2 - Die openKONSEQUENZ Working Group als Softwaremodell der Zukunft [ID:6606]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ja, guten Tag. Ich freue mich auch hier zu sein. Schaut noch genauso aus wie in den 80ern,

stelle ich fest. Hat sich nicht viel verändert. Ich werde Ihnen heute mal zeigen, was wir zusammen

mit der Gerile in den letzten Jahren in Sachen Open Source unternommen haben. Zu Beginn erst mal,

wo ich herkomme, also unsere Ausgangslage. Ich gehe dann auf die Organisation von Open Konsequenz ein,

so haben wir uns genannt. Rede dann über Architektur und Qualität, also da könnte ich

sicherlich hier mehr drüber reden. Das ist der Vortrag, den wir in der Regel von Netzbetreibern

halten und dann noch kurz zum Ausblick. Es wird ungefähr eine dreiviertel Stunde dauern,

Sie können zwischendurch fragen oder auch am Ende. So, erst mal zu meiner Firma, also die

Main-Donau-Netzgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Energie in Nürnberg. Die Energie

gehört zu 60 Prozent in städtischen Werken und die der Stadt Nürnberg. Die anderen 40 Prozent

der Energie, die gehören der Tüger, aber man kann sagen, mehrheitlich sind wir ein kommunales

Unternehmen. Wir sind allerdings gesetzlich getrennt von unserer Muttergesellschaft.

Die Energienetz hat das Netz oder die Netze der Energie gepachtet. Das ist hier mal das

Versorgungsgebiet der Energie Netz GmbH. Wir betreiben in diesem Versorgungsgebiet Stromnetze,

circa 27.000 Kilometer lang Erdgasnetze, Fernwärmennetze nur in Nürnberg und das

Wassernetz in Nürnberg. Insgesamt sind es 680.000 Kunden, die wir versorgen. Hier ist jetzt mal die

Jahreshöchstlast von Strom dargestellt. Interessant deshalb, weil wir mittlerweile im Netz 42.000 EEG-

Anlagen haben, also das EEG ist das Erneuerbare Energiengesetz, das heißt, es sind Anlagen,

Photovoltaikanlagen oder Windanlagen, die Strom einspeisen. Insgesamt eine Leistung, die installiert

ist 1600 Megawatt, also mehr als unsere Jahreshöchstlast. Zum Vergleich mal unten, das hier in der Nähe,

sich befindende Atomkraftwerk Grafen-Rheinfeld, das hat eine Leistung von 1.300

Megawatt etwa. Ich selber, ich bin tätig in der Netzführung. Die Netzführung überwacht die Netze,

also wir überwachen sie 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Wir regeln, steuern und

entstören die Netze und die Netzführung nimmt auch Kundenanrufe entgegen über Störungen,

kein Strom zum Beispiel oder es riecht nach Gas und leitet dann die Entschwörung ein, Gefahrenabwehr,

also gerade wenn es nach Gas riecht, ist das natürlich eine Gefahr und sie entwickelt den Strom-

und Gastransport ab. Außerdem muss die Netzführung jede Menge Daten liefern, das ist zum Teil

gesetzlich vorgegeben, die Daten, die wir liefern müssen, zum Teil zum Beispiel an die Bundesnetzagentur.

Jetzt hier ist noch mal eine Seite zum MyDonau-Netz, für uns und für andere Netzbetreiber ändert sich

die Zeit zurzeit ziemlich stark und zwar kommt es daher, weil wir eben im Netz auch Erzeugung haben

aus diesen erneuerbaren Energien. Wir haben vorher eigentlich nur Strom geliefert, also wir waren ein

Versorgungsnetz, jetzt sind wir, wie es hier steht, eher schon ein Entsorgungsnetz, das heißt wir müssen

dafür sorgen, dass die erneuerbare Energie, also das im Wesentlichen Strom, aber auch Gas, dass sie

auch abgenommen wird, dass die übers Netz weg transportiert wird, das ist gesetzlich auch so

festgelegt und dadurch wird also der Spielraum, den wir im Netz haben, wird immer kleiner, das

Netz ist nicht mehr so großzügig ausgelegt wie früher, es wird immer schwieriger arbeiten im

Netz zu machen, also das ist alles sehr viel mehr auf Kante gestrickt, kann man sagen.

Das heißt, für uns hat sich die Zeit insofern geändert, wir müssen uns anpassen und wir machen

das natürlich im Wesentlichen mit IT. Dazu jetzt mal die Ausgangslage aus Sicht der Netz-IT,

also wir haben, wir betreiben ein Netzleitsystem, das ist unser wichtigstes System, SCADA nennt sich

das auch, Supervisory Control and Data Acquisition, dieses SCADA, das überwacht das Netz und das ist

historisch gewachsen, also es ist sehr alt und wenn wir jetzt Änderungen haben, die wir eben

permanent haben, dann müssen wir die von jedem Hersteller, also in Deutschland gibt es mehrere

Netzbetreiber, es gibt auch mehrere Hersteller von Netzleitsystemen anpassen lassen, das ist sehr

aufwendig, muss mal da schauen und dieses Netzleitsystem, das sehr alt ist, das ähnelt

immer mehr und mehr ein Flickenteppich. Also es wird anfällig, fehleranfälliger, es wird

aufwendiger und wir haben das Problem, wir wissen auch gar nicht, was da läuft, also wir können nicht

reinschauen, das ist eine Blackbox dieses Netzleitsystem, wir haben keine Ahnung, was da

wirklich für einen Aufwand anfällt und wir sind darauf angewiesen, dass uns die Hersteller sagen,

Teil einer Videoserie :

Presenters

Peter Herdt Peter Herdt

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:49:38 Min

Aufnahmedatum

2016-06-28

Hochgeladen am

2016-07-05 14:33:16

Sprache

de-DE

Von der Energiewende zur IT-Wende. Auch die System-Landschaft der Netzbetreiber steht vor einem umfangreichen Veränderungsprozess – die Digitalisierung in der Energiewirtschaft hat massive Auswirkungen auf die IT-Strukturen. Fast 900 Betreiber von Stromnetzen gibt es in Deutschland. Die meisten dieser Unternehmen sind neben dem Betrieb der Stromnetze auch für die Gas-, Wasser- und Fernwärmenetze verantwortlich. Dabei ist der massive Einsatz von IT-Systemen längst unverzichtbar. Da von den Netzbetreibern unterschiedliche System zur Netzführung und den speziellen Aufgaben wie z. B. dem Last- und Einspeisemanagement eingesetzt werden, entwickeln viele System-Hersteller die gleichen Softwaremodule mehrfach parallel, zu hohen Preisen, mit langen Lieferzeiten und oftmals nicht optimaler Qualität. Das openKONSEQUENZ Konsortium will das ändern.

Von der Energiewende zur IT-Wende. Auch die System-Landschaft der Netzbetreiber steht vor einem umfangreichen Veränderungsprozess – die Digitalisierung in der Energiewirtschaft hat massive Auswirkungen auf die IT-Strukturen.

 

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