16 - Neuroanatomie: Vergleich Hinterstrang- versus Anterolaterales System; Somatotopik [ID:7004]
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Guten Morgen. Wir haben uns ja gestern mit diesen aufsteigenden bzw. absteigenden

Bahnen vom Rückenmark zum Gehirn und vom Gehirn zurück zum Rückenmark beschäftigt.

Wir haben gesehen, die Kreuzen an verschiedenen Stellen und die aufsteigende Hinterstrangbahn

über die wir gestern gesprochen haben, die befördert ja Hinterstrangbahn, die führt ja

schnell leitende dick kalibrike Axone von Spinalganglienzellen. Das ist also eine Bahn

mit primären Affärenzen und diese schnell leitenden Axone, ich glaube ich habe Ihnen

gestern auch die entsprechenden Faserklassifikationen geschrieben, diese schnell leitenden Axone,

die führen extra-rozeptive Information und zwar von den verschiedenen Tastkörperchen,

das sind ja Tastkörperchen, die Ihnen zum Beispiel jetzt das feine Berührempfinden

vermitteln, dass Sie zwei Zirkelspitzen oder zwei Nadelspitzen, die eng beisammen liegen,

vielleicht nur einen Millimeter, dass Sie die auch wirklich als zwei getrennte Spitzen

erkennen. Das nennt man das sogenannte feindiskriminierende Berührempfinden, das schreiben wir dazu, feindiskriminierend,

das hat mit Diskrimination nur insofern etwas zu tun als es Trennfähigkeit heißt, feindiskriminierend.

Ein anderer Begriff, den Sie wahrscheinlich in Ihren Büchern auch finden, der ganz beliebt

ist, heißt epikritisch, epikritische Sensibilität, die Sie bei Ihren Patienten wie gesagt so

testen können, dass Sie Ihnen eine Spitz-Stumpf-Unterscheidung, also Bleistiftspitze versus das andere Ende,

das stumpfe Ende des Bleistifts und so fort präsentieren und schauen, ob Sie das erkennen

können, ist besonders ausgeprägt an den Fingerkuppen und weniger ausgeprägt am Rücken zum Beispiel.

Dort ist die epikritische Sensibilität, obwohl Sie Tastkörperchen am Rücken haben, weniger

gut ausgeprägt. Was auch über die Hinterstrandbahn geht, ist die propriozeptive Sensibilität,

also propriozeptiv, das sind die Affärenzen aus den Muskelspindeln, aus den Golgi-Szenen-Organen

und so fort, auch schnelleitende Axone. Und wir haben gesagt, diese Hinterstrandbahn,

ich zeichne jetzt wieder schematisch das Gehirn auf, so der Balken, Hirnschenkel, Rücke, Methulloblongata,

dann haben wir hier schematisch die Rautengrube eingezeichnet und hier die Kapsulerinterne

und ich habe Ihnen erzählt, diese Hinterstrandbahn, wie mache ich jetzt Violett, kommt also von

hier, so geht im Hinterstrang hinauf zu den Hinterstrangkernen, Hinterstrangkerne am kaudalen

Ende der Rautengrube und von dort geht es weiter nach Seitenkreuzung rauf zum Talamus.

Und diese Bahn nennt man den Lemniskus medialis, der da in der Methulloblongata die Seite kreuzt,

darum heißt dieses ganze System, der Hinterstrandbahn, auch das Lemniskalesystem, auch ein Begriff,

den Sie sich merken können, Lemniskalesystem. Und vom Talamus geht dann die Bahn weiter zum

primär sensorischen Cortex S1, das ist der hier, der Gyrus postcentralis. Und dann hat

am Ende der Vorlesung ein Kollege gefragt, weil ich habe da so dunkle Andeutungen gemacht,

dass es Sensibilitätsarten gibt, die jetzt nicht über die Hinterstrandbahn gehen und

erst im Hirnstamm kreuzen, sondern die schon vorher kreuzen. Und das wollen wir uns jetzt

gleich anschauen, ganz prinzipiell, da brauche ich jetzt eine andere Farbe, nehmen wir jetzt

blau hinein, ich mache überhaupt gleich einen großen Schritt weiter vor, das habe ich nämlich

schon vorgezeichnet. Hier, da haben wir auch wieder einen Rückenmarksquerschnitt und diese

Affarenzen, die diese Bahn benutzen, das sind, wie Sie hier sehen, dünnkalibriere Axone. Sie

erinnern sich an diese Axonglassen A-delta und C-affarenzen, das sind dünnmyelinisierte oder

unmyelinisierte Axone, die entsprechend langsam leiten. Das sind bei weitem nicht nur sogenannte

Schmerzaffarenzen, Schmerzfasern, wo wir gesagt haben, die heißen eigentlich nicht Schmerzfasern,

sondern Nozizeptoren. Also etliche darunter sind sicher nozizeptiv, aber die sind auch auf

Temperaturen entweder Hitze, Wärme, Kälte empfindlich, also thermosensitiv und dann gibt

es eine Qualität, die Sie aus eigener Erfahrung kennen. Wenn Sie von jemandem berührt werden,

dann hat das ja immer leicht berührt, ohne dass Ihnen da jemand eine Nadelspitze auf die Haut

sticht, dann hat das ja immer eine emotionelle Konnotation, das hat irgendeine Gefühlsqualität.

Entweder Sie empfinden diese leichte Berührung, wenn Ihnen freundlich jemand die Hand auf die

Schulter legt oder wenn Sie als Kind gestreichelt worden sind auf dem Kopf, wenn man schön brav

gewesen ist, wenn man andere Verhaltenseigenschaften zeigte, dann war diese Berührung vielleicht etwas

heftiger und hat wenig ja da oben den Kopf betroffen, sondern die seitliche Gesichtsregion

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:34:22 Min

Aufnahmedatum

2016-11-17

Hochgeladen am

2016-12-02 13:52:01

Sprache

de-DE

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