4 - Licht und Kultur: Lichtreflexe in der Literatur [ID:5881]
50 von 284 angezeigt

Die Gelegenheit creamiert ESG-Organisation durch die Er 위해.

Es werden eine ambulante Studie Sie 22 Ohhh-Tdk auf der Studie der

UISComkar mit ihren 120 nereden und sie archiv mouvement.

Es wird iemand autorisieren, zeige ich das soeben,

und auch diese Kiebel.

des 18. bis 21. Jahrhunderts. Dabei besonders mit der Sprache der Objekte.

Ein literaturwissenschaftlicher Vortrag zum schönen Thema dieser Reihe kann nur mit

einem Zitat anfangen. Vermutlich haben alle anderen Vorträge auch mit diesem Zitat angefangen. Aber

es liefert natürlich auch einen Kommentar zu unserem heutigen Treffen. Mehr Licht.

Das sollen bekanntlich Johann Wolfgang von Goethes letzte Worte gewesen sein. Am Ende

eines langen Lebens, doch sie zitieren sogleich auch einen Anfang, den Anfang schlechthin,

wie in das Buch Genesis der Bibel überliefert. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde und die Erde

war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser und

Gott sprach es werde Licht und es ward Licht. Es sind also Worte, göttliche Worte, die das Licht

in die Welt bringen und mit dem Licht zugleich überhaupt erst diese Welt erschaffen, wie es die

Literatur dann über tausende von Jahren unzählige Male wiederholen wird. Aus der unendlichen Fülle

möglicher Beispiele will ich drei herausgreifen, die mir besonders wichtig sind. Sie haben nicht

zufällig eine starke Affinität zu Frankreich, zur französischen Literatur, der wir ein anderes

Licht verdanken, das Licht der Vernunft, des klaren und deutlichen Denkens und dann ein ganzes Jahrhundert

des Lichts, das Siegler de lumière auf Englisch enlightenment auf Deutsch Aufklärung. Das sind drei

gleichermaßen passende Begriffe. Mein erstes Beispiel setzt genau an der Schwelle zu diesem neuen

Zeitalter ein und das zeigt die klassische Weise der literarischen Welterzeugung seit der griechischen

Antike, das Theater, nun in einer neuen radikal modernen Form. Zu dieser Modernität gehört aber

die Anverwandlung der klassischen griechischen Tragödie, hier einer Tragödie des Euripides,

des griechischen Dichters aus dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. In deren Zentrum steht

eine Frau, die gleichermaßen vornehmen und klug ist, aber dennoch in einen unlösbaren Konflikt gerät,

ihr Name ist Phaedra. Die Tragödie trägt jedoch nicht ihren Namen im Titel, sondern den des

männlichen Helden Hippolytos, das ist ihr Stiefsohn, in den sie sich fatalerweise verliebt. Es geht also

um die Liebe einer Frau, die dann mehrere Tote fordern wird, aber von Anfang an ist es auch

zugleich deutlich, dass diese Leidenschaft einen göttlichen Ursprung hat, denn als erste tritt

Aphrodite auf die Bühne, römisch Venus genannt, die Göttin der Liebe und auf deren Prolog antwortet

am Ende die Göttin Artemis, römisch bekannt als Diana, die jungfräuliche Göttin der Jagd.

Beide Reden zusammen machen deutlich, dass ein Streit dieser beiden Göttinnen die Menschen

zerstören wird. Es geht also vordergründig um die Frage, wie man sich idealerweise verhalten sollte,

wenn man unrettbar in eine unmögliche Liebe verfällt, eine Frage des richtigen Handelns,

der Ethik im weitesten Sinne. Um einiges weitreichender ist dann die Frage, wie weit wir

überhaupt über dieses Handeln entscheiden können, ob es also nicht andere Kräfte sind, die über uns

bestimmen, hier verkörpert in den beiden Göttinnen. Das Stück beginnt, wie gesagt, mit einem Monolog

der Aphrodite, der Göttin der Liebe, die sich als allseits bekannte Macht vorstellt, der man jedoch

nicht widerstehen darf. Eben das hat Hippolytos versucht. Der junge Mann möchte wie die keusche

Göttin der Jagd auf die Liebe verzichten, wie sie streift er stattdessen lieber durch die Wälder und

wird dafür von der Liebesgöttin fürchterlich bestraft werden. Dabei ist Hippolytos der Sohn des

Thesäus, nach Herakles der zweite große Held der griechischen Mythologie. Den Thesäus ist ein

Halbgott, zu dessen berühmtesten Taten der Sieg über den Minotaurus gehört, also über das Ungeheuer,

das auf Kreta gelebt hat, halb Stier, halb Mann war. Dann ist er nach einer langen Reihe von

Liebesgeschichten mit Phaedra verheiratet, die daher eben auch die Stiefmutter des Hippolytos ist.

Phaedra hat den jungen Mann, wie Aphrodite sagt, ein einziges Mal erblickt und ist seitdem, Zitat,

von ganz gewaltiger Lieb erfasst nach meinem Plan. Es geht also um eine unheilvolle, weil verbotene,

unpassende und zudem äußerst einseitige Liebe, ein wahrlich zeitloses Thema. Bewegend ist schon

die Schilderung, die die Göttin vom Zustand der unglücklich Liebenden gibt. Phaedra hat

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Cornelia Ortlieb Prof. Dr. Cornelia Ortlieb

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:29:35 Min

Aufnahmedatum

2015-07-16

Hochgeladen am

2015-12-21 11:29:08

Sprache

de-DE

An ausgewählten Beispielen führt Prof. Ortlieb vor, wie literarische Texte allein mit den Mitteln von Sprache und Schrift Licht-Effekte erzeugen können, mehr noch: wie Literatur eigene Licht-Welten erschafft.

Tags

Literatur Licht Sprache Schrift Licht-Effekte Licht-Welten Racine Phädra Nerval Sylvie Mondschein Mallarmé Würfelwurf Sterne schwarze Flamme Theater Unbewussten Untergang Glanz
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen