Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So, guten Morgen.
In der letzten Vorlesung haben wir ja über reelle Funktionen gesprochen, über Polynome,
über die Berechnung von Polynomen mit dem Horner Schema.
Mit dem Horner Schema kann man Polynome an einer Stelle auswerten und gleichzeitig dann noch eine
spezielle Darstellung erhalten, wo man das Polynom darstellt als den Wert an der Stelle plus ein
Linearfaktor x minus die Stelle mal ein Restpolynom. In dem Sinne kann man also mit dem Horner Schema
auch eine Art Polynom-Division durchführen. In dieser Vorlesung geht es um ein neues Thema,
das ist Ihnen aber auch nicht ganz unbekannt, nämlich Folgen und Grenzwerte. Also wir bewegen
uns jetzt Richtung Analysis und nähern uns dem Konvergenzbegriff.
Folgen und Konvergenz. Was ist eine Folge? Das ist so was wie eine Abfolge. Also es gibt ein Objekt
und dann ein Nachfolgeobjekt und dann wieder ein Nachfolgeobjekt, also genau wie bei den
natürlichen Zahlen und das kann man formal so sagen. Folgen reeller Zahlen sind eine Abbildung
von den natürlichen Zahlen in die Menge der reellen Zahlen. Definition aus einer Abbildung,
nennen wir sie Phi, von den natürlichen Zahlen n in die Menge der reellen Zahlen r entsteht eine
Folge. Bei einer Folge hat man ja sogenannte Folgenglieder, das sind diese reellen Zahlen,
an, wobei das n unten an das a dran gehängt wird und diese an sind einfach die Bilder Phi von n.
Und n ist dabei eine natürliche Zahl und die natürlichen Zahlen sind ja so schön angeordnet,
deshalb kann man sich so eine Folge auch als eine Liste vorstellen, also so etwas wie ein
unendlich langer Vektor. Bei einem Vektor haben sie ja nur 10 Zahlen, zum Beispiel im r hoch 10
oder 1000 im r hoch 1000 und bei einer Folge kommt eben immer noch eine weitere Zahl dazu. Zu jedem
Index n haben sie eine Zahl an, das Folgenglied, das nte Folgenglied ist das. Das ist eine Folge
reeller Zahlen. Dafür gibt es jetzt verschiedene Schreibweisen. Also dieses a n
kann man in runde Klammern schreiben und unten schreibt man dann n aus n. Da steht also unten
an der Klammer, welche Menge dieser Index n durchläuft. Das ist eine moderne Schreibweise,
früher hat man das mit geschweiften Klammern geschrieben, sowie bei einer Menge. Hier gibt es
natürlich auch reelle Zahlen, die angenommen werden, also eine Bildmenge, aber bei der Folge
ist halt die Reihenfolge auch festgelegt. Das n läuft von 1 bis unendlich, diese a ns sind also
angeordnet. Die Zahlen a n heißen Glieder der Folge.
Und so etwas haben sie ja schon einmal in der Schule auch gesehen. Das einfachste Beispiel
ist gegeben durch a n gleich 1 durch n, für n aus n. Da können sie ja die Folgenglieder in
einer Art Liste schreiben, in der Pünktchenschreibweise. Also wenn n gleich 1 ist, dann erhalten sie a 1
gleich 1, dann kommt ein halb, dann ein drittel, dann ein viertel, dann ein fünftel und so geht es
weiter. So kann man sich das vorstellen. Und hier sieht man, diese Folgenglieder werden immer
kleiner, aber bleiben immer größer als 0. Aber die Tendenz ist, sie können die beliebig nah an die
0 heran führen, wenn sie das n nur groß genug machen und das werden wir später als Konvergenz
gegen 0 definieren. Das ist nicht das Verhalten bei allen Folgen. Wenn sie a n gleich minus 1 hoch m
plus 1 betrachten, dann sieht das ganz anders aus. Für n gleich 1 erhalten sie ja minus 1 zum
Quadrat, das ist plus 1. Und dann kommt als nächstes minus 1, dann wieder plus 1, minus 1 und so geht es
weiter. Also hier werden zwar nur zwei Werte angenommen, aber es ist nicht so, dass die
Folgenglieder alle gegen eine Zahl gehen. Also da konvergiert eben gerade nichts. Das kommt auch vor.
Hier haben wir so ein einfaches Modell für einen periodischen Prozess. So können Sie sich das
vorstellen. Diese Folgenglieder können natürlich auch wieder von Parametern abhängen, von reellen
Zahlen x zum Beispiel. Gegeben sei eine Zahl x Element r, dann können wir a n gleich x hoch n
definieren. Das sind also die Potenzen, wie sie auch bei den Polynomen auftauchen. Das fängt hier
an mit n gleich 1, dann haben wir x, dann kommt x Quadrat, x hoch 3, x hoch 4 und x hoch 5 und so
geht es weiter. Das Verhalten hängt hier von dem Wert von x ab. Wenn zum Beispiel x gleich 0 ist,
dann sind diese Folgenglieder auch alle 0 und dann würde man auch sagen, diese Folge konvergiert
gegen die 0. Hier haben wir das n ab 1 genommen. Man kann auch Folgen haben, wo das n von der 2 ab,
die in natürlichen Zahlen durchläuft. Das kennen Sie ja von den Beweisen mit der vollständigen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:21:13 Min
Aufnahmedatum
2015-01-15
Hochgeladen am
2015-01-15 11:00:09
Sprache
de-DE