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Mecklenburg, auch in Schlesien und Krossen Herzog, Burg Graf zu Nürnberg, Fürst zu Halberstadt,
Minden, Kammin, Wenden, Schwerin und Ratzeburg, Graf zu Hohenzollern und Schwerin, Herderlande,
Rostock und Stargardt, der römisch-kaiserlichen, dann des Königs in Preußen, majestätischer
Majestät, wie auch des löblich-fränkischen Reichskreises, respektive Bestalter, Generalmajor
und Oberist über drei Regimenten zu Ross und Fuß und so weiter und so weiter. Damit bekam
etwa 120.000 Unmittelbare, Untertanen um ein Territorium non clausum, von den 7.000 into
seiner Residenzstadt Beirut lebten. Er war also einer der Dud Dienst fürsten des Heiligen
Römischen Reichs Deutscher Nation, die nur innerhalb enger Grenzen eigene Akzente setzen
konnten, aber in einer Zeit des Absolutismus eine Hofhaltung im Stil der großen Territorialürsten
haben wollten, was natürlich auch seine Frau, die Preußische Prinzessin Wilhelmine,
ihre Stellung entsprechend als angemessen ansah. Sein wenig kunstsinniger und eher anspruchsloser
Vater, Margraf Georg Friedrich Karl, hatte sparsam gewirtschaftet, um die zerrütteten
Finanzen der Margrafschaft zu sanieren. Mit Friedrich, der der Bayreuter Augustus genannt
wurde und vom Volk wegen seiner Leutseligkeit den Beinamen der Vielgeliebte bekam, gelangte
ein bestens vorbereiteter Fürst mit ausgeprägtem Kunstsachverstand und Sinn für Wissenschaft an
die Regierung, der zu Unrecht bei der Nachwelt im Schatten seiner Frau Wilhelmine, der Schwester
Friedrichs des Großen, stand. Denn Friedrich hatte eine gute Erziehung und Ausbildung genossen. Er
hat in Altdorf und Genf studiert, machte eine ausgedehnte Kavalierstour durch Frankreich,
Italien und die Niederlande. Aber im politischen Konzert des 18. Jahrhunderts spielte Bayreuth,
abgesehen von seiner Rolle als Objekt preußischer Begierden, keine allzu große Rolle. Reformen im
Innern konnte Friedrich nur ansatzweise einleiten.
Allerdings gelang ihm zusammen mit seiner Frau Wilhelmine, Bayreuth zu einem
Musenhof auszubauen, der weit über die Landesgrenzen
hinaus strahlte. Wie sein von ihm verehrter Schwager Friedrich von Preußen
war Mark-Raf Friedrich musisch begabt. Er komponierte, spielte Flöte und Cello und
malte. Er ließ zahlreiche Bauten von zum Teil herausragender kunsthistorischer
Bedeutung errichten, förderte Kunst und Wissenschaft und berief Künstler von
Rang nach Bayreuth. 1742 gründete eine markräfliche Landesuniversität in Bayreuth, die ein Jahr später
nach Erlangen verlegt wurde und 1756 die Bayreuter Akademie der Freien Künste und Wissenschaften.
Den Hof erweiterte er gleich nach Regierungsantritt von 140 Bediensteten auf 600. Das alles, um als
Fürst des 18. Jahrhunderts den Ansprüchen absolutistischer Repräsentation und Selbstdarstellung
zu genügen. Entsprechend seiner Auffassung von
Herrschaftsrepräsentation wurden alle Mittel des Herrscherlobs ausgeschöpft und
er als Fürst in Architekturen, Porträts, auf Münzen, bei Festen und Zeremonien,
wie Huldigungen, Einzügen, Hochzeiten und schließlich auch beim Begräbnis als
Verkörperung des Staates verherrlicht. All diese Repräsentationsformen waren
konstituierender Teil des sozialen Lebens und machten absolutistischen
Herrschaftsanspruch und Herrscheridee sinnlich erfahrbar. Ihren individuellsten
Ausdruck fand die Representatio majestatis im Herrscherporträt, handelte
sich dabei doch primärem ein politisches Instrument zur
Vergegenwärtigung der Staatsmacht in Gestalt des Souveräns. Im barocken
Herrscherporträt wird der Fürst glorifiziert und apotheotisch inszeniert,
dabei aber erst durch Zeichenkonstitution, also Kodierung durch
Allegorisierung, Anhäufung von Verweisungszeichen wie Insignien,
Kleidung, Gestik bedeutend, nicht durch seine Existenz als Individuum.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war die Identität von Zeichen und bezeichnetem
Presenters
Dr. Andrea Kluxen
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:44:14 Min
Aufnahmedatum
2011-05-12
Hochgeladen am
2011-05-25 08:48:10
Sprache
de-DE