10 - Digitaler Fortschritt in den Geisteswissenschaften [ID:4550]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Vielen Dank für die nette Worte von Introduktion. Mein Hintergrund ist tatsächlich geisteswissenschaftlich.

Ich habe Philosophie studiert als Bachelor und dann Germanistik in Freiburg. Das waren die achtsäge

Jahren und ich, obwohl die Doktoranden heutzutage sagen, wie schwer das ist, um Stellen zu finden

und so, stimmt es. Es stimmt auch. Es ist eine sehr schwierige Zeit. In den achtsäge Jahren war es,

ja, außer vielleicht zu dieser einen, auch eine sehr, sehr schwierige Zeit, vielleicht die

schwierigste. Und dann wollte ich etwas Praktisches machen und deswegen wollte ich das mit Informatik

kombinieren. Ich hatte schon Mathematik als Nebenfakt gemacht und Informatik, man musste

keinen sehr sensiblen Riecher haben und bedenken, das könnte was wichtiges sein oder was interessantes

sein. Und ich wollte nur sagen, meine Wurzeln sind auch geisteswissenschaftlich. Ich fühle mich

wirklich interdisziplinär, so wie viele von Ihnen, die jetzt in diesem Bereich arbeiten. Aber nicht,

ich wollte das betonen, dass die Interesse in den Geisteswissenschaften nicht erst von gestern ist.

Also ich mache das schon seit langem. Okay und hier ist der Vortrag im kurzen. Ich gebrauche

diese Slides für mehrere Zwecke und deswegen hatte ich nur eine Kopie von, anders muss ich mehrere

Kopien immer wieder ändern und deswegen sind sie in Englisch. Ich hoffe, dass das kein Problem ist.

Aber ich würde dann kurz sagen, was ich für die Digital Humanities halte, das ist dann sehr

breites Feld, keine Frage. Sie haben auch in verschiedenen Vorlesungen schon von verschiedenen

Möglichkeiten gehört. Ich werde mich ziemlich nah an Text und Sprache halten. Das heißt nicht,

dass ich andere Sachen nicht sehr interessant finde. Eine von den Dissertationen, die ich

vor kurzem betreut habe, ging über alte Stadtpläne und ob man sehen kann, wie genau sie sind. Und das

ist sehr wichtig, wenn man sie übereinander stellen will. Das muss man auch machen und das ist auch

ganz gut für einen, der sprachlich oder sprachwissenschaftlich orientiert ist. Denn wir

sind alle visuell etwas unterentwickelt, glaube ich, in der Sprachwissenschaft. Die Arbeit mit Karten

ist eine ganz gute Antidote dazu. Fand ich sehr schön, so zu machen. Vor kurzem, ich glaube,

deswegen habe ich diese Einladung gekriegt, habe ich einen Vortrag gehalten, Informatics as Humanities

Discipline. Und das hat auf jeden Fall für Diskussionen gesorgt, wo ich das gemacht habe.

Ich werde das sehr kurz wiederholen hier, aber nicht lang, denn es war eine Reaktion auf eine

Sorge von vielen digitalen Geisteswissenschaftlern, nämlich, dass das alles vielleicht einfach eine

Art Übernahme ist von anderen Gebieten. Wenn, dann ist es eine Übernahme aus der Informatik.

Andere Kandidaten sind nicht in Sicht. Und ich bin da sehr skeptisch, dass das eine echte Gefahr ist.

Ich würde das dann kurz sagen, wieso wir mit Zuversicht eigentlich dieses Feld weiter backen

können und entwickeln können. Dann etwas über Punkte, wo wir Fortschritt jetzt machen. Ich

werde auf jeden Fall mehr über Dialektologie erzählen, weil ich auch erzählen will, dass wir

jetzt schon Fortschritt machen. Ich glaube, die Zeit ist schon da, wo wir nicht nur viel verheißen

sein wollen, sondern wir wollen Resultaten zeigen. Wo wir jetzt sagen können, wir wissen mehr

wissenschaftlich jetzt, weil wir unser Gebiet kompetitionell analysiert haben. Deswegen mache

ich das. Aber ich werde auch ein paar andere aus der Philologie, aus den bloßen Suchen in Texten,

das mache ich auch mit Malice of Forethought, so wie die Rechtsanwälte so gerne sagen. Denn ich höre

öfter von Kollegen, ich will natürlich die Texte haben digital, denn ich kann nicht jedes Mal nach

Rom fahren und dann erst meine Manuskripte mir anschauen. Das ist nicht praktisch. Aber was sie

nicht kapieren, ist sehr oft, wie schwer es ist, mit diesen älteren Texten zu arbeiten. Das kann man

nicht ein, zwei, drei machen. Man muss eigentlich ein Stück Informatik schon da gebrauchen, wo man

suchen will in diesen Texten. Das heißt, man findet nicht zum Beispiel Erlangen, Soma in allen Texten,

wo das auftritt. Garantiert nicht. Es gab keine normalisierte Rechtschreibung in Deutsch bis

19. Jahrhundert eigentlich. Da bin ich auch großzügig. Ich bin alte Germanist, also ich

würde das auch sagen. Also Conrad Duden in 1901, aber dann früher vielleicht ab Reichsgründungszeit

gab es verschiedene Versuche, um das zu machen. Aber schon einer wie Goethe hat vieles auf

verschiedene Art und Weise geschrieben. Das werde ich Ihnen zeigen. Ich will das auch als eine Art

Rat geben, sicher an die jüngeren Leute, an die befestigten Kollegen ist das nicht nötig. Sie

wissen schon, was sie machen werden in den nächsten fünf Jahren. Die meisten wissen wahrscheinlich

Presenters

Prof. Dr. John Nerbonne Prof. Dr. John Nerbonne

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:07:25 Min

Aufnahmedatum

2014-12-18

Hochgeladen am

2014-12-19 11:12:00

Sprache

de-DE

Spitzwegs Gelehrter Mönch am Schreibtisch gibt das populäre Bild des Geisteswissenschaftlers wieder, alleine hinter dicken Büchern, und, abgesehen von einem Stift, ohne Hilfsmittel. Immer mehr Geisteswissenschaftler suchen dagegen Fortschritt durch den Gebrauch digitaler Mittel. Diese zeichnen sich durch ihre Zugänglichkeit, ihre Kapazität, und nicht zuletzt durch ihre Kontrollierbarkeit aus. In den Geisteswissenschaften wie der Sprachwissenschaft oder der Archäologie sind digitale Techniken nicht mehr wegzudenken, aber auch in Philologie, Geschichte und Literaturwissenschaft werden neuerdings Herausforderungen mittels digitaler Technik aufgegriffen. Es zeichnet sich neben den obengenannten Vorteilen auch ein weiterer ab, nämlich die Möglichkeit, abstraktere Sichten der Gegenstände zu entwickeln, um auch zu allgemeineren Theorien zu erlangen, die trotz ihres Abstraktionsniveaus, empirisch nachprüfbar bleiben. Dies werden wir anhand der deutschen Dialektologie demonstrieren.

Tags

Digital Humanities
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