Dann nochmal herzlichen Dank für die nette Begrüßung, meine sehr geehrten Damen und Herren,
einen schönen guten Abend auch von mir heute. Herzlich willkommen zu meiner kleinen Vorlesung
Aktuelle Entwicklungen in der Robotik steht heute auf dem Programm. Ich werde Ihnen einen
groben Überblick zunächst über Roboter und was es da alles so gibt geben, dann werde ich ein
bisschen tiefer über Mensch-Roboter-Kollaboration sprechen. Das ist ein wichtiger Trend in der
Robotertechnik, der ist jetzt so ein paar Jahre am Laufen und ich denke dieser Trend wird uns noch
einige Jahre in Forschung und Entwicklung begleiten. Bei der Mensch-Roboter-Kollaboration gibt es so ein
paar Aspekte, ein wichtiger Aspekt ist die Kommunikation, also wie Menschen und Roboter
miteinander kommunizieren können. Da werde ich Ihnen einen kleinen Einblick geben und zwar
werde ich Ihnen etwas über Gestensteuerung als Schwerpunkt berichten und dann werden wir uns
natürlich noch ein bisschen um die Sicherheit mühen müssen. Also das sind natürlich auch
Sicherheitsaspekte, die da eine Rolle spielen. Also ein schönes Programm, ein straffes Programm,
ich wünsche Ihnen viel Vergnügen in den nächsten 45 Minuten. Lassen Sie mich zunächst den Begriff
Robotik definieren. Robotik und das ist vielleicht überraschend, wenn Sie es nicht ohnehin schon
gewusst haben, dieses Wort kommt nicht wie üblich aus dem Englischen. Typischerweise kommen ja alle
technischen Begriffe aus dem Englischen, hier mal nicht. Das ist ein slawischer Begriff, der
kommt aus dem tschechischen, da gibt es einen Robotar, vermutlich spreche ich das jetzt falsch
aus, ich bitte schon mal alle Tschechen um Verzeihung. Robotar bedeutet so viel wie
Frohdienst, Zwangsarbeit oder Knechtschaft, das ist mit diesem Begriff gemeint. Wie kommt es jetzt
zu diesem Begriff, zu dieser Begriffsbildung, da gab es ein viel beachtetes Theaterstück in
den 1920er Jahren und in diesem Theaterstück, da gab es eine menschähnliche Maschinengestalt
und das war der Robotar, der musste da Zwangsarbeiten, also musste Dienste leisten. Die Geschichte
selber, die ist natürlich viel älter, also da kann man Parallelen erkennen durch die ganze
Literaturgeschichte. Wenn wir zurückgehen, denken Sie an den Zauberlehrling, denken Sie an
Frankensteins Monster, das Ganze geht glaube ich alles, soweit ich gelernt habe, zurück auf ein
mystisches Wesen, das heißt Golem, das stammt aus der jüdischen Mystik und das hat in Prag auch
eine hohe Bewandtnis, da gab es den sehr bekannten Rabbi Löw, der hat, so weiß es die Legende, sich
so einen Golem aus Lehm geformt und naja Sie wissen wie diese Geschichten ausgehen, der Golem
konnte sich befreien, ist außer Rand und Band geraten und musste dann zerstört werden, also das
ist so diese Parallele und das letzte war dann dieses Theaterstück und deswegen sind heute unsere
Knechte der Industrieroboter. Naja, jetzt gibt es dann natürlich auch technischere Definitionen,
die VDI kennt eine Definition, die Japaner und die Amerikaner natürlich auch, diese ganzen
Definitionen sind weit weniger interessant, da heißt es dann immer Bewegungsautomaten mit mehreren
Achsen programmierbar, es sind Maschinen, Maschinen die Arbeit verrichten und diese meisten
Definitionen, die gehen eigentlich auf Industrieroboter. Die Japaner und das ist ganz
bemerkenswert, die fügen auch das Wort Intelligenz mit ein, das ist eine Andeutung auf Humanoide
Roboter, die in Japan offensichtlich eine große Rolle spielen. Naja, jetzt wissen wir wo der Begriff
herkommt, jetzt schauen wir uns mal einige davon an. Die beiden Kandidaten hier, das sind klassische
Industrieroboter, die heißen Agilus, stammen von der Firma KUKA, KUKA ist ein bedeutender und
bekannter Roboterhersteller hier in Deutschland, in Bayern, ist allerdings jetzt in chinesischer
Besitz, aber das soll uns nicht stören, die Roboter sind deswegen trotzdem gut. Das besondere an
diesen beiden Roboter, die stehen bei mir in meinem Labor in Nürnberg, ist, dass das kooperierende
Roboter sind. Sie können vielleicht erkennen, der eine Roboter hält eine Tafel und der andere
einen Stift und die haben in so einer koordinierten Bewegung diesen Schriftzug NCT geschrieben. Dieses
koordinierte Zusammenarbeiten von zwei Robotern, das macht man einerseits, weil man glaubt, man
kann damit Prozesszeit einsparen und weil die in dem Fall der Schriftzug sauberer wird. Für so
Kleberoboter ist es von Bedeutung, wenn sie so eine Klebenaht ziehen, müssen sie einmal weniger die
Klebespritze abnehmen und haben dann eine Nase weniger. Das ist der Grund, warum man das macht,
das erkauft man sich durch recht aufwendige Programmierung und das ist unser Forschungsgebiet,
wir versuchen die Programmierung hier zu vereinfachen, indem man eben solche Programme
Presenters
Prof. Dr. Ronald Schmidt-Vollus
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:50:52 Min
Aufnahmedatum
2018-04-26
Hochgeladen am
2018-05-24 15:00:37
Sprache
de-DE
Im Rahmen der Mensch-Roboter Kollaboration werden zukünftig Mensch und Roboter in der Produktion sowohl örtlich als auch physisch zusammenarbeiten. Dies erfordert intuitive und zuverlässige Schnittstellen und Kommunikationsformen zur Gestaltung der Mensch-Roboter Kommunikation. Dieser Vortrag beschreibt zunächst den Stand der Technik bzw. aktuelle Entwicklungen im Bereich der Robotik ganz allgemein und geht dann speziell auf aktuelle Forschungsaktivitäten zur Gestaltung der Mensch-Roboter Kommunikation für kollaborierende Industrieroboter ein.