diese Regelung.
Von nun an nahm Charles II. seine Mahlzeiten alleine an einem eigenen Tisch zu sich.
1650 verstarb Marys Ehemann William von Oranien an den Pocken.
Deswegen wurde das in unserem stichabgebildeter Bankett im Jahre 1660
im Namen des Prinzen Moritz von Nassau abgehalten.
Der Sohn von Mary und William, William III., nahm ebenfalls an dem Bankett teil.
Er war damals ca. 16 Jahre alt.
Auf dem hier gezeigten Portrait ist er noch einige Jahre jünger.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:05:57 Min
Aufnahmedatum
2022-04-06
Hochgeladen am
2022-04-06 12:26:09
Sprache
de-DE