1 - FAU Alumni #HallOfFame: Ur-Franke, Kabarettist und Autor Matthias Egersdörfer [ID:49116]
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Pragmatische Gründe, dass man da halt mit dem Fahrrad hinfahren kann.

Ich glaube, ich wollte ursprünglich, hat mich der Journalismus sehr interessiert

und die Arbeit am und mit dem Watt. Und so lag das nahe, dass man sagt,

naja, dann geht man mal auf die Universität nach Erlangen und studiert ein wenig

Germanistik, Theaterwissenschaft. Allein nur Germanistik hätte ja nicht gereicht,

also hat mich noch Theaterwissenschaft dazu genommen und Philosophie als Nebenfach, glaube ich.

Wenn es hier jetzt nur Quantenmechanik und Mechatronik und Sportwissenschaften gegeben hätte,

dann hätte ich wahrscheinlich in meiner Trägheit mal überlegen müssen, ob man woanders vielleicht hinfährt.

Ich habe es fast zu Ende studiert, war, glaube ich, eine großartige Formulierung,

die mir mal empfohlen wurde und die ich seitdem so verwende.

Was wirklich schön war und glaube ich erhellend, auch wenn man Bukowski gern liest,

war ein Epicur-Seminar, wo man ja letztendlich alles erfährt,

was in der erfahrbaren, lebensnahen Philosophie wichtig ist.

Das habe ich da sogar zwei Scheine gemacht und war sehr beseelt.

Und da dachte ich mir, die Philosophie ist dann meines.

Und landete dann in einem Wittgenstein-Seminar, Traktatus Logicus Philosophicus,

wo irgendein Kollege ziemlich lang und ausführlich mit sehr vielen schwierigen Wörtern gesprochen hat.

Und ich habe danach meinen ganzen Mut aufgebracht und habe ihn gefragt,

um was es da eigentlich ging in dieser Diskussion, weil ich nichts verstanden habe.

Und er hat dann zugegeben, dass er eigentlich auch nicht viel verstanden hat.

Und es war so ein Beispiel von jemandem, der ziemlich kompliziert und schnell und viel redet,

aber anscheinend gar nicht weiß, was das bedeutet, was er sagt.

Also da kann man dann entweder sagen, ok, da steige ich mit ein in dieses Wort-Roulette, da spiele ich mit.

Oder man sagt, na, ich gebe da ham.

Und was natürlich schön war, waren Freundschaften, die ihn ja bis jetzt angehalten haben.

Zwei Damen kennen gelernt, mit denen haben wir auch Theater gemacht.

Und die Nina Wilkins hat das erste Kabarettprogramm Regie geführt und das mit mir erarbeitet.

Also das waren schon alles wichtige Begegnungen.

Direkt aus Erlangen entstanden ist ein Filmprojekt auf Föhr.

Das war von dem Bernhard Koch, Kuhde Gras, wo ich eine kleine Nebenrolle hatte.

Und sowas war wie Best Boy. Und da war eben die Monika Zeiner und die Nina Wilkins.

Und wir haben in den Drehpausen immer, ich hatte am Wieger Bahnhof mir so ein Groschenheft von Hedwig Kurzmaler gekauft.

Und wir haben das mit vertauschten Rollen immer uns gegenseitig vorgelesen.

Und daraus ist ein Theaterstück entstanden, Böse aus Liebe, das dann irgendwann in Berlin aufgeführt wird,

wo ich mitgespielt habe.

Und Jahre später, nach etlichen Wirkungen, ist dann mit der Nina Wilkins das erste Kabarettprogramm entstanden,

wo sie Regie geführt hat. Der Alleinunterhalter hieß das.

Und damit hat das eigentlich mit dem Kabarett bei mir angefangen.

Also das hätte ich ohne das, weiß ich nicht, ob ich die einfach in einem Würzhaus, ob wir uns begegnet werden,

wäre die Wahrscheinlichkeit geringer gewesen.

Was es sah, vorher langen und vor dieser Zeit sah das schon ziemlich finster aus, weil ich ein paar Mal hintereinander festgestellt habe,

dass ich in anführungsstrichen normalen Berufen nicht besonders leistungsstark bin.

Da ging dann während dem Kunststudium der Gnoden auf und dann hatte ich auch nicht mehr so große Angst,

mich Künstler oder wie auch immer zu nennen, was vorher, glaube ich, eine ziemliche Hemmschwelle war.

Also zu behaupten, man ist selbstständiger Künstler, das fand ich immer eine große Anmaßung.

Und dann kam ich dann in der Akademie Nürnberg mit vielen Leuten zusammen, die sich Künstler nennen,

und konnte die beobachten aus nächster Nähe. Und dann habe ich mir gesagt, na jetzt probierst du es halt einmal.

Kannst du eh nix anderes.

Als mein Kunststudium anfing, kam ich auf die Idee, wenn ich ein Soloprogramm hätte, dann könnte ich das ja selber entscheiden,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:13:47 Min

Aufnahmedatum

2023-09-19

Hochgeladen am

2023-09-19 13:06:05

Sprache

de-DE

Er ist ein fränkisches Urgestein: Matthias Egersdörfer. An der FAU studierte er Germanistik, Theater- und Medienwissenschaft und Philosophie. Seit über 20 Jahren begeistert Matthias Egersdörfer als Kabarettist, Schriftsteller und Schauspieler ein breites Publikum und hat dafür schon einige Preise mit nach Hause nehmen dürfen – u.a. den Bayerischen Kabarettpreis oder den Deutschen Kleinkunstpreis.  Viele kennen Matthias Egersdörfer als den Leiter der Spurensicherung, Michael Schatz, aus dem Franken-Tatort.
In unserem neuen Video der FAU Alumni #HalllOfFame Reihe gewährt er uns einen Blick hinter die Kulissen seiner Zeit an der FAU, erzählt von seinen Anfängen auf der Bühne und enthüllt, wie er seine Schriftstellerkarriere mit Betthupferl-Geschichten begann.

FAU Alumni #HallOfFame
In den Videoportraits der Reihe FAU Alumni #HallOfFame stellen wir namhafte Alumni-Persönlichkeiten vor. Die Ehemaligen gewähren besondere Einblicke in ihre Lebenswege, erzählen wie die Zeit an der FAU sie zu der Person gemacht hat, die sie heute sind, und lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer an ganz persönlichen Erinnerungen teilhaben.

Das FAU Alumni-Netzwerk: www.alumni.fau.de

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Matthias Egersdörfer is a Franconian legend. He studied German language and literature, theater and media studies, and philosophy at FAU. For more than 20 years, Matthias Egersdörfer has been delighting audiences as a cabaret artist, writer and actor, and has already taken home several awards for his work - including the Bavarian Cabaret Prize and the German Cabaret Prize.Many know Matthias Egersdörfer as the head of forensics, Michael Schatz, from the Franken-Tatort.
In our new video in the FAU Alumni #HalllOfFame series, he gives us a behind-the-scenes look at his time at FAU, talks about his beginnings on stage and reveals how he started his writing career with bedtime stories.

FAU Alumni #HallOfFame
In the video portraits of the FAU Alumni #HallOfFame series, we present well-known alumni personalities. The alumni provide special insights into their lives, tell how their time at FAU made them the person they are today, and allow the viewers to share their very personal memories.

The FAU Alumni Network: https://www.fau.eu/alumni/

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