Dann können wir beginnen. Sie sehen Thema Mobilität 4.0. Nicht nur elektrisch, sondern auch autonom.
Dass das Mobilität 4.0 heißt, ist eine Konvention. Es ist alles 4.0. Es ist Industrie 4.0. Es ist Arbeit 4.0.
Es ist auch Mobilität 4.0, obwohl es sehr wahrscheinlich Mobilität 1.0, 2.0, 3.0 so gar nicht gibt.
Aber die Konvention ist sozusagen, dass Mobilität 4.0 zu nennen soll anzeigen.
Wir bewegen uns in einem Bereich, der auch stark geprägt ist von Vernetzung und von Digitalisierung.
Die Verbindung von Elektromobilität und Autonomamobilität findet sich natürlich bei Autos, Automobilen.
Das werden wir uns im weiteren Verlauf des Vortrags noch anschauen.
Aber was auch nicht ganz uninteressant ist, und das möchte ich gerne als Einstieg darum auch bringen,
das gibt es auch im Schiffsverkehr. Und zwar ist man da schon relativ weit.
Wir sehen hier ein Prototyp eines Schiffes, das sowohl elektrisch sich fortbewegt, als auch autonom.
Also es funktioniert völlig ohne Besatzung. Interessant ist das deshalb,
weil die Küsten- und Binnenschifffahrt in Europa ein wichtiger Transportzweig ist,
der aber wirtschaftlich relativ schwierig ist, weil die Investitionskosten sehr hoch sind,
die Betriebskosten sehr hoch sind und das wirtschaftlich manchmal nicht so gut darstellbar ist,
da die Gewinne relativ gering sind. Und so kam auf die Idee, sich hier dieser beiden Innovationsfelder
in Kombination zu bedienen. Das hat auch einige Vorteile.
Die Effizienz des elektrischen Antriebs bei diesem Schiff liegt bei 60 Prozent gegenüber etwa 15 beim Dieselantrieb.
Der Wartungsaufwand ist nicht so hoch, weniger rotierende Teile, weniger Mechanik, mehr Elektronik.
Die größere Zeiteffizienz bei den Liegezeiten ist möglich und das Schiff kann dadurch auch langsamer fahren.
Auch das spart am Ende ja Energie und das ist auch wirtschaftlich tragfähig in der geringen Größe.
Sie sehen unten einen größten Vergleich, aber auf dieses relativ kleine Schiff gehen immerhin 100 Standardcontainer.
Das ist nicht gerade wenig. Derzeit ist das in der Testphase, aber man kann erwarten,
dass in den kommenden Jahren sich diese Technik etablieren wird.
Die autonome Mobilität und die Elektromobilität sind die zwei Innovationsfelder,
die auch politisch besonders vorangetrieben werden in Deutschland.
Ich habe hier zwei Zitate des ja jetzt ehemaligen Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt.
Das automatisierte und vernetzte Fahren ist die größte Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des Automobils.
Also das hängt schon sehr hoch.
Das zweite auch zum automatisieren Fahren entscheidet, ob Deutschland Innovationsbleibt oder Stadtnationsland wird.
Also Sie sehen, da herrscht ordentlich politischer Druck, was das autonome oder automatisierte Fahren angeht.
Aber das ist nur der eine Teil sozusagen der Mobilität 4.0.
Die Elektrifizierung ist der zweite Teil, der nicht minder wichtig ist und der sich an einigen Punkten mit der Automatisierung sozusagen ein Verbund eingeht.
Da gibt es Kopplungsstellen, die werde ich Ihnen dann noch zeigen.
Dennoch sind beide Innovationsfelder momentan eher separat voneinander, werden eher getrennt voneinander bespielt.
Aber wie gesagt, man kann dort durchaus Verbindungslinien ziehen und die werden in Zukunft, denke ich, auch noch stärker werden.
Und das hatte ich ja dann schon angekündigt in meiner Vorrede,
das autonome Fahren stellt auch nicht nur technische, sondern auch durchaus einige ethische Herausforderungen,
die die Funktionalität des Fahrzeugs in Dilemmasituationen betreffen.
Das werden wir uns gleich anschauen.
Dilemmasituationen verstehe ich hier als Situationen, in denen ein Unfall mit irgendeinem Schaden unvermeidbar ist.
Schauen wir uns zunächst ein paar Rahmen- und Eckdaten an.
Ich habe ein paar statistische Dinge mitgebracht, damit wir uns ein bisschen dem Thema annähern.
Welche Erwartungen herrschen eigentlich an die Zukunft der automatisierten Mobilität?
Im internationalen Vergleich haben wir hier eine Forza-Befragung.
Die Frage lautet, glauben Sie, dass sich autonom fahrende Autos,
also Autos, die über Sensoren und andere Messinstrumente vollständig alleine fahren, in Zukunft durchsetzen werden?
Und Sie sehen die dunkelgrünen Einheiten, das sind die sehr optimistischen Antworten.
Ja, das kommt in den nächsten zehn Jahren.
Die etwas weniger intensiv gefärbten in den nächsten zehn bis zwanzig und dann mehr als zwanzig
und dann in dem hellen Ton nein.
Presenters
Dr. Jens Ried
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:42:38 Min
Aufnahmedatum
2017-11-02
Hochgeladen am
2018-01-09 16:29:44
Sprache
de-DE
Die Mobilität der Zukunft wird nicht nur elektrisch, sondern auch autonom sein. Bisher stehen diese beiden Innovationsfelder noch recht unverbunden nebeneinander, aber es lassen sich bereits einige Kopplungspunkte identifizieren, deren Effekt von der reinen Verbindung beider Technologien in einem Fahrzeug bis hin zu Veränderungen, die durch das Ineinandergreifen von Elektromobilität und Autonomie im Energiesystem sowie in der gesamten Gesellschaft ausgelöst werden. Das autonome Fahren stellt allerdings neben den technischen auch spezifische ethische Herausforderungen, die sich vor allem in Dilemmasituationen bei unvermeidbaren Unfällen stellen. Diese Fragen bedürfen einer Klärung, bevor autonome Mobilität realisiert werden kann