27 - Medcast - Pathologie - Anpassungsreaktionen [ID:4522]
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Hallo liebe Zuhörer, im heutigen Medcast geht es um Anpassungsreaktionen.

Zelladaption – eine Zelle passt sich an.

Aber wie?

Wie reagiert eine Zelle auf verschiedene äußere Stimuli?

Genau diese Frage wollen wir euch heute beantworten.

Die unterschiedlichen Reaktionen einer Zelle auf äußere Stimuli werden als die Anpassungsreaktionen

der Zelle bezeichnet. Und um genau diese geht es jetzt in den nächsten Minuten.

Grundsätzlich kann man die Anpassungsreaktionen der Zelle zwei Reaktionsmustern zuordnen,

nämlich der Abnahme und der Zunahme der Zelleistung. Die Abnahme der Zelleistung

kommt durch Ausbleiben hormoneller Stimuli, Altern- oder Noxen zustande und führt zur

Atrophie mit Zellverkleinerung und Zellreduktion. Eine Zunahme der Zelleistung hingegen durch

funktionelle Belastung, Medikamente, Hormone oder auch idiopathisch führt zur Hypertrophie

und Hyperplasie mit Zellvergrößerung und Zellvermehrung. Die Atrophie, die Hypertrophie

und die Hyperplasie sind also die morphologisch sichtbaren Veränderungen im Rahmen der Zelladaption.

Was versteht man unter einer Atrophie und was genau passiert dabei?

Unter einer Atrophie versteht man eine erworbene, reversible Verkleinerung eines regelrecht

entwickelten und vorher normalgroßen Organs oder Gewebes. Ihre Ursachen sind fallende Anforderungen,

schlechte Ernährung, fehlende Nährwale oder hormonelle Stimulation, Altern oder Noxen.

Man unterscheidet eine einfache und eine numerische Atrophie.

Zur einfachen Atrophie kommt es durch eine Verringerung des Zellvolumens.

Dies betrifft stabiles Gewebe, also z.B. Hepatozyten und Nieren-Turbulus-Epithelien,

und das Permanentgewebe, wie etwas Skelett und Herzmuskulatur.

Die numerische Atrophie kommt hingegen durch eine Verminderung der Zellzahl zustande.

Ursache für eine Verminderung der Zellzahl sind die verringerte Zellbildung oder der

gesteigerte Zellverlust.

Die numerische Atrophie betrifft das Wechselgewebe, also z.B. das Knochenmark oder das Plattenepithel.

Die Atrophie kann man verinner in physiologische und pathologische Atrophieformen gliedern,

welche lokal oder generalisiert auftreten können.

Zunächst die physiologischen Atrophieformen.

Die physiologische Organrückbildung, nachdem das Organ seine Funktion erfüllt hat, bezeichnet

man als Involution.

Beispiele hierfür sind das Tymosgewebe, welches sich in der Pubertät zurückbildet oder der

Uterus, der nach der Gravität atrophiert.

Auch die Altersatrophie zählt zu der physiologischen Atrophieform.

Jetzt aber zu den pathologischen Atrophieformen, die wir noch weiter in generalisiert und lokalisiert

untergliedern.

Gründe für eine generalisierte pathologische Atrophie sind neben Unter- und Mangelernährung

auch die gestörte Nahrungsaufnahme, mangelnde Nahrungsverdauung und Verwertung, Stoffwechselstörungen,

eine verminderte Zellneubildung, bei beispielsweise einer Zytostatikatherapie und Tumore.

Der Begriff Cachexie beschreibt die allgemeine Atrophie des Organismus mit Zeichen der Abmagerung

und des Kräfteverfalls bei konsumierenden Krankheiten, wie es zum Beispiel bei maligenen

Tumoren der Fall ist.

Neben der gerade besprochenen generalisierten pathologischen Atrophieform gibt es auch die

lokale pathologische Atrophieform.

Zu ihr zählen die ischämische Atrophie, die Inaktivitätsatrophie, die Druckatrophie,

die Neurogeneatrophie, die hormonelle Atrophie und die Atrophie, die durch destruierende

Entzündungsprozesse entsteht.

Und jetzt nochmal langsam im Einzelnen.

Die ischämische Atrophie entsteht durch Minderperfusion eines Gewebes.

Zum Beispiel kommt es zur Schrumpfniere bei Arteriosklerose einer Nierenarterie.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Julia Scholz Julia Scholz

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:08:06 Min

Aufnahmedatum

2014-11-19

Hochgeladen am

2014-12-15 12:10:10

Sprache

de-DE

Tags

Pathologie Anpassungsreaktionen Zelladaption Hypertrophie Hypotrophie Atrophie Hyperplasie Hypoplasie Metaplasie Medcast
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