3 - Expert*innengespräch "Religionsunterricht in Bayern" - Input II zu EMNID [ID:9515]
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Ja, danke. Ich kenne den kirchlichen Kontext einigermaßen. Ich kenne allerdings nicht die

Bestimmung zum Religionsunterricht in Bayern und da hat mich das ein bisschen verwundert,

dass Sie sagten, irgendwie verfassungsgerichtsmäßig sei das nicht okay im allgemeinen Religionsunterricht,

sondern konfessionell gebunden. Weil es in Bayern, in Hamburg eben dieses andere Modell ist.

Sie haben ja dankenswerterweise ein paar Fragen an uns geschickt, so dass ich auch versuche,

mich daran entlang zu arbeiten. Die erste Frage war Besonderheiten der Studie,

welche Ergebnisse sind als besonders bemerkenswert überraschend diskussionsbedürftig

aufgefallen, welche einzigen oder neue Fragen ergeben sich. Auffallend ist zunächst mal

natürlich die Beliebtheit des Faches Religion und zwar gleich in mehrerer Hinsicht. Im Vergleich zu

anderen Schulfächern sind eben tatsächlich nur noch Physik und Mathe, das kommt ein bisschen

drauf an, auf die Altersgruppen weniger beliebt. Deutlich unterdurchschnittliche Beliebtheit

erfreut sich das Fach Religion bei den 50 bis 59-Jährigen und den 40 bis 49-Jährigen. Man

kann also tatsächlich, wenn man auf die Beliebtheit guckt, sollte man gucken nach den Altersgruppen.

Dort gibt es erhebliche Differenzen, wahrscheinlich dann auch in der Rheinskala. Trotz der geringen

Beliebtheit des Faches hat über die Hälfte der Befragten aber positive Gefühle bei der

Erinnerung an den Religionsunterricht. Aber auch bei dieser Frage äußern sich eben wieder mal die

50 bis 59-Jährigen unterdurchschnittlich positiv. Fragen, die sich hier raus ergeben, aus meiner

Perspektive, ein Teil der schlechten Bewertung könnte eben daher rühren, dass unter den 50 bis

59-Jährigen der Anteil Konfessionslose überdurchschnittlich ist. Andererseits ist aber

die Konfessionslosigkeit auch eine Frage des Kirchenauspritz, das heißt sie könnte auch Folge

des unbeliebten Religionsunterrichts gewesen sein. Ich stelle es hier einfach mal in den Raum,

wie das zu bewerten ist. Eine weitere Frage betrifft dann eher die Didaktiker oder Methodiker,

ob es in der Zeit zwischen dem Besuch des Religionsunterrichts dieser 40 und älteren,

wobei es bei den 60-Jährigen dann wieder besser aussieht in der Bewertung, ob es da dramatische

Veränderungen gegeben hat, etwa im Lehrkörper, Generationenwechsel, im Lehrplan oder in der

Religionsdidaktik, die diesen Unterschied erklären können. Das wäre so vor 20, 25 Jahren,

ob es da irgendwelche einschneidenden Veränderungen gegeben hat. Jetzt komme ich zu der

zweiten Besonderheit, auffallendem Ergebnis, die 40 bis 59-Jährigen unter Religionsunterricht.

Diese Altersgruppe äußert sich bei einer Reihe von Fragen skeptischer als die älteren,

wie auch die jüngeren befragten. Unter den Argumenten pro Religionsunterricht stimmen

insgesamt 76 Prozent im Argument zu, dass jeder ein Recht auf religiöse Bildung hat,

aber nur 67 Prozent der 40 bis 49-Jährigen. Das Argument, dass der Religionsunterricht in

der Schule bestimmte Qualifikationsmaßstäbe erfüllen müsse, sprechen sich insgesamt 63

Prozent aus, aber nur 51 Prozent der 40 bis 49-Jährigen. Unter den Beikrägen, die der

Religionsunterricht für die Gesellschaft leistet, finden wir in dieser Altersgruppe auch gleich

bei mehreren eine ganze Reihe von Aspekten mit unterdurchschnittlicher Zustimmung. Krieg zur

Allgemeinbildung über unsere Kultur bei insgesamt 49 Prozent, top two, aber nur 51 Prozent bei den

50 bis 59-Jährigen. Hilft andere Religion und Weltanschauung besser zu verstehen, insgesamt

46 Prozent, top two, unter den 40 bis 49-Jährigen nur 38 Prozent. Hilft Sinn und Orientierung im

Leben zu finden, insgesamt 38 Prozent, top two, unter den 40 bis 49-Jährigen lediglich 26 Prozent.

Hilft mit existenziellen Lebenserfahrungen, um zu gehen, insgesamt 46 Prozent, top two, bei den 40 bis

49-Jährigen nur 36 Prozent. Also hier sehen wir schon deutlich unterdurchschnittliche Unterstützung

dieser Argumente für den Religionsunterricht. Dann auch bei Glaube an ein Leben nach dem Tod,

Zustimmung insgesamt top two 39, ne Zustimmung. Zustimmung und Ablehnung sind dort insgesamt

ausgeglichen bei der Gesamtbevölkerung wie auch im Albus, das habe ich mal nachgeguckt,

unter den 40 bis 49-Jährigen aber überwiegt der Unglaube. 29 Prozent jetzt sagen, ja ich glaube an

ein Leben nach dem Tod 44 Prozent, nein tu ich nicht. Das finde ich also wirklich bemerkenswert,

sich diese Altersgruppe einmal genauer anzugucken. Ich finde das auch sehr wichtig unter dem Aspekt,

dass in dieser Altersgruppe darf noch viele sein, dürften die schulpflichtigen Kinder haben,

die also auch den Religionsunterricht besuchen. Ein dritter Punkt, der mir aufgefallen ist,

Presenters

Dr. Hilke Rebenstorf Dr. Hilke Rebenstorf

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:17:43 Min

Aufnahmedatum

2018-06-08

Hochgeladen am

2018-10-01 15:21:56

Sprache

de-DE

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