Vielen Dank für die einladenden Worte und vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich,
Ihnen heute im Rahmen des Kollegen Alexandrinum einen Vortrag halten zu dürfen, eben zu dem Thema
Laser- und Umformtechnik, revolutionäre Verfahren in der Blechumformung. Die
Blechumformung selber denke ich ist für viele Leute etwas, was man mehr oder
weniger als gottgegeben hin nimmt, weil es sehr viele Bauteile im alltäglichen
Leben gibt, die einfach durch Blechumformverfahren hergestellt sind,
somit jeder kennt und täglich gebraucht. Und schaut man da mal ein bisschen in
der Geschichte zurück, dann kann man dabei auch sehr gut erkennen, dass die
Umformtechnik eigentlich eine der ältesten Technologien der Welt ist, mit
der sich die Menschheit beschäftigt. Denn betrachten wir zum einen die
Geschichte, dann gab es sehr viele Gottheiten in eigentlich jeder Kultur
eine eigene, zum Beispiel bei den alten Griechen, den Gott Hephaestus, der als
Gott der Kriegskunst und der Schmiedetechnik bekannt ist aus der
Geschichte, der somit bereits dokumentiert hat, wie wichtig im
Altertum eben gerade die Umformtechnik für die Menschheit war. Wenn wir
natürlich einen solchen Hephaestus und seine Tätigkeiten vergleichen, der alles
rein aus der körperlichen Kraft heraus geschaffen hat, mit den heutigen Methoden
der Umformtechnik und vor allem der Blechumformung, schauen wir hier zum
Beispiel auf Produkte, wie sie im Automobilbau eingesetzt werden rund um
den Bereich des Sitzes, dann sehen wir, dass die Komplexität der Bauteile
deutlich angestiegen ist und diese Bauteile nicht mehr von Hand in der Regel
gefertigt werden, sondern maschinell auch mit einem hohen Automatisierungsgrad.
Das heißt, wenn wir da in die Vergangenheit sehen, dann können wir hier
erkennen, was sich gewandelt hat, aber wir können auch schon eigentlich direkt
die Bezüge bis zur heutigen Zeit erkennen. In der Vergangenheit haben wir
einige prähistorische Erzeugnisse, die umformtechnisch erzeugt wurden, die wir
bis heute bewundern. Das geht zum Beispiel ungefähr dreieinhalb
tausend Jahre zurück. Die Himmelsscheibe von Nebra, die vor einigen Jahren in
aller Munde war, ein eigentlich aus unserer Sicht heute Kunstwerk, das zur
damaligen Zeit geschaffen wurde, um die Weltanschauung, nämlich die Vorstellung
von der Erde zu vermitteln und ein Objekt, das geschmiedet wurde, ein
Prozess, der mit Wärme arbeitet, aus einem Massivwerkstück gefertigt wurde,
aber dabei etwas ergeben hat, was eine flache Gestalt hat und somit nach unserem
heutigen Verständnis Erderblechumformung zuzuordnen wäre.
Vergleichbar ist dieses auch, wenn man sich die Kriegsgüter ansieht.
Hier zum Beispiel ein römischer Helm aus der Kollektion Alex Gutmann, bei dem man
sieht, dass bereits 400 vor Christus die Schmiedekunst sehr weit vorangeschritten
war, denn man hat hier nicht nur sehr feine Ziselierungen an diesem Helm,
nein, man sieht auch, dass damals schon bekannt war, dass die Schmiedetechnologie,
die eigentlich eine Umformtechnologie ist, auch zum Fügen genutzt werden kann,
denn Fügen durch Schmieden ist auch eines der Grundverfahren und wurde damals
schon entwickelt oder war sogar schon bekannt. Über die Jahre hinweg hat man
diese Kunst verbessert, man sieht das an diesem Dolch, der um Christi Geburt
herum entstanden ist, hier sind die Ziselierungen noch feiner ausgearbeitet
und wenn man dann so ungefähr auf 1000 nach Christus sieht, dann findet man die
ersten Belege von damals Zehnerstahl, einem sehr hochwertigen Stahlprodukt,
das wir auch heute noch als höchste Schmiedekunst erachten. Gehen wir im
Vergleich zu der Prähistorie, nur circa 200 Jahre zurück, dann sieht man, was der
Mensch alles im Laufe der Zeit im Bereich der Umformtechnik erlernt hat,
denn die Bauteile, die wir realisieren konnten, wurden von Jahrhundert zu Jahrhundert
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:38:11 Min
Aufnahmedatum
2010-06-17
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:28
Sprache
de-DE