Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Schönen Dank, Herr Wieser. Schönen Dank auch für die Einladung, die mir unter anderem Gelegenheit
geboten hat, die neuen Powerpoint-Vorlagen der Universität zu verwenden für meinen Vortrag,
habe ich bisher nicht gemacht. Wie Herr Wieser schon gesagt hat, mache ich seit vielen Jahren
Führungen durch unsere Sammlung und zweimal jährlich und für mich war es ganz interessant,
einmal das, was ich da so erzähle, aus dem Handgelenk zusammenzufassen und in einen Vortrag zu
bündeln. Das hat mich auch ermuntert, wieder verschiedene Quellen zu konsultieren, die so
im Laufe der Jahre etwas über die anatomische Sammlung und auch die Geschichte der Anatomie
hier in Erlangen aussagen. Dieses stattliche Haus, die jetzt schon wieder ältere Anatomie
in der Krankenhausstraße kennen Sie alle. Wer von Ihnen am Samstag zu dieser Führung
durch die Sammlung kommen möchte, der kann auch diesen Haupteingang über die große Freitreppe
benutzen, denn die Sammlung, zumindest der Teil, der in den Führungen immer gezeigt
wird, befindet sich in diesem Bau aus dem späten 19. Jahrhundert. Wir befinden uns
jetzt in diesem schmuckloseren, so pompeanisch-rot gefärbten Bauwerk, das eben diesen Hörsaal
enthält und jetzt die Krankenhausstraßenanatomie mit der ehemaligen Zoologie verbindet. Das
ist nämlich dieses Haus, was hinter den winterlich entlaubten Bäumen hier vorschreit. Das gehört
seit den späten 80er Jahren auch zur Anatomie und dieser weiße Bau, der nahtlos anschließt,
ist ein Laboratoriumstrakt bzw. ein Takt, wo verschiedenste andere Nebenräume noch sind.
Also dieses ganze Territorium bis um die Ecke zur Krankenhausstraße dürfen wir als Anatomie
bezeichnen, was uns natürlich einigen Raum bietet. Wenn Sie in das Haus Krankenhausstraße
9 hineintreten, dann kommen Sie durch diese Eingangstür, steigen eine Treppe empor, kommen
auf so ein Zwischengeschoss, an dem sich eine Marmorbank befindet, dort werden wir uns am
Samstag einfinden und ein früherer Mitarbeiter und Doktorand von mir hat so eine Collage
aus Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln gemacht, die Ihnen erlaubt, jetzt auch die Treppen
hoch zu steigen bis ins oberste Geschoss, wo die Präpariersäle angeordnet sind und ein
kleiner Hörsaal und man schreitet empor unter diesen Baldach hin, dieser gemalten Kassettendecke
mit abwechselnd Sternen-Symbolen und Eskulap-Natten-Symbolen, das ist ein bisschen zu klein, aber im Original
werden Sie es sehen, ein Pfarrer, der unsere jährliche Beisetzungsfeier der Körperspender
gestaltet hat, hat mich da vor vielen Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass es eigentlich
sehr schön ist, wenn unsere Studierenden zu ihrem Präparierkurs, der ja doch etwas Besonderes
ist, unter diesen Baldach hin aus bici eternitatis, wenn man so will, empor schreiten, weil es
eben was anderes ist, als wenn man ins Physikpraktikum oder ins Chemipraktikum geht.
Ich komme natürlich nicht umhin, ein bisschen was über die Geschichte der Anatomie und
der Gebäude der Lokalitäten zu erzählen, in denen Anatomie seit Gründung der Universität
hier in Erlangen gelehrt wird.
In diesem Treppenhaus über der Marmorbank, die ich vorhin erwähnt habe, befindet sich
nämlich diese schöne Marmor-Tafel mit acht meiner Vorgänger, mein direkter Vorgänger,
Prof.
Rohan, der bis 1992 hier lehrte, der passte da nicht mehr drauf und für mich ist schon
gar kein Platz mehr.
Wir existieren praktisch nur virtuell auf der Homepage und Sie können sehen, Kasimir
Christoph Schmidl hat, ich hoffe man kann es lesen, 1743 hier begonnen Anatomie zu lernen.
Also mit Gründung der Universität gab es natürlich automatisch auch eine medizinische
Fakultät und im Rahmen der medizinischen Fakultät natürlich eine Anatomie.
Die Anatomie ist die älteste Grundlagendisziplin in der Medizin.
In früheren Jahrhunderten waren die Anatomen in der Regel in Personalunion zum Beispiel
auch Botaniker, weil die Botanik die Grundlage der klassischen Pharmakologie, der Phytotherapie
gewesen ist oder sie waren auch Chirurgen.
Heute ist das aus verschiedensten Gründen nicht mehr möglich.
Kasimir Christoph Schmidl hat aber immerhin etliche Jahre, nämlich genau elf Jahre gebraucht,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:57:17 Min
Aufnahmedatum
2014-07-10
Hochgeladen am
2014-07-14 11:48:13
Sprache
de-DE
Die Anatomische Sammlung spiegelt die Geschichte des Instituts und die Entwicklung der Anatomie als medizinische Lehr- und Forschungsdisziplin wider. Der Vergleich von Modellen mit Originalpräparaten zeigt, wie wichtig der ständige Rückgriff auf die Beobachtung und Analyse der natürlichen Struktur ist. Die im Laufe der Zeit unterschiedliche Nutzung der Sammlung durch Mediziner und Laien erzählt auch über den Wandel der professionellen und populären Einstellung zum menschlichen Körper. Wir sehen in der Anatomischen Sammlung eine Schule zur staunenden Ehrfurcht.