15 - Sensomotorik: Primäre, sekundäre, supplementäre Rindenfelder; Entschlüsselung der funktionellen Kortextopografie [ID:4342]
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So, guten Morgen. Darf ich Sie begrüßen? Wir sind ja gestern im Isokortex in der Hirnrinde

hängen geblieben und ich habe Ihnen dieses linke Bild erklärt, wo man solche Pyramidenzellen

dargestellt mit einer Golgi-Technik sieht und diese kleinen Fortsätze an den Dendriten,

die dendritischen Dornen, und wir haben gesagt, die dendritischen Dornen sind die Stellen,

wo die Synapsen an diese Neuronen, an diese Pyramidenzellen ansetzen, Synapsen, die von

irgendwo anders herkommen, entweder von den Projektionen, die aus dem Talamus aufsteigen

in die Großhirnrinde oder von Interneuronen, die zwischen diesen verschiedenen Pyramidenzellen

vermitteln. Und ich habe Ihnen ja diese auf den ersten Blick komische Vorstellung ins

Gehirn gesetzt, dass es da drinnen ständig herumwuselt und dass diese dendritischen Dornen

und auch größere Abschnitte von den Dritten einer ständigen Wandlung unterworfen sind,

so wie in einem Ameisenhaufen. Und dieser ständige Wandel der synaptischen Verbindungen

hängt mit der Aktivität dieser, man sagt immer Schaltkreise zusammen, weil man immer

noch diese Metapher einer Rechenmaschine, eines Computers so im populären Diskurs verwendet,

der unser Gehirn darstellen soll. Lernvorgänge spielen sich an diesen vielen, vielen dendritischen

Dornen ab und wenn Sie eine Bewegung, irgendetwas gelernt haben und auch immer fleißig üben,

bleiben diese dendritischen Dornen und die Verbindungen, die synaptischen Verbindungen

erhalten. Wenn Sie dann 20 Jahre lang die Mondscheinsonate nicht mehr gespielt haben,

dann können Sie es auch nicht mehr, weil die entsprechenden Verbindungen, so denkt man

zumindest, verloren gegangen sind. Dann haben mich gestern nach der Vorlesung

ein paar Kolleginnen gefragt, wie denn das ist, wie kommt man da überhaupt drauf auf

diese komischen Areale und die funktionelle Zuordnung der Hirnrentenareale. Der Brodmann

zum Beispiel hat ja da auch gewisse Vorstellungen gehört, wozu seine Areale gut sind. Und da

gibt es eine Fülle von Methoden und ich zeige Ihnen exemplarisch das eine oder andere im

Verlauf. Zum Beispiel rechts dieses Bild, das ist ein histologischer Schnitt durch die

Hirnrinde einer Ratte und da wurde mit einer speziellen Methode, mit einer speziellen

Färbetechnik, wurden die Pyramidenzellen herausgegriffen, hoppla, das ist aber sehr

dick heute, da wurden die Pyramidenzellen herausgegriffen, da mit ihren apikalen Dendriten

und auch ein paar anderen Dendriten und so, die jetzt hinunter projizieren in die Pyramidenbahn.

Pyramidenbahn, so. In die Pyramidenbahn. Und mit so ähnlichen Techniken hat man in den

letzten Jahrzehnten die Verbindungen im Zentralnervensystem in einer ziemlich großen Detailiertheit erforscht,

sodass man der gewissen Vorstellungen, wie das Ganze funktioniert, entwickeln konnte.

Wie es wirklich funktioniert, das weiß man eh nach wie vor noch nicht so genau. Schauen

wir auf die nächste Folie. Und da sind zwei andere Techniken, modernere Techniken, was

FMRT heißt, MRT ist die Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie, andere Synonyme gibt

es auch noch, die ja eine Methode ist, die in der Diagnostik seit 30 Jahren ungefähr,

muss ich jetzt überlegen, na sagen wir lieber 25 Jahre, einen wie man immer so schön sagt

sieges Zug erlebt hat, weil man verschiedene Organe, insbesondere auch das Gehirn in einer

nie dagewesenen Genauigkeit, Auflösung, Detailiertheit an Menschen, an Probanden oder an Patienten

untersuchen kann, ohne dass man da richtig reinschaut, einen invasiven Eingriff macht.

Und eine spezielle Variante von dieser Technik kann jetzt Aktivität, jetzt zu als ganz groben

Begriff, neuronale Aktivität im Gehirn messen darstellen. Dann entstehen auf diesen Bildern,

die der Computer erzeugt, so lustige Farbflecken wie auf diesem linken Bild und man weiß,

dass diese Aktivitätskorrelate, die man da im Computer erzeugt und mit Falschfarben

korreliert, wenn es rot ist, ist dort hohe neuronale Aktivität, wenn man nichts sieht,

ist dort relativ wenig neuronale Aktivität. Wie viel man überhaupt sieht, hängt davon

ab, wie laut sie, unter Anführungszeichen, dieses Gerät auftränen, also wie empfindlich

sie das einstellen. Wenn sie es ganz empfindlich einstellen, dann ist das ganze Gehirn rot

und wenn sie es ganz weit zurücktränen, sind sie überhaupt nichts. Man weiß, dass diese

Methode eigentlich nur die Durchblutung in bestimmten Hirnarealen misst und die Durchblutung,

das ist die andere Grundlage gewissermaßen für die Interpretation dieser Ergebnisse,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:43:27 Min

Aufnahmedatum

2014-11-06

Hochgeladen am

2014-11-13 13:21:27

Sprache

de-DE

Tags

Sensomotorik Primäre sekundäre supplementäre Rindenfelder Entschlüsselung funktionellen Kortextopografie
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