39 - Medcast - Histologie - Histologie des Verdauungstraktes [ID:4730]
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Hallo liebe Zuhörer, der heutige Medcast soll einen Überblick über die Histologie des

Verdauungstraktes geben. Viel Spaß dabei! Die Darmwand weist in ihrem Grundaufbau vom

Oesophagus bis zum Rektum eine Regelmäßigkeit auf. Sie besteht immer aus den drei Gewebsschichten

mucosa, submucosa und muscularis propria. Die Mucosa liegt luminal und gliedert sich

in drei Lagen. Von luminal nach basal werden diese als Lamina epithelialis mucose, Lamina

propria mucose und Lamina muscularis mucose bezeichnet. Die Lamina epithelialis mucose

entspricht dem Epithel des Verdauungstraktes. Die Lamina propria mucose besitzt viel retikuläres

bindige Webe, kleine Blut- und Lymphgefäße sowie Nerven. In der Lamina muscularis mucose

finden sich glatte Muskelzellen. Die nächste Schicht wird als Submucosa bezeichnet. Sie

führt sowohl lockeres Bindegewebe als auch größere Blut- und Lymphgefäße sowie den

Plexus submucoses des änterischen Nervensystems, auf das wir später noch zu sprechen kommen.

Die muscularis propria schließt sich als dritte Schichtbasal an und wird in die innere

Ringmuskelschicht stratum circulare und die äußere Längsmuskelschicht stratum longitudinale

untergliedert. Zwischen beiden Muskellagen findet sich der Plexus myentericus oder Auerbachplexus,

ebenfalls ein Teil des änterischen Nervensystems. Es ist also zu beachten, dass die Lamina muscularis

mucose und die muscularis propria unterschiedliche Muskelschichten der Darmwand darstellen.

Um die Wand des Verdauungstraktes in ihre Umgebung zu integrieren, gibt es zwei Möglichkeiten.

Entweder über eine Serosa, falls das Organ intraperitoneal liegt, oder eine Adventitia,

wenn das Organ extra- bzw. retroperitoneal liegt. Das änterische Nervensystem ist durchgehend

im Verdauungstrakt ausgebildet. Es reguliert in Form von zwei Plexus die Darmaktivität

und Motilität. Der Plexus myentericus liegt zwischen stratum circulare und stratum longitudinale

der muscularis propria, der Plexus submucosus, wie es der Name schon vermuten lässt, in

der Submucosa. Das änterische Nervensystem arbeitet weitgehend autonom, kann jedoch von

Sympaticus und Parasympaticus reguliert werden.

Der Oesophagus Der Oesophagus weist ein mehrschichtig unverhäuertes

Plattenepithel auf. Dieses dient als Schutz, sodass Speisebrocken seine Wand nicht verletzen.

Die aufgefaltete Mucosa ist dehnbar und sorgt somit für einen Reserveraum. Glandulae oesophagales

in der Submucosa unterstützen durch Mucinproduktion den reibungsfreien Transport der Nahrung.

Eine dicke muscularis propria treibt mit ihrer ausgeprägten Ring- und Längsmuskulatur die

Nahrung in Richtung Magen. Das kraniale Drittel der muskularis propria besteht aus quergestreifter

Muskulatur, das mittlere aus gemischt quergestreifter und glatter Muskulatur und das caudale Drittel

ausschließlich aus glatter Muskulatur. Der Magen

Im Magen findet die chemische Zersetzung der Nahrung statt, er darf sich dabei aber nicht

selbst verdauen. Die Lamina epithelialis mucose besteht aus einem einschichtigen zylindrischen

Oberflächenepithel, das Mucine produziert und so für einen dicken, sich ständig erneuernden

Schleimteppich sorgt, der einen Schutz vor Selbstverdauung darstellt. Die Mucosa weist

trichterförmige Vertiefungen, sogenannte Foveolegastrique auf, die sich in der Tiefe als Glandolegastrique

fortsetzen. Die Glandolegastrique lassen sich wiederum in einem Drüsenhals und einen Drüsengrund

untergliedern. Im Korpus und Fundus des Magens können wir

ein buntes Zellbild bewundern. Im Drüsenhals sind hier zum einen die Belegzellen zu sehen.

Diese sind azidophil, da sie viele Mitochondrien besitzen. Die Belegzellen pumpen HCl, also

Salzsäure, in den Magensaft. Außerdem produzieren sie den Intrinsic Factor, was die Aufnahme

von Vitamin B12 im Ilium ermöglicht, wodurch einer perniziösen Anämie vorgebeugt wird.

Im Drüsenhals sitzen zum anderen die leicht zu übersehenden Nebenzellen, die noch mehr

Mucine produzieren und Stammzellen, welche sich zu den anderen Drüsenzellen ausdifferenzieren

können. Werfen wir nun einen Blick in den Drüsengrund,

so sehen wir basophile Zellen, mit einem runden Zellkern und viel Raumendoplasmatischen Retikulum.

Das sind die sogenannten Hauptzellen. Deren Funktion darin besteht, Pepsinogene und die

Magenliebhase zu sezernieren. Im Drüsenhals entsteht durch die Reaktion von Pepsinogen

mit Salzsäure Pepsin. So stellen Pepsinogene eine inaktive Vorstufe der Pepsine, also proteolytische

Teil einer Videoserie :

Presenters

Katalin Hetzelt Katalin Hetzelt

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:12:14 Min

Aufnahmedatum

2015-03-16

Hochgeladen am

2015-05-18 11:32:52

Sprache

de-DE

Tags

Histologie Ösophagus Verdauungstrakt Flug Rektum Digestion Medcast
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