Willkommen zu Medizintechnik 2 und heute wollen wir uns nochmal die Magnetresonanzbildgebung
ansehen. Tatsächlich wollen wir uns heute angucken, wie denn die Bilder tatsächlich
zustande kommen. Nun, dafür müssen wir uns verschiedene Prinzipien ansehen. Die Bildgebung
funktioniert tatsächlich so, dass wir zunächst uns den Bereich selektieren müssen, indem
wir überhaupt Bilder machen möchten. Dann müssen wir den Ortsraum kodieren, was wir
sehr elegant tun werden und wir werden heute auch verstehen, warum so eine Technologie dann
zu einem Nobelpreis führt. Und am Ende sehen wir uns den sogenannten Kar-Wellenraum an und
werden dabei feststellen, dass dieser einem Konzept ähnelt, das wir schon vor einigen
Videos eingeführt haben. Am Ende sehen wir uns einige Beispiele an, zum Beispiel spektraselektive
Anregungen und funktionelle magnetische Resonanz-Tomografie. Gut, fangen wir an mit den Grundlagen. Also
jetzt geht es tatsächlich um die Bildgebung, wie die Bilder zustande kommen und dazu reicht
es nicht nur aus einzelne Wasserstoffkerne anzuregen, sondern tatsächlich wir müssen
auch die Ortsinformation kodieren. Und dazu werden wir zwei Konzepte einführen, das ist
einmal die Schichtanregung und dann die örtliche Kodierung. Beide werden durch das Gradientensystem
eines MR-Scanners möglich. Das Gradientensystem sieht wie folgt aus. Um ein solches starkes
B0-Feld aufzubauen, ist es notwendig, dass wir entsprechend starke Magneten einsetzen.
Diese werden üblicherweise durch Elektromagneten realisiert. Jedoch sind so starke Elektromagneten
mit einem hohen Widerstand ausgestattet, was dazu führen würde, dass diese Magnete einfach
schmelzen werden. Um trotzdem solche starken Magnete aufbauen zu können, werden Supraleiter
eingesetzt. Dazu ist es notwendig, den Magneten konstant stark herunter zu kühlen, um entsprechende
supraleitende Effekte zu verursachen. Wenn ihr also in so einem MR-Scanner seid, umgibt
euch ein großer Supraleiter auf weit unter minus 100 Grad Celsius abgekühlt wird, um
eine entsprechende Supraleitung zu erreichen. Weiterhin werden zusätzliche Spuren eingesetzt,
und zwar in X-, Y- und Z-Richtung, wobei hier Z entlang der Patienten Hauptachse ist, also
nach Kopf, Fuß. Diese befinden sich im Inneren unter dem Dauermagneten. Damit ist es dann
möglich, verschiedene Magnetfelder zu induzieren und natürlich auch stark wechselnde Magnetfelder
zu induzieren. Also unser B0, das Hauptmagnetfeld, ist theoretisch völlig homogen und wird eben
durch unseren Supraleiter verursacht. Dazu gibt es die sogenannten Gradientenspulen,
die es ermöglichen, dieses Magnetfeld örtlich zu verändern. Wir können hier schematisch
dargestellt sehen, dass wir eben in Z-Richtung, X- und Y-Richtung die Stärke des Magnetfelds
beliebig verändern können. Das interessante dabei ist jetzt, dass wir damit auch beliebige
Schichtorientierung erreichen können, wie wir es bei CT eben nicht bei der Aufnahme
tun können, sondern erst, wenn wir ein vollständiges Volumen abgetastet haben und dieses dann nachträglich
neu orientieren. Die Gradientenspulen befinden sich in Folgen der Konfiguration. Wir arbeiten
also jeweils mit Spulenpaaren. In grün dargestellt die Z-Spule, in gelb die Y-Spule und in rot
die X-Spule, die dazu genutzt werden können, um diese unterschiedlichen Gradientenfelder
zu erzeugen. Nun, nachdem wir wissen, wie die Gradienten angeordnet sind, können wir
diese jetzt nutzen, um verschiedene Effekte auszulösen. Zunächst ist es wichtig, dass
wir die richtige Schicht auswählen können. Und um das zu tun, nutzen wir den Effekt Lamor-Frequenz.
Wir wissen, dass eine Anregung mit der entsprechenden elektromagnetischen Frequenz sich nur auswirkt,
wenn ein passendes B0 vorliegt. Wenn wir also das B0 verändern, beispielsweise durch den
Einsatz der Gradientenspulen, können wir dafür sorgen, dass an unterschiedlichen Bereichen
im Körper unterschiedliche Lamor-Frequenzen erzeugt werden. Das heißt nur diejenigen
Wasserstoffkerne, die überhaupt in der richtigen Lamor-Frequenz liegen, werden durch die entsprechende
Anregung tatsächlich in die Präzision versetzt. Hier zeigen wir das anhand der Z-Spule und
wir können durch die entsprechende Gradienteneinstellung dafür sorgen, dass nur in einem bestimmten
Bereich die korrekte Lamor-Frequenz, mit der wir dann später auch unsere Wasserstoffkerne
anregen wollen, auch tatsächlich getroffen werden. Und wir können diese durch die entsprechende
Modulation des B0 erreichen und damit dafür sorgen, dass eben nur Wasserstoffkerne, die
hier in der Körpermitte liegen, angeregt werden. Und am Kopf sowie am Fuß findet überhaupt
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:21:50 Min
Aufnahmedatum
2020-05-23
Hochgeladen am
2020-05-23 14:26:26
Sprache
de-DE
Medizintechnik II - Magnetresonanz Tomographie - Teil 2
In diesem Video stellen wir vor, wie man einzelne Pixel in der MRT auflösen kann und wie man weitere Effekte im Körper messen kann.
Die Vorlesung MT2 richtet sich an Studierende des Studiengangs Medizintechnik und zhlt dort zu den Grundlagenvorlesungen im Bereich Informatik. Methoden und Gerte, welche die Anatomie und Funktion des Krpers fr die Diagnose und Therapie aufarbeiten und darstellen, werden erklrt. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Verstndnis und der Anwendung von Grundalgorithmen der medizinischen Bildverarbeitung, wie beispielsweise Segmentierung, Filterung und Bildrekonstruktion. Die vorgestellten Modalitten beinhalten Rntgensysteme, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Optische Kohrenztomographie (OCT) und Ultraschall (US).
Literatur:
Maier, A., Steidl, S., Christlein, V., Hornegger, J.Medical Imaging Systems -An Introductory Guide, Springer, Cham, 2018,ISBN 978-3-319-96520-8,
Open Access at Springer Link