Guten Morgen, jetzt ist es genau Viertel nach Acht. Wir haben ja gestern über den Eigenreflex
gesprochen. Der monosynaptische Eigenreflex der Skelettmuskulatur, der dadurch ausgelöst
wird, dass mein Skelettmuskel zum Beispiel durchschlag auf seine Säne kurzfristig dehnt.
Das wird registriert von Mechanosensoren im Muskel drinnen, die eine sehr niedrige Reitschwelle
haben, also sehr empfindlich sind, die Muskelspindel.
Der afferente Schenkel dieses Reflex geht über die Muskelspindelafferenzen, vor allem
die Römisch Ia-Fasern direkt ins Rückenmark hinein.
Und über nur einen synaptischen Kontakt wird das Motoneuron des selben Muskels, drum Eigenreflex,
erregt und das stellt dann den afferenten Schenkel dar.
Jeder Reflex, den Sie kennenlernen werden, hat einen afferenten Schenkel und einen afferenten
Schenkel.
Und der Eigenreflex ist sozusagen die einfachste Variante, ist eine Sonderform dieser Reflexe.
Wir werden viel mehr Reflexe kennenlernen, nämlich Fremdreflexe, wo der auslösende
Reiz nicht den Effektor trifft, also den Muskel zum Beispiel.
Entweder wird die Haut gereizt und der Muskel kontrahiert sich oder wenn Sie mit dem Fahrrad
fahren und eine Mücke kommt in Ihr Auge hinein, in Ihrem Bindehautsack, dann schließen Sie
reflektorisch, obwohl das eh dann zu spät ist, die Lieder, Lidschlussreflex, ist ein
Fremdreflex, weil der Reiz die Bindehaut trifft oder vielleicht sogar die Kornhär, also
ganz vorne am Auge und der afferenten Schenkel geht über den Nervus Facialis, der den Lidschluss
herbeiführt.
Und dann, wenn das Auge zu Tränen beginnt, wäre das auch ein Fremdreflex, bei dem der
efferente Schenkel jetzt übers autonome Nervensystem geht, nämlich über die parasympathische
Versorgung der Tränendrüse.
Also so viel zu den Reflexen, wir haben dann gehört, es gibt in der Muskelspindel zwei
Sorten von Fasern, diese Kernsackfasern, die so ausschauen wie eine Schlange, die gerade
was verschluckt hat, so, so, und gerade was verschluckt, nämlich ihre Zellkerne, die sind
da drinnen.
Und dann gibt es die Kernkettenfasern, da hat die Schlange nichts verschluckt, sondern
da sind die Zellkerne einfach so der Reihe nach angeordnet.
Und beide Muskelfasertypen werden von diesen Anulospiralen, so, so, so irgendwie, diesen
anulospiralen Endigungen versorgt.
Und sowohl die Römisch Ia, also diese schnell leitenden Affarenzen, die dann monosynaptisch
an das Motoneuerung gehen, als auch die Römisch II Affarenzen, die etwas langsamer leiten,
etwas dünner sind, enden mit diesen spiraligen Strukturen an den intrafusalen Fasern, interfusal
deswegen, weil das Ganze in der Muskelspindel drinnen eingebaut ist.
Diese zwei Muskelfasertypen haben unterschiedliche Funktionen und auch die afferenten Nervenfasern
haben unterschiedliche Funktionen, nämlich zum einen soll ja der dynamische Prozess,
der Verkürzung, bzw. der Dehnung der Muskelspindel zunächst einmal registriert werden und dann
der Dehnungszustand.
Und da gibt es natürlich noch speziellere Unterteilungen, das ist ein bisschen komplizierter,
brauchen wir jetzt auch nicht wissen.
Wichtig ist nur, es wird die Dehnung und der Längenzustand gemessen.
Dadurch werden die Muskelspindeln und somit die Muskeln als Ganzes zu den wichtigsten
Stellungssensoren.
Wenn Sie Augen zumachen und sich bewegen, wissen Sie ja genau, wie Ihre Gliedmassen
stehen, auch dann, wie Ihr Körper im Raum ist, das ist dann wieder Sache von einem anderen
Sinnesorgan, nämlich vom Gleichgewichtsaparat, kommen wir noch darauf zu sprechen.
Und diese Kenntnis, dieses Wissen über die Stellung des Körpers im Raum ganz allgemein
und über die Stellung der einzelnen Teile des Körpers, Finger nach oben, Finger nach
oben, Daumen nach oben, Daumen nach unten und so, das spüren Sie auch bei geschlossenen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:48:40 Min
Aufnahmedatum
2016-11-14
Hochgeladen am
2016-11-25 11:32:06
Sprache
de-DE