So, guten Morgen. Wir sind ja gestern bei den Geschmacksknospen bzw. bei den Geschmackspapill,

muss ich genauer sagen, gelandet und ich habe Ihnen von den Papille fungiformis schon erzählt,

diese kleinen rötlichen Punkte, die Sie auf Ihrem Zungenrücken sehen, inmitten der verhormten

Papillefoliate, die auf ihrer luminalen Oberfläche Geschmacksknospen tragen.

Zwei andere charakteristische Papillenformen seien noch erwähnt.

Das eine sind die Papille-Valate, die hier angesprochen sind.

Die sehen aus wie so eine kleine Burg, die über der Landschaft thront und umgeben ist

von einem Burggraben.

Wenn wir uns das Epidel der Zunge oder die Oberfläche der Zunge aufzeichnen, geht es

da mal rein in den Burggraben, dann kommt so ein Sockel, der diese eben Burg trägt.

Das ist Geschichte des Plattenepidel.

Alles Geschichte des Plattenepidel.

Und an den Seitenflächen der Papilla-Valata sitzen die Geschmacksknospen.

Die Nerven leiten von diesen Geschmacksknospen die Information wieder weiter.

Eine Papilla-Valata, die sind charakteristischerweise hinter diesem Sulcus-Terminalis angeordnet.

Der so V-förmig die vorderen zwei Drittel der Zunge von den Zungengrund, von den hinteren

Abschnitten der Zunge trennt und entsprechend der gestrigen Kartografierung der Innovation

der Zunge, können wir sagen, diese Papilla-Valata werden aus dem Glossopharingeus innoviert

bzw. die Axone, die von diesen Papilla-Valata, diese Nervenfaserbündel, die von dort wegziehen,

gehören dem Glossopharingeus an, den neunten Hirnnerven.

Sie können sich vorstellen, wenn in diesen Burggraben Geschmacksstoffe, die im Speichel

gelöst sind, hineinfließen, hineindiffundieren, dass die auch irgendwann wieder einmal entfernt

werden müssen aus dieser Gegend, damit sie nicht zu lang wirken, sonst haben wir lange

einen unter Umständen unangenehmen Nachgeschmack im Mund und diese Entfernung wird geleistet

von einer speziellen Sorte von Drüsen, die sogenannten von Ebnerschen Spüldrüsen.

Von Ebner, jetzt habe ich den ein bisschen verdeckt, mein Radiergummi, der ist hier,

da muss man wieder ein bisschen befreien, damit wir ihn lesen können, den Herrn von Ebner.

Die von Ebnerschen Spüldrüsen und diese Spüldrüsen, das sind so seriöse Drüsen,

die mit ihren Endstücken nahe an diesen Papilla-Valata liegen und mit ihrem Ausführungsgang in diesen

Burggraben hineinziehen und dort ihre seriöse Spülflüssigkeit entleeren.

Diese Drüsen im Kopfbereich, die Sie jetzt makroskopisch in Form der Speicheldrüsen

kennengelernt haben, Parotis, Glandula submandibularis, Glandula sublinqualis, das sind ja eigentlich

nur die Spitze eines Eisberges, was man so makroskopisch sieht.

Und der gesamten Mundschleimhaut an der Innenseite der Lippen, in der Zunge drinnen, gibt es

unzählige und auch im Bereich des Gaumens unzählige kleinere Drüsen, die jetzt makroskopisch

nicht präparierbar sind.

Sie können es allerdings selber spüren, wenn Sie die Unterlippe so über Ihre Unterkieferzähne

drüber ziehen.

Haben Sie hier schon einmal probiert und da spüren Sie diese kleinen Huppel an der,

wie so Körnchen, an der Innenseite der Unterlippe.

Das sind die vielen, vielen kleinen Lippendrüsen.

Und zu diesen vielen kleinen Drüsen gehören auch diese von Ebnerschen Spüldrüsen.

Und alle diese Drüsen brauchen natürlich auch eine Innovation.

Parasympathische Innovation, in diesem Fall aus dem Glossopharingeus, das ist ja sein

Territorium, denn dieser Glossopharingeus enthält ja auch bekanntlich efferente parasympathische

Phasen und die Ganglien, die peripheren parasympathischen Umschaltganglien, die ja im autonomen und

hier im parasympathischen Nervensystem nötig sind, die liegen zum Teil in der Zunge drinnen.

Also wenn Sie eine Zunge im Mikroskop betrachten, dann werden Sie immer ganz kleine Nervenzellansammlungen

finden.

Also ähnlich, wie es viele, viele kleine Drüsen gibt, gibt es im gesamten Kopfbereich,