3 - Motivation, Kognition und Intelligenz beim Menschen [ID:53834]
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Vielen Dank Herr Wieser für die nette Einführung. Grüß Gott an alle hier im Raum. Mein Thema

lautet heute Motivation, Kognition, Intelligenz beim Menschen. Es ist in gewisser Weise habe ich

festgestellt ein Sandwich Vortrag zwischen zwei netten Kollegen von der Universität.

Der Mark Stemmler hat die letzte Woche den Vortrag gehalten, vielleicht haben Sie den

gehört. Und in der Ankündigung habe ich den Satz gelesen, in Fachkreisen ist unumstritten,

dass man die menschliche Intelligenz mit Hilfe von psychologisch diagnostischen Verfahren sehr gut

messen kann. Der Sigmund Freud, der nicht mal ganz aktuell ist, aber er hat mal von den Kränkungen

der Menschheit gesprochen. Die kosmologische Kränkung, wir stehen nicht mehr im Mittelpunkt

des Weltalls. Die biologische Kränkung, wir stammen vom Tier ab. Die psychologische Kränkung,

wir sind im eigenen Kopf, nicht mehr ganz her, da ist das Unterbewusstsein noch. Was der Mark macht

in seiner Forschung, das ist, was man die vierte Kränkung bezeichnet, den Menschen zu objektivieren.

Wir können den menschlichen Geist ausmessen, wir können die Motivation messen, aber seine

Aussage ist aus der Sicht der psychologischen Diagnostik. Und ich erkläre Ihnen, warum das

eine Perspektive ist, die ich ein bisschen anders sehe und ich denke, nächste Woche Professor

Alzheimer, der wird es auch ein bisschen anders sehen. Von dem ist ein anderes Zitat hier, aus

seiner Ankündigung, der Titel wurde schon genannt, ich denke, also bin ich eine Denkmaschine, fragt er,

aber an der hängt noch ein Körper, der uns Bauchgefühle sendet und täglich Schlaf einfordert.

Verlorene Denkzeit. Also mir geht es vor allen Dingen um, da hängt noch ein Körper dran. Das

ist eine neue Perspektive in der Intelligenzforschung. 1871 hat man damit begonnen, unseren

menschlichen Geist zu vermessen und wir hatten damals ein Bild des Menschen, das haben wir in der Form,

in der Psychologie gar nicht mehr. Und um das ein bisschen zu erklären, will ich drei Vorbemerkungen

machen, die ein bisschen länger sind, die Vorbemerkungen, aber Sie können dann besser

verstehen, in welchen Punkten der Mark Stemmler, der Professor Alzheimer und ich uns unterscheiden.

Das erste ist, stellen Sie sich einmal vor, Aliens besuchen uns tatsächlich und sie sind

interessiert am Leben auf diesem Planeten und dann sehen sie ein Auto. Woher weiß man eigentlich,

ob ein Auto ein Lebewesen ist oder eben kein Lebewesen ist? Wie würde man das untersuchen?

Eine wirklich sehr erfolgreiche Strategie der Wissenschaft ist die analytische Vorgehensweise

gewesen. Der Siegeszug der Physik war lange Zeit darauf basierend gewesen. Was macht man da? Man

nimmt das Ganze, zerlegt das Auto in unserem Beispielfall in seine Einzelteile, man untersucht

die Einzelteile, den Motor, die einzelnen Teile des Motors, die Reifen, die Steuerung und so weiter

und so fort und versucht aus diesen einzelnen Funktionen die Gesamtfunktion zusammenzusetzen.

Wie gesagt, ein sehr erfolgreiches Vorgehen in der Wissenschaftsgeschichte. Nun ist es aber so,

Sie können beispielsweise in der Physik bei vielen vielen Prozessen messen und noch mal messen und

noch mal messen, aber wenn wir ein Experiment machen und beleidigen beispielsweise in dem

Experiment eine Person, es gibt Ärgerexperimente, wo wir die Personen ärgern und ähnliches, dann

haben wir die Person verändert. Dann können wir das nicht einfach so replizieren und man

unterscheidet Forschungsbereiche, die beschäftigen sich im weiteren Sinne mit sogenannten Mengen.

Aus der Mathematik kennen Sie den Mengenbegriff? Typische Beispiele, eine Menschenmenge, die sich

anstellt in einer Schlange und wattet, die nicht miteinander interagieren. Das sind Elemente,

die nicht miteinander interagieren. Oder Bücher auf einem Bücherregal. Nun gibt es sehr viele

Bereiche. Die Biologie hat hier die ersten guten Methoden entwickelt. Da haben wir es mit sehr

komplexen Systemen zu tun, die hoch miteinander interagieren. Und solche Systeme, die bringen

noch eine weitere Perspektive zu der analytischen Perspektive mit ein, nämlich die holistische

Perspektive, eine ganzheitliche Perspektive. Das sollte man nicht gegeneinander ausspielen, da

würden Sie mich falsch verstehen. Aber beim Auto, wenn wir das richtig verstehen wollen, was ein

Auto ist, dann müssen wir auch etwas wissen über die Funktion des Autos. Was macht man damit? Erst

wenn wir solche Sachen kapieren, haben wir ein vollständiges Bild. Nur in die Einzelteile zu

zerlegen und die uns anzuschauen, wenn wir nicht vorher gewusst hätten, was ein Auto macht, wären

wir nicht drauf gekommen wahrscheinlich. Wir in der Psychologie beschäftigen uns mit komplexen,

interaktiven Systemen. Das ist ein bisschen was anderes, als wenn wir nur analytisch vorgehen.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Albert Ziegler Prof. Dr. Albert Ziegler

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:07:58 Min

Aufnahmedatum

2024-11-28

Hochgeladen am

2024-12-19 18:56:03

Sprache

de-DE

Motivation, Kognition und Intelligenz sind keine exklusiven Attribute von uns Menschen. Sowohl Tiere als auch Künstliche Intelligenzen können sie für sich beanspruchen. Das legt die Frage nahe, was die besonderen Bedingungen und Eigentümlichkeiten menschlicher Motivation, Kognition und Intelligenz sind. Im Vortrag wird ein Überblick des neuesten Forschungsstandes gegeben, der an manchen Stellen Überraschungen bereithält.

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