4 - Wasser - lebensnotwendige Ressource und Konfliktstoff [ID:533]
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Ich freue mich, hier wieder sprechen zu können im Kollegium Alexandrinum.

Heute geht es nur randlich um den Orient.

Das spielt da nur teilweise eine Rolle.

Ich möchte mich mehr allgemein mit der Frage des Wassers auf der Erde beschäftigen.

Wie viel Wasser steht uns eigentlich zur Verfügung?

Insbesondere im Hinblick darauf, dass wir auch für kommende Generationen die Aufgabe

haben, Wasser bereitzustellen für die Ernährung, das heißt für Bewässerung der Landwirtschaft.

Das Wasser auf der Erde ist eine unvorstellbar große Menge.

Das sind nämlich 1,365 Milliarden Kubikkilometer.

Damit können Sie mit dieser Zahl nicht viel anfangen.

Das wird aber gleich weniger, wenn wir uns anschauen, dass nur 2,5 Prozent dieses Wassers

auf der Welt Süßwasser sind.

Das sind immer noch 35 Millionen Kubikkilometer.

Auch das sieht immer noch sehr viel aus.

Zwei Drittel davon sind aber in Gletschern und an Polen in Form von Eis gebunden.

Sie sind also nur mühsam zu gewinnen als Trinkwasser.

Der Rest bewegt sich im sogenannten Wasserkreislauf auf der Erde.

In diesem Wasserkreislauf ist das Wasser wenigstens teilweise für eine Nutzung zugänglich.

Nicht in dem Verdunstungskreislauf, sondern in dem Kreislauf, der sich abspielt zwischen

Niederschlag, Abfluss und Süßwasserspeicherung in Seen und dann schließlich in der Grundwasserbildung.

Das sind Wässer, die wir nutzen können.

Das sind immer noch 9 Millionen Kubikkilometer.

Wenn wir uns dieses Wasser nun wiederum genauer anschauen, stellen wir fest, dass fast alles

davon im Grundwasser vorrätig ist.

Offensichtlich stellt also das Grundwasser, unser größtes nutzbares Wasserreservoir,

auf der Erde dar.

Aber ist das wirklich so?

Hier müssen wir uns mit dem Begriff der erneuerbaren Wasservorräte, der Renewable Water Resources,

beschäftigen.

Das sind, vereinfacht gesagt, jene Wassermengen, die ein Gebiet, z.B. ein Staat, jährlich

als Niederschlag erhält, abzüglich der Verdunstung.

Nur dieses Wasser steht ja langfristig und nachhaltig tatsächlich zur Nutzung zur Verfügung.

Ein sehr großer Teil des Grundwassers, z.B., ist nämlich sogenanntes fossiles Grundwasser.

Dieses fossile Grundwasser ist solches Wasser, das in Zeiten feuchteren Klimas in der Vergangenheit,

in der geologischen Vergangenheit in die Grundwasservorräte gekommen ist, die aufgefüllt hat.

Und dort jetzt als große Wasserreserve im Untergrund liegt.

Bekanntes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass unter der Wüste Sahara, also Nordafrika,

ungefähr 50.000 Kubikkilometer solcher fossilen Grundwassers liegen.

Das entspricht ungefähr der Menge, die der Nil in 500 Jahren nach Ägypten bringt.

Das ist schon eine ganze Menge.

Also wunderbar, man kann die Sahara bewässern mit diesem Wasser, denn das reicht ja lange Zeit zur Nutzung.

Aber dieses Wasser ist 200.000 bis 1.000.000 Jahre alt.

Man kann heute Wasseralter sehr schön mit Isotopen bestimmen.

Es stammt also aus der Zeit, als bei uns die Kaltzeiten, die Eiszeiten waren,

da hatten wir in der Sahara ein feuchteres Klima.

Heute wird an diesem Grundwasser nichts mehr Neues gebildet.

Es sind also Lagerstätten von Wasser aus früheren Zeiten.

Und deshalb kommt jetzt das große Aber.

Weil dieses Wasser so alt ist, liegt es zum Teil sehr, sehr tief.

2.000, 3.000 Meter Tiefe.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Horst Kopp Prof. Dr. Horst Kopp

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:28:41 Min

Aufnahmedatum

2007-06-28

Hochgeladen am

2017-07-10 14:47:08

Sprache

de-DE

Wasser wird eines der großen Themen des 21. Jahrhunderts werden. Warum? Auf den ersten Blick gibt es auf der Erde genügend Wasser. Das meiste davon aber ist in den Ozeanen zu finden, also salzig.

Tags

Wasser Ressource Konfliktstoff lebensnotwendig Leben
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