Schönen guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren.
Menschen werden älter, das ist nichts neues, aber es hat sich in den letzten 50 Jahren etwas verändert.
Und das ist der Einstieg in unsere heutige Veranstaltung, die diese Überlegungen motiviert hat
und aus denen wir dann auch versucht haben, Lösungen zu finden.
Das Spektrum aller Fragen, die in diesem Zusammenhang eine Bedeutung haben, ist so breit,
dass man in einem Forschungsprojekt sehr schnell an die Grenzen kommt.
Das wird gleich unendlich groß.
Deshalb haben wir uns in einem bayerischen Forschungsverbund überlegt,
welche drei exemplarischen Themen sollte man herausgreifen, um diese Dinge näher zu untersuchen.
Die bayerische Forschungsstiftung hat uns diesen Forschungsverbund gefördert,
nämlich ein Forschungsverbund, an dem vier Universitäten mit zehn Lehrstühlen beteiligt sind
und in dem jetzt elf Projekte in drei Schwerpunktthemen definiert wurden.
Das ist ein Projekt, das ein Kostenvolumen von 5,6 Millionen Euro enthält
und das eine Laufzeit von drei Jahren umfasst.
Hier sind die drei Themenfelder, die wir uns vorgenommen haben,
nämlich Menschen bleiben länger im Arbeitsleben.
Das zweite Thema heißt Menschen bleiben länger mobil
und schließlich Menschen leben länger selbstbestimmt.
Jetzt könnte man noch ergänzen, in ihren vier Wänden.
Damit diese drei Themen nicht so in das Blaue hinein erforscht werden,
sondern dass immer wieder ganz konkret hinterfragt wird,
sind wir da auf dem richtigen Weg? Ist das etwas, was für diese Zielgruppen wirklich geeignet ist?
Gibt es Querschnittsprojekte, die diese Technologien auf ihre altersgerechte Nutzung untersuchen?
Und es gibt ein zweites Querschnittsprojekt, was sich damit befasst,
wie muss man eigentlich Produkte anders konstruieren und entwerfen,
sodass es für diese Zielgruppe wesentlich besser funktioniert als das, was wir heute haben?
Schauen wir uns doch mal das Thema Menschen bleiben länger im Arbeitsleben etwas genauer an.
Den Vorteil, den ältere Arbeitnehmer haben, nämlich Erfahrung über ihren Betrieb zu haben
und eine sehr umfassende Erfahrung in ihrem Arbeitsbereich und ihrem Kompetenzbereich
ist eigentlich in den letzten Jahren überhaupt nicht genutzt worden.
Man hat sich mehr darauf konzentriert, die Eigenschaften jüngerer Menschen in den Vordergrund zu stellen,
sodass das eigentlich eine volkswirtschaftlich sehr bedenkliche Entwicklung genommen hat.
Natürlich haben junge Menschen Vorurteile, weil ihnen ihre Erfahrung oft nicht im Wege steht
und sie wissen selber, wenn man weiß, was alles schiefgehen kann, dann zögert man oft Dinge anzupacken.
Dass es ein relevantes Thema ist, geht aus dieser Grafik hervor, die wir von der BMW AG übernommen haben.
Wenn man sieht, dass 2006 nur circa 20% der Mitarbeiter über 50 Jahre waren
und sieht, dass das 2018 also nicht sehr weit in der Zukunft schon über 44% sind,
dann kann man aus dieser Verdopplung erkennen, hier passiert etwas auf dem Arbeitsmarkt
und wir müssen uns darauf vorbereiten, dass diese Entwicklung wirklich menschengerecht abläuft.
Es gibt ein breites Spektrum von technischen Möglichkeiten, wie man Menschen am Arbeitsplatz unterstützen kann.
Hier einige Beispiele für eine elektronische Assistenz, zum Beispiel für Schutzfunktionen.
Denken Sie an das Thema aktive Lärmunterdrückung oder denken Sie daran,
elektronisch verdunkelnde Schutzbrillen zu verwenden, die bei normaler Beleuchtung völlig transparent sind,
aber dann in Mikrosekunden ihre Transparenz verlieren, wenn eine hohe Lichtintensität auftritt.
Das ist nicht nur beim Schweißen, sondern auch beim Arbeiten mit Lasern ein wichtiges Thema.
Oder ein anderes Beispiel, wo wir mit solchen elektronischen Assistenten unsere nachlassenden Sinnesorgane ergänzen können.
Unterstützung des Sehens entweder durch Kontrastanhebung oder Vergrößerung
oder was bei vielen Menschen gar nicht so bewusst ist, auch Hilfe bei der Farbfehlsichtigkeit.
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen eine Fehlsichtigkeit bezüglich Farben haben und das meistens gar nicht bekannt ist.
Die Unterstützung der Hörfähigkeit und die Unterstützung der Feinmotorik sind alles Dinge,
Presenters
Prof. Dr. Heinz Gerhäuser
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:29:29 Min
Aufnahmedatum
2009-01-29
Hochgeladen am
2017-07-06 14:44:42
Sprache
de-DE
Als Folge der demographischen Entwicklung altert unsere Gesellschaft. Welche technischen Hilfsmittel sind geeignet, die damit verbundenen Auswirkungen zu mildern ? Technische Hilfsmittel können die betroffenen Menschen motivieren und helfen mobil zu bleiben - sowohl im Fahrzeug, wie auch zu Fuß. Dabei unterstützen die Entwicklungen nicht nur die Mobilität sondern helfen dem Anwender auch bei der Orientierung. Mithilfe intelligenter Technologie und Hilfsmitteln können Menschen oft bis ins hohe Alter, ein weitgehend selbständiges und selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung und vertrauten Umgebung führen. Um den Erfahrungsschatz und das Know-how älterer Arbeitnehmer in den Betrieben so lange wie möglich zu nutzen, können innovative Konzepte wie roboterbasierte Assistenzen helfen, auch ältere und leistungsgewandelte Mitarbeiter effizient und nachhaltig weiterhin innerhalb produzierender Unternehmen zu integrieren. In dem bayerischen Forschungsverbund "FitForAge" arbeiten Ingenieure, Mediziner, Sozialwissenschaftler und Psychologen aus elf Lehrstühlen der Universitäten Erlangen-Nürnberg, Regensburg, Würzburg und der TU München sowie 24 überwiegend bayerische Industrieunternehmen zusammen an neu zu entwickelnden zukunftsorientierten und alltagstauglichen Dienstleistungen und Produkten, die von den Nutzern akzeptiert und im Alltag auch angewendet werden.