Willkommen im Blog 1 des VHB-Kurses Grundlagen der Medienerziehung. In diesem Blog werfen
wir zunächst einen Blick auf die mediale Umwelt in der Kinder und Jugendliche aufwachsen
und wie sie digitale Medien nutzen. Diese Erkenntnisse bilden die Basis der wissenschaftlichen
Disziplin der Medienpädagogik. Sie befasst sich damit, wie Menschen Medien nutzen, sie
verstehen und mit diesen umgehen. Als Disziplin ist sie in den Erziehungswissenschaften verortet,
hat aber durchaus Bezüge zu anderen Fachgebieten wie der Kommunikationswissenschaft, der
Medienwissenschaft oder der Soziologie. Andererseits kann sie aber auch als praktisches
Handlungsfeld bezeichnet werden, das sich auf schulische und außerschulische Kontexte,
wie beispielsweise die Familie, bezieht. Denn gerade im schulischen Kontext spielen unterschiedliche
medienpädagogische Fragestellungen eine Rolle, wie etwa die Frage, ob Kinder und Jugendliche eigene
Smartphones während der Schulzeit oder im Unterricht nutzen dürfen. Dabei unterscheidet
die Medienpädagogik verschiedene medienpädagogische Grundhaltungen. Bewahrpädagogische Konzepte
propagieren den Ansatz, Kinder und Jugendliche vor schlechten oder risikoreichen Medienangeboten
zu schützen. Hierzu zählen Initiativen des jungen Medienschutzes, die Förderung von Kinder-
und jugendgerechten Medienangebot sowie der Vorschlag auf Medien zu verzichten, um sich anderen
Freizeitangeboten zu widmen. Reparierepädagogische Konzepte wollen unvermeidbare
Medieneinflüsse und deren negative Folgen durch geeignete Maßnahmen eindämmen. Hier kommen
Verarbeitungshilfen für Medienerfahrung zum Einsatz, so zum Beispiel verarbeitende Gespräche
oder das gemeinsame Rezipieren von Medienangeboten. Aufklärende Konzepte stellen die Vermittlung
von Wissen über die Funktionsweisen von Medien an Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt. Sie
sollen dadurch Medienangebote durchschauen und eine kritischere Haltung gegenüber der
Faszination von Medien einnehmen. Alltagsorientierte reflexive Konzepte setzen sich anhand von
konkreten Alltagserfahrungen mit den Medienumgang von Kindern und Jugendlichen auseinander.
Beispielsweise durch die Nutzung von Medientagebüchern soll dabei positive und negative
Medienerfahrungen betrachtet und reflektiert werden. Handlungsorientierte partizipatorische
Konzepte setzen auf die Erstellung eigener Medienangebote durch Kinder und Jugendliche.
Dadurch können eigene Botschaften aktiv vermittelt und die Handhabung von Medien
erlernt werden. Der Wechsel der Perspektive vom passiven Konsumenten hin zum aktiven
Produzenten ermöglicht es dabei, die Potenziale und Grenzen von Medien bewusst erfahrbar zu machen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:02:40 Min
Aufnahmedatum
2024-09-30
Hochgeladen am
2024-09-30 17:36:03
Sprache
de-DE