1 - Ernährungsentwicklung im Überblick [ID:6696]
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Ja, lieber Herr Farnbach, herzlichen Dank für die Einführung.

Ich habe Folgendes vor.

Ich werde ein paar Worte sagen über Evolution und Ernährung.

Sie alle haben davon gehört, dass man viel über Steinzetternährung spricht heutzutage

und was davon zu halten ist.

Ich werde natürlich ein bisschen über Übergewicht Adipositas drauf eingehen.

Mal so ein paar weit verbreitete Erkrankungen kurz zeigen, wie da vielleicht die Ernährung

das beeinflusst.

Und wir wollen uns dann natürlich über die zeitgemäße Ernährung und einen zeitgemäßen

Lebensstil für Menschen in der Informationsgesellschaft unterhalten, was heute eben eine angemessene

Form der Ernährung für uns heute ist.

Und ich komme natürlich auch auf die lebensmittelbasierten Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für

Ernährung zu sprechen, die ein wichtiger Baustein sind für die langfristige Gesundheitsvorsorge.

Gut, der Mensch ist ein sogenannter Energiekonservierungsphänotyp, das heißt, wir können eigentlich gar nicht

anders, wenn wir zu viele Kalorien aufnehmen, machen wir Fett daraus und stopfen die in

die Fettzellen.

Und wenn die Fettzellen voll sind, machen wir einfach neue Fettzellen.

Und das ist das, was ich nachher auch zeige, wo das hinführt.

Und wenn wir uns die Menschheitsgeschichte angucken, wir haben so 1,2 Millionen Generationen

jetzt hinter uns, wo wir immer im Wechsel zwischen Mangel und Überfluss waren.

Unsere vorzeitlichen Menschen in der Steinzeit.

Und erst seitdem sie sesshaft geworden sind, unsere Vorfahren vor ungefähr 300 Generationen,

seitdem haben wir so einigermaßen eine Konstanz zwischen Energieaufnahme und der Energieversorgung

insgesamt und sind nicht mehr so vom Hunger betroffen wie früher.

Und seit zwei bis drei Generationen sind wir eben im Energieüberfluss angekommen, im Schlaraffenland.

Und wenn man sich das nochmal so anschaut aus Sicht der Evolution, da hat immer so

Energiespeicherung eine zentrale Rolle gespielt.

Und ich hatte ja schon gesagt, wir haben alle die Fähigkeit, Fettzellen zu bilden, die gut

mit Fett zu füllen.

Und der Körper weiß sehr genau, wie groß sein Energiespeicher ist.

Wir haben nämlich ein Hormon, das dort gebildet wird, das ist Leptin.

Und wenn wir eben eine hohe Fettmasse haben, haben wir mehr Leptin und wenn wir jetzt anfangen,

Diäten zu machen oder Krankheiten und Fettmasse verlieren, sinkt der Leptinspiegel und der

Körper weiß sehr gut, seine Energievorräte gehen runter und er fängt an sofort ganz

viel im Körper zu verstellen.

Unter anderem verstellt er das Hungergefühl, wir haben mehr Hunger, er fängt an Energie

einzusparen und solche Dinge.

Ich will jetzt aber nicht so darauf eingehen, aber das Leptin hat auch wichtigen Einfluss

auf Empfängnis und Schwangerschaft.

Jemand der eine Anreiz hier in der Wurzel hat, starkes Untergewicht hat, ist in der Regel

nicht in der Lage, schwanger zu werden bei Frauen zum Beispiel.

Und insgesamt war die ganze Selektion immer auf einen sogenannten Energiekonservierungsphänotypen

ausgerichtet.

Und wenn wir uns das mal angucken, von der frühen Steinzeit bis zum Ende der Steinzeit

in dieser langen Zeit hatten wir immer ein hoher Energieaufnahme, hoher Energieverbrauch

auch und jetzt mit dem Ende der Steinzeit und gerade in den letzten Jahrzehnten ist

der Energieverbrauch dramatisch zurückgegangen.

Unser Vorfahren hat vielleicht nur 3.000 bis 4.000 Kalorien, die meisten von uns kommen

heute mit 1.800 bis 2.000 Kalorien aus.

Wir haben eine deutlich geringere Nährstoffdichte in den Lebensmitteln, was wir heute essen.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Helmut Heseker Prof. Dr. Helmut Heseker

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:32:08 Min

Aufnahmedatum

2016-06-18

Hochgeladen am

2016-09-28 15:55:48

Sprache

de-DE

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