Ja, Peter Wasserscheid ist Leiter des Instituts für chemische Reaktionstechnik an der Friedrich-Alexander
Universität Erlangen-Nürnberg und Direktor des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg
für erneuerbare Energien des Forschungszentrums Jülich. Er studierte an der RWTH Aachen und
promovierte dort im Jahr 1998 nach einem sechsmonatigen Forschungsaufenthalt als
Industrie-Postdoc bei British Petrol Chemicals in Sunbury, kehrte er zur Habitation an die RWTH
Aachen zurück. 2003 übernahm er bereits seine aktuelle Position an der FAU. 2014 kam dann die
Rolle als Helmholtz-Institutsdirektor und Gründer dazu. Peter Wasserscheid ist zudem seit 2020
Vorstand des Zentrums Wasserstoff Bayern und seit 2021 Gründungsdirektor des Helmholtz-Clusters
für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft. In Jülich selbst wurde
das seit November 2021 eingebrachte Engagement von Peter Wasserscheid als Gründungsdirektor
mit folgenden Worten in der Presse kommentiert. Der Kapitän ist nun an Bord. Die Schwerpunkte der
Forschungsgruppe von Peter Wasserscheid liegen in der Katalysator- und Verfahrensentwicklung für
die chemische Industrie und das Energiesystem der Zukunft. Die Gruppe gehört weltweit zu den
führenden Forschungsteams bei der Entwicklung der chemischen Wasserstoff-Speicherung mit flüssigen
organischen Wasserstoffträgern. Diese Arbeiten umfassen die Katalysator- und Reaktorentwicklung,
das Systemdesign, die Realisierung größerer Demonstratoren und den Technologietransfer,
den wir auch wieder sehen können bei dem Wasserstoffzentrum Bayern. Die Forschungsleistung
von Peter Wasserscheid wurden unter anderem durch den Leibnizpreis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, den er erhalten hat im Jahr 2006, der als deutscher Nobelpreis zu verstehen
ist, sowie durch zwei Advanced Investigator Grants des Europäischen Forschungsrates ausgezeichnet.
Mit Peter Wasserscheid haben wir hier einen Autor von über 450 wissenschaftlichen Publikationen,
Miterfinder von über 500 nationalisierten Patentanmeldungen. Lieber Peter, wir freuen
uns auf deinen Beitrag. Erst nach dieser Einführung ist es mir fast ein bisschen peinlich, hier auf
die Bühne zu gehen, aber ich freue mich sehr, dass Sie alle da sind und dass Sie sich die Zeit
nehmen, zum Thema Wasserstoff hier etwas zu hören und dass Sie sich auch die Zeit nehmen,
meine Einschätzung zum Thema Wasserstoff auch gerade für die energieintensiven Betriebe dieser
Region vielleicht mit mir zu diskutieren. Ich hoffe, ich verspreche Ihnen, ich gebe mir alle
Mühe, dass das für Sie eine gut investierte Zeit ist und ich hoffe, dass Sie den einen oder anderen
Impuls mit nach Hause nehmen. Jetzt müsste nur noch das Ding hier funktionieren. Ja wunderbar.
Mein Vortrag wird sich in drei Teile teilen, schonmal damit jeder für sich überlegen kann,
welcher Teil ihm am besten gefällt und wann er vielleicht besonders zuhören will. Im ersten
Teil geht es um eine Analyse der heutigen Situation der Energieversorgung des Energiesystems in
Deutschland, in Europa, weltweit. Gerne können wir dann diskutieren, wie Sie das hier für Ihre
Region sehen. Das ist sozusagen der Blick eines Hochschullehrers, der sich damit beschäftigt,
wohin Dinge gehen, jenseits von der Tagespolitik, aber doch durchaus auf so einer Zeitachse,
die glaube ich für Transformationen relevant ist, nämlich von jetzt ab 10, 15 Jahre. Es ist eben
nicht so, dass man jetzt Schnipp machen kann und alles ist ganz anders, sondern in der
Energiewirtschaft ist es eben so, dass alles strategisch vorzubereiten ist. Man muss gewisse
Infrastrukturen schaffen, man muss gewisse Voraussetzungen schaffen und dann muss man hoffen,
dass auch die Randbedingungen, die man in seinen, wenn man so will, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
angenommen hat, Stichwort Gaspreis, Ölpreis, irgendwas noch mit der Realität zu tun haben,
wenn es denn soweit ist. Das ist der erste Teil meines Vortrags. Der zweite ist das Thema
Wasserstoff. Welche Technologien haben wir heute zur Hand? Welche Charakteristika haben diese
verschiedenen Technologien? Wo können wir vielleicht erwarten, dass sich Dinge noch
weiterentwickeln? Wo müssen wir eigentlich mit dem leben, was schon da ist? Das ist der
zweite Teil. Und der dritte Teil ist, dass für den speziellen Bereich, den wir jetzt entwickeln,
schwerpunktmäßig entwickeln, sage ich mal bei uns in den Forschungsinstituten, ich mal
exemplarisch zeigen will, was eigentlich notwendig ist, um Wasserstofftechnologien vom Labor in die
Realität zu bringen. Also welche Schritte notwendig sind, welche Art von Untersuchungen,
aber am Ende auch welche Möglichkeiten, welche Anwendungsfälle, welche Zeitachsen. So, das ist
Presenters
Prof. Dr. Peter Wasserscheid
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:01:07 Min
Aufnahmedatum
2022-03-28
Hochgeladen am
2022-03-28 16:56:05
Sprache
de-DE
Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik an der FAU, führt in einem Fachvortrag aus, wie die Wasserstofftechnologie für eine zukünftige Energieversorgung energieintensiver Unternehmen ohne fossile Brennstoffe aussehen kann.