Vielen Dank für die Einladung, vielen Dank für die Einführung. Schön, dass Sie da sind,
Interessierte. Ich könnte jetzt umfragen, warum Sie, ob Sie was mit Mulagen, mit Wachsabbildungen
anfangen können, vielleicht hier sind, um es am Ende dann entsprechend einordnen zu können und
damit etwas anfangen zu können. Ich werde über die Verwendung von Wachs zur Darstellung von Haut und
anderen Erkrankungen mit Ihnen besprechen und herausarbeiten, dass Wachs eigentlich die ganze
Menschheit schon lange und Tausende von Jahren verfolgt hat und das Ganze ein bisschen einordnen,
was das mit Medizin und Hauterkrankungen zu tun hat. Wenn ich Sie fragen würde, was ist Wachs? Gut,
Wachs verbinden wir heutzutage eher mit Ambiente und sich wohlzufühlen mit Kerzen, Kerzenschein. Das
war noch wenige hundert Jahre zurück das Beleuchtungsmittel, was man im täglichen
Alltag hatte und das zeigt schon mal, was Wachs überhaupt in unserem alltäglichen Leben immer
bedeutet hat. Wachs hat es immer relativ einfach, relativ billig gegeben, es ist plastisch, man kann
es einschmelzen und was Neues rausmachen. Gleichzeitig ist es aber auch der Nachteil,
dass viele Objekte des alltäglichen Lebens und der Kultur wir verloren haben,
weil Wachs einfach so empfindlich ist. Das betrifft auch die Objekte, die wir im folgenden
besprechen werden. So ein paar noch zur Einordnung, was Wachs für uns bedeutet. Wie gesagt,
es ist eher banal und eher alltäglich und man denkt gar nicht darüber nach, aber ja, hier sind so ein
paar Dinge aufgeführt, wo wir Wachs im täglichen Leben vielleicht auch ohne darüber nachzudenken
benutzen. Kerzen hatte ich gesagt, aber als Polituren, Impregnierungen in der Kosmetik werden
Wachse verschiedener Art sehr umfänglich benutzt. Fußboden, Holzbeschichtigung, Ski fahren. Die
Ski werden auch gewachst und das ist ja in der Lebensmittelindustrie ein wichtiger
Gummibärchen zum Beispiel, dass sie nicht aneinander kleben werden, mit Wachsen versorgt und
auch andere Nahrungsmittel, dass sie halt nicht aneinander kleben, also als Trennmittel. Dann so
etwas übergeordneter. Die Ägypter haben, damit sind wir mehrere tausend Jahre zurück, ihre
Mumien mit Wachs, rundem Wachs behandelt und sie kennen alle die Geschichte von Icarus und
Daedalus, die mit Wachs ihre Vögel befestigt haben, zu nah an die Sonne kamen und abgestürzt sind.
Da sehen sie auch, dass Wachs eine ganz, ganz große Beteutung auch in unserer Kulturgeschichte
hat. In der antiken und mittelalterlichen Heilkunde hat tatsächlich Wachs und verschiedene Wachsen eine
große Rolle gespielt und da komme ich gleich noch darauf, Wachsobjekte an Wallfahrtsorten im
Mittelalter und in der frühen Neuzeit ganz, ganz wichtig waren. Man hat früher Siegelwachs benutzt,
bevor dann Siegellack aufkam. Ja und wir haben auch, das habe ich selber in der Vorbereitung
gelernt, bei phonographischen Walzen und in der Herstellung von LPs. Heute hat man keine LPs mehr,
aber in der Herstellung von LPs tatsächlich die Urplatte in Wachs gemacht hat und auf Wachs
sozusagen das Ganze, die Töne festgehalten hat, um sie dann in das entsprechende Material umzusetzen.
Das tun wir heute natürlich nicht mehr, weil wir es in Zweifel heute von vornherein digital machen.
Wachs in der Kunst, wir nähern uns ja vom Alltag in die Kunst. Es gibt eine Reihe von Sammlungen,
die noch Wachsobjekte haben und kann ich nur empfehlen, wenn sie da mal sind, die Wallace
Collection beispielsweise in London. Der herbergt eine kleine, aber feine Einraum mit Wachsobjekten
wie diesem hier, ein kleines Medaillon, zehn mal fünf Zentimeter groß, aber auch in Berlin,
in den Museen der russischen Stiftung sind wie diese Plakette hier aufgeführt auch Wachsobjekte
zu sehen. Auch die hat etwa die Größe von zehn Zentimeter und dies ein größeres Bild,
was in Frankfurt hängt, zu einer Ausstellung in Berlin dann ausgeliehen war, dass das Matheurdom
der von dem heiligen Sebastian darstellt und auch aus Wachs gemacht als Bild.
Und das ist das wohl älteste Wachsobjekt, was es jetzt doch erhalten gibt, das ist ein
sogenannter Osepti. Das sind Grabbeilaten aus dem alten Ägypten zur Ptholomäischen Zeit etwa.
Das hat eine Größe von 20 Zentimetern etwa. Man sieht noch im Groben, dass es ein Mensch ist
und offensichtlich sieht, dass es ein Mann ist. Er war sicherlich sehr viel feiner gearbeitet
ursprünglich und im Laufe der Zeit sind Ägypter dann auch auf Steine und Ton übergegangen und
haben keinen Wachs mehr benutzt. Wie gesagt, eines der ältesten Objekte, vermutlich 2050 v. Chr.,
die einen Menschen, in diesem Fall wahrscheinlich einen gesunden Menschen, dargestellt haben. Wir
wollen uns dann ja auch der Medizin nähern und damit mit Krankendarstellung. Und hier kommen wir
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:55:35 Min
Aufnahmedatum
2024-06-27
Hochgeladen am
2024-07-01 19:06:03
Sprache
de-DE