6 - Die Welt aus Schwingungen zusammensetzen! Zum 250. Geburtstag von Joseph Fourier [ID:9852]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Jean-Baptiste Joseph Baron Fourier. Was erwartet Sie heute? Am Anfang natürlich

ein bisschen Information zu Leben und Werk. Und das zentrale Thema von Fourier in seinen

Arbeiten ist das Wärmeleitungsproblem. Das steht im Zentrum seiner gesamten wissenschaftlichen

Karriere. Das, was wir heute von ihm kennen, nämlich die Fourier-Reihen-Entwicklung,

Fourier-Transformation und so weiter, ist davon Abfallprodukt. Um dann die Fourier-Reihen-Entwicklung,

Fourier-Transformation ein bisschen verstehen zu können, müssen wir uns ein bisschen mit

dispersiven linearen Zeit invarianten Systemen beschäftigen. Und dann gebe ich ein paar Beispiele,

wie die Elektrotechniker, die Nachrichtentechniker oder auch die Radiotechniker damit umgehen. Ein

Hobbythema von mir ist musikalische Stimmungssysteme. Wie ist das mit der wohltemperierten Stimmung beim

Klavier und so weiter. Und das hat sehr viel mit Fourier zu tun. Darüber wollen wir also auch

kurz sprechen. Was ich jetzt ganz vor kurzem erst gelernt habe, das Fourier hat auch mit dem

Treibhauseffekt was am Hut. Und am Schluss wollen wir zusammenfassen. Die Lebensdaten,

ja, am 21. März 1768 in Auxerre, das liegt so zwischen Paris und Dijon in der Mitte,

in der Mitte von Frankreich, als Sohn eines Schneiders und dessen Gattin geboren. Im Alter

von zehn Jahren sind beide Eltern kurz hintereinander gestorben und er fand Aufnahme im Haus von Joseph

Palais, dem Organisten an der Kathedrale seiner Heimatstadt. Er hat dann dort auch eine Schule

bei den Benediktinermönchen besucht. Das hat aber weniger Einfluss auf ihn gehabt als wie ein

autodidaktisches Studium der Mathematik anhand eines Kurses, der Mathematik des Etienne Bessoux.

Und dann im Alter von 15 Jahren veröffentlicht er eine Abhandlung über die Mechanik et General,

von einem Buch von Charles Bessoux und dafür erhält er sofort einen Preis. Er tritt dann mit

19 Jahren in das Kloster ein und dort hat er auch die Schule besucht. Aber dann kommt in Frankreich

die Revolution. Er tritt aus dem Kloster sofort wieder aus. Er wird dann Lehrer an der Militärakademie

in Auxerre, in seiner Heimatstadt, zu der auch die Schule gehörte, in der er gegangen ist, wird

sofort politisch tätig und ist Vorsitzender des lokalen Revolutionskomitees. Die französische

Revolution, wie bekannt ist, hat sich etwas verrückt dann entwickelt und es beginnt das

Terrorregime unter Robespierre. Er wird in dieser Zeit verhaftet und war eigentlich schon für die

Guillotine vorgesehen und gerade noch vorher hat es dann Robespierre selber erwischt und die Zeichen

sind wieder anders gestanden und Fourier ist der Enthauptung gerade mal noch entgangen. Er geht dann

1795 an die École Normale-Superieur nach Paris und wird dort Schüler von sehr berühmten Mathematikern,

Lagrange, Laplace, Monge. Das sind ganz große Namen. Aber bereits nach zwei Jahren dort wird er

dann Nachfolger von Laplace an der École Polytechnique für Analysis und Mechanik. Das macht er dann vier Jahre

oder nein, entschuldigung, nur ein Jahr und dann nimmt ihn Napoleon mit nach Ägypten und er ist dann

Sekretär des Instituts des Chiefts, was aber eigentlich bedeutet, dass er dieses Institut

geleitet hat, weil es gab keinen Leiter, es gab nur einen Sekretär. Er ist dann 1801 zurückgekehrt an die

École Polytechnique und hätte gerne das Leben eines Professors weiter gemacht, aber Napoleon hat sein

geniales Organisationstalent erkannt und hat ihn zum Präfekten des Departements Isère mit Sitz in

Grenoble bestellt und diesen Job hatte er auch ausgeführt dann bis 1814, bis also Napoleon dann

auf Elba gelandet war und die Zeichen wieder unter einem anderen Stern standen. Wie bekannt ist Napoleon

von Elba geflüchtet und hat eine 100-Tage-Herrschaft nochmal errichtet bis in Vartalo erwischt hat und

während dieser 100 Tage war dann Fourier Präfekt des Departements Rhône. Er ist dann an die

Académie des Seances gegangen oder bestellt worden und wurde ab 1822 deren Sekretär, was letztlich

auch wieder die Leitungsfunktion beinhaltet und das war er dann bis zu seinem Tod. Das sind die

wesentlichen Lebensdaten, was ich nicht gefunden habe, ob er je verheiratet war oder Kinder hatte,

da gibt die Literatur auf den ersten Blick einmal nichts her. Kann ich Ihnen nicht beantworten,

die Frage? Zum Werk, ja es beginnt mit diesem schon erwähnten Kommentar zur Mechanik-E-Generale von

Charles Bessut und er schreibt dann mit an der Description, die schreibt die Beschreibung

Ägyptens durch die Forschungskommission, die Napoleon begleitet hat. Als Präfekt des Departements

d'Isère kümmert er sich um die Trockenlegung von Sümpfen. Er plant und leitet auch den Bau

einer Straße von einer fast sagen eines Highways, einer richtig guten Straße von Grenoble nach Turin.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:13:58 Min

Aufnahmedatum

2018-12-06

Hochgeladen am

2018-12-10 14:15:55

Sprache

de-DE

Der französische Mathematiker und Physiker Joseph Fourier (1768 – 1830) erkannte, dass jede mathematische Funktion in einem begrenzten Definitionsbereich durch eine Summe von sinus-Schwingungen approximierbar ist, was nicht zuletzt für die Ingenieurwissenschaften von eminenter Bedeutung war. Im Vortrag wird zunächst versucht, die Grundaussagen der Theorie allgemeinverständlich zu veranschaulichen. Den Schwerpunkt bilden dann Anmerkungen zum Empfinden von Wohlklang und Dissonanz in der Musik sowie zu musikalischen Stimmungssystemen anhand der Fourier-Reihenentwicklung von Schallwellen.

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