Ich frage mich, wie viele von Ihnen dieses Stift an chinesischen Gegenwartskomplizien zu verordnen sind.
Und ab da sind wir wieder bei Fragen, die uns beschäftigen werden.
Meine Damen und Herren, den Reichtum an Ideen aus beiden Vorträgen gelte es eigentlich erst einmal zu vertauben.
Genau das ist unsere Aufgabe, eine Art von unmöglich systematischem Vergleich zwischen diesen zwei Traditionen herbeizuführen.
Insofern möchte ich auch ganz wenige Äußerungen beschränken.
Ich habe einen Satz von Johannes Fried in der Inneraum, den ich vor vielen Jahren gelesen habe,
oder vergeblich näher anzumunisten, nämlich der lautete Der Aufbruch der Naturwissenschaften in Europa,
muss man ergänzen, war eingehört in Eschatologie.
Das ist der Satz, der mir geblieben ist und wir müssen zugeben, Eschatologie, Apokalyptik ist kein Leitmotiv in China,
auch wenn es immer wieder zu ausbrüchen eschatologischen und medialistischen Gedanken kurz gekommen ist.
Lass ich mich im Folgenden nur kurz einige Möglichkeiten aus, sozusagen, sichtbar-lumgischer Sicht schildern,
die vom Potenzial des Fortes vorliegen.
Wir haben gehört, in China lief schier endlose Verknüpfungen von Begegnungen, Koinzidenzen, Zufällen, Glück, Fortuna.
Überall dem La Forza del Destino, die Macht des Schicksals, die Magnificenz erwähnt hat, nicht kradisimetrisch angeordnet,
da es im traditionellen China keinen Schöpfergott gab, keinen persönlichen Schöpfergott,
doch immerhin eine Art von letzter Instanz, die Natur, die Natur, die den Menschen als einen Teil in sich begreift.
Die Frage, ob sich hinter dieser Instanz ein Wille verbirgt, verneint von Trump.
Doch viele denken des traditionellen Chinas in anderer Auffassung. Noch schwerer liegt die Frage, ob die Dynamik dieser Natur
und damit das Schicksal von Individuen und menschlichen Gemeinschaften berechenbar ist oder nicht.
Viele spricht dafür, dass Wang Chung ein Aufkehrer around the world war, dem nur wenige folgten.
Und schließlich selbst wenn ich mein Schicksal anhand meiner charakterlichen Veranlagung
und der mathematischen Kalkulation äußerer Umstände berechnen kann, wie viel Spielraum habe ich in der Verhandlung mit dem Schicksal,
wie viel zählt eine Entscheidung zu ethischem Verhalten.
Chinesische Denker nach Wang Chung haben versucht, diese Frage da eingehen zu beantworten,
dass allein schon die Einsicht in die Notwendigkeit natürlicher Abläufe, wie sie zum Beispiel das Buch der Verhandlungen,
das wir hier in der Musikbank hier in Gierth gehabt haben, vermittelt und die damit verbundene Einsicht
in die Beschaffenheit der eigenen Person an den Menschen bessern kann.
Ein Erkennendlich-Selbst-Mobel-Synchro.
Damit sind wir aber bei Fragen nach dem Lesen der Prognose angelangt,
die in unserem Forschungsprojekt durchaus eine entscheidende Rolle spielen werden.
Wie begreifen unterschiedliche Zivilisationen in unterschiedlichen Epochen die Bedingungen und Möglichkeiten von Wandel und Veränderung?
Welche Instrumente haben Sie für die Vorhersage entwickelt und vor allem was wollen Sie vorhersagen?
Welche Grenzen setzen Sie für die Aussagekräftigkeit in der Prognose?
Was ist Vorhersäfer? Und vor wem? Und wie weit geht diese Minimierung von Fortuna, Zufall und Kontingenz?
Sind falsche Prognosen nur dem mangelnden Talent Ihrer Urheber zuzuschreiben?
Oder gibt es gewissermaßen einen Geburtsfehler im Glauben an die Vorhersage und einen weiteren in Ihrer Umsetzung?
Hat der Wirtschaftsweise den Hofastrologen ersetzt, Magnificentz Eckert,
weil beide der historischen Prophezie und die wissenschaftliche Prognose ein inhaltliches Wissen von der Gestalt der zukünftigen Zeit imaginieren?
Wang Zhong glaubte, wie wir gesehen haben, nur an die Landkarte des Gesichts und der Physiognomie eines Menschen für eine gültige Vorhersage.
Doch hat die Menschheit eine stattliche Anzahl an Wissenschaften von Zeichen, Vorzeichen, Symptomen, Anzeichen, Umhinderungen,
Miraklen etc. entwickelt, die von der Extrapolation gegenwärtiger Trends in der Wirtschaftswissenschaft und der Klimatologie
über die Medizin bis hin zu den Damen reicht, die, wie manche von Ihnen wissen, in eigenen Fernsehkanälen Tabukarten legen.
Es geht die Grundeinnahmen, aber auch das Rokopular dieser prognostischen Techniken zu erforschen.
Und unweigerlich werden uns diese Fragestellungen wieder zurück zu gegriffenes Schicksalsfühlen,
die in verschiedenen Zivilisationen jeweils verschiedenartige Ausdrängerungen erfahren haben.
Wie Malparinowski dankenswerterweise betont hat, liegt die Originalität unseres Ansatzes,
ich bin ganz zufrieden, dass das mal jemand gesagt hat, eben in der engen Verbindung zwischen Schicksalsbegriffen und Einstellungen zur Prognose.
In der Zusammenfassung unseres Exposés zum Antrag an das Bundesministerium haben wir einigermaßen forsch behauptet,
dass Menschen in Ostasien eventuell eine gelassene Behaltung zum Schicksal annehmen als die im Westen.
Das mag unter anderem daran liegen, dass sich Begriffe von Zufall und vor allem von Kontingenz bis zum heutigen Tag nicht völlig durchgesetzt haben.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:31:59 Min
Aufnahmedatum
2009-07-23
Hochgeladen am
2018-05-02 16:28:58
Sprache
de-DE
Der Leiter des Kollegs Prof. Dr. Michael Lackner gibt zusammen mit den stellvertretenden Leitern Prof. Dr. Klaus Herbers und Prof. Dr. Thomas Fröhlich in drei aufeinanderfolgenden kurzen Vorträgen einen Überblick über die Fragestellungen und Forschungsziele des Internationalen Kollegs für Geisteswissenschaftliche Forschung. Die Veranstaltung wurde am 23. Juli 2009 in der voll besetzten Aula des Erlanger Schlosses unter reger Anteilnahme von Presse, Scientific Community, Studierenden und zahlreichen weiteren geladenen Gästen durchgeführt.