11 - Medizintechnik - Phase contrast imaging [ID:680]
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Wir haben sehr viele Arbeitsplätze verloren im Bereich Textilindustrie.

Wir hatten zum Beispiel die Firma Arba mit noch 300 Arbeitsplätzen.

Wir hatten einen großen Elektrounternehmen Gossen, die früher Belichtungsmesser und

Zeug für Fotoapparate gebaut haben. Mit einem Schlag waren 800 Arbeitsplätze weg.

Und wir haben dann 94 mit den Gewerkschaften, mit Betriebsräten uns

zusammengesetzt und mit der Politik und gesagt, jetzt lass uns mal eine klare

SWOT-Analyse durchführen. Eine Analyse. S steht für Strengths, W für Weakness, O

für Opportunities und T für Threads. Also wo sind die Stärken, wo sind die

Schwächen, wo sind die Chancen und die Herausforderungen. Und Ergebnis dieser

SWOT-Analyse ist dann gewesen, als wir gesagt haben, verdammt noch mal, wir haben

eigentlich in dieser Stadt ein ganz hervorragendes, scharfes Profil auch schon

damals gehabt, nämlich jeder fünfte Arbeitsplatz in dieser Stadt Erlangen war

im Bereich von medizinischer Forschung, medizinischer Produktion oder

medizinischer Dienstleistung angesiedelt. Wir hatten damals knapp 80.000

Arbeitsplätze. Das bedeutet, dass ein Fünftel, also jeder fünfte Arbeitsplatz

in diesem Bereich angesiedelt war. Und als wir dann einen Benchmark durchgeführt

haben und haben das verglichen mit den restlichen 83 Großstädten dieser

Republik, haben wir sehr schnell festgestellt, es gibt keine einzige

Großstadt, damals schon, in dieser Republik, das ein so klar definiertes

Profil im Bereich von Medizin und Gesundheit hat wie Erlangen. Und das war

für mich persönlich dann auch die Schlussfolgerung zu sagen, wenn man sich

differenziert von den Wettbewerbern, wenn man sich differenzieren will von den

anderen Städten, dann muss man diese Stärken weiter ausbauen, denn nur so kann

man eine gewisse Sichtbarkeit erreichen, dass man im Konzert der deutschen

Großstädte auch einen Alleinstellungsmerkmal haben kann. Die

Volkswirte sprechen hier auch von einer Unique Selling Preposition, also USP, ein

Alleinstellungsmerkmal hier zu stellen und das haben wir eigentlich sehr schnell

schon 1994 identifiziert. Dazu kommt, und deswegen habe ich Ihnen auch

gratuliert zu dieser Studienwahl, etwas was auf einen russischen Volkswirt

zurückgeht namens Kontratyev. Der russische Volkswirt Kontratyev hat in den

30er Jahren etwas ganz ganz spannendes entdeckt, nämlich nicht das was Sie

alle kennen, diese normalen Konjunkturzyklen, also wo innerhalb von vier

Jahren in der Wirtschaft sich immer ein Auf und ein Ab darstellt, also Aufschwung,

dann Überhitzung der Konjunktur, Abschwung und Rezession und bis sich das

ganze sinusförmig immer wiederholt. Kontratyev hat entdeckt, es gibt neben

diesen kurzen Konjunkturzyklen auch sogenannte lange Wellen der ökonomischen

Entwicklung und das kann man auch empirisch sehr sehr gut nachweisen.

Kontratyev hat also festgestellt, der erste große Zyklus war damals die

Erfindung der Dampfmaschine. Diese technische Innovation hat über eine

Phase von nahezu fast 40 Jahren die Ökonomien in hohem Maße bestimmt.

Er ist dann abgeleitet worden, aber natürlich auch verknüpft mit der

Dampfmaschine, die Einführung der Eisenbahn, denken Sie auch bei uns Erlangen

1844 wurde die Hauptmagistrale hier von München Erlangen und dann nach Norden

gebaut oder auch in den USA ein riesengroßer ökonomischer Aufschwung mit

dem Bereich der Eisenbahnindustrie oder wenn sie dann weitergehen zu Beginn des

letzten Jahrhunderts ein säkularer Wachstumspfad durch die chemische

Industrie. Dann sehr stark geprägt der Bereich die Automobilindustrie und

gegenwärtig sind wir in dem sogenannten fünften Kontratyev Zyklus und dieser

fünfte Kontratyev Zyklus wird geprägt durch die Information- und

Kommunikationstechnologie. Leider ist der Kontratyev bereits in Russland in einem

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:08:39 Min

Aufnahmedatum

2009-12-10

Hochgeladen am

2011-04-11 13:53:27

Sprache

de-DE

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