Hallo liebe Zuhörer, heute hört ihr nun den abschließenden Podcast der Reihe Urologische
Tumoren, in dem es um das Nierenzellkarzinom gehen wird.
Viel Spaß!
Das Nierenzellkarzinom ist für 90% der Nierenmalignome verantwortlich.
Für das Nierenzellkarzinom gibt es keine spezifischen Symptome.
Daher sind 30 Prozent der Nierenzellkarzinome bei Erstdiagnose bereits metastasiert.
Nur die Hämaturie stellt ein Symptom für das Nierenzellkarzinom dar.
Hämaturie tritt aber erst in fortgeschrittenen Stadien auf und ist recht unspezifisch.
Das mittlere Erkrankungsalter des Nierenzellkarzinoms liegt zwischen dem 50. und 60.
Lebensjahr Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Man unterscheidet beim
Nierenzellkarzinom zwischen dem klarzelligen Karzinom, dem papilären
Karzinom und dem chromophoben Karzinom. Die Schwere des Krankheitsverlaufs kommt
auf den Typ des Karzinoms an. Genetischer Risikofaktor für das Auftreten des
Nierenzellkarzinoms ist das von Hippel-Lindau-Syndrom. Das von Hippel-Lindau-Syndrom
ist eine Keimbahnmutation. Diese Keimbahnmutation führt zu zystischen Veränderungen in verschiedenen
Organen. Charakteristisch für das von Hippel-Lindau-Syndrom ist das früh auftretende Nierenzellkarzinom.
Außerdem kommt es zu Veränderungen des Augenhintergrunds. Das Nierenzellkarzinom metastasiert früh,
und das vor allem in die Lunge. Im Verlauf kann das Nierenzellkarzinom dann an viele
verschiedene Orte metastasieren. Möglich sind Metastasen auch an eher ungewöhnlichen Orten,
wie Ohr, Nagel und so weiter. Beim metastasierten Nierenzellkarzinom beträgt die Mortalität 40
Prozent. Leider existieren keine Tumormarker. Außerdem ist das Nierenzellkarzinom weder Strahlen
noch chemosensibel. Das erschwert einen prognostisch günstigen Verlauf. Sehr stabile
Metastasierung ist auch möglich. Stabile Metastasierung heißt, dass nach Entfernen
der Metastasen viele Jahre lang keine Metastasen mehr nachkommen. Goldstandard für die Diagnostik
ist der Ultraschall. Mögliche Differentialdiagnosen sind das Benigne-Onkocytom und das Angiomyolipom.
Eine Operation des Nierenzellkarzinoms stellt eine kurative Therapieoption dar. Es sollte
möglichst nierenerhaltend operiert werden, um die Funktion der Niere weitgehend zu erhalten.
Medikamentös kommen Hemmstoffe der Gefäßbildung des Tumors, sogenannte Angiogenesehemmer,
in Frage. Angiogenesehemmer haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und werden immer
mehr eingesetzt. Die palliative Therapie erfolgt mittels Chemo- oder Hormontherapie bzw. Radiatio.
So, das war nun der letzte Teil der Podcastreihe Urologische Tumoren. Wir hoffen, dass ihr nun den
vollen Durchblick habt und freuen uns, wenn ihr wieder rein hört. Danke fürs Zuhören und bis zum
nächsten Mal. Euer MedCast-Team.
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:28 Min
Aufnahmedatum
2017-01-23
Hochgeladen am
2017-02-08 10:13:01
Sprache
de-DE
Die kommenden drei Podcast widmen sich den Urologische Tumoren. In diesem ist der Schwerpunkt das Nierenzellkarzinom.