3 - Technologies for Serendipity [ID:4239]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

So, meine Damen und Herren, ich hoffe, dass die meisten von Ihnen freiwillig hier sind,

denn mit meiner Vorlesung Technologies for Serendipity werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit

viele von Ihnen enttäuschen. Ich werde ein bisschen über Technologie reden müssen.

Dann wird es die geben, die wollen gerne mehr über Technologie erfahren. Da habe ich hier in den wenigen

Minuten, die ich reden darf, nicht genug Gelegenheit dazu. Es gibt noch einen weiteren Grund, um ganz

ehrlich zu sein, ein sehr profaner. Mein kleines Notebook ist nicht wirklich ein Entwicklungsarbeitsplatz.

Das heißt, die AngularJS-Entwicklungsumgebung habe ich nicht auf dem Notebook. So was läuft auf

anderen Computern. Das heißt, wir können nicht wirklich in Quellcodes hineinschauen. Die also,

die gerne was vom Hardcore sehen wollen, werden heute enttäuscht. Und diejenigen, die sagen,

na bloß nicht Bits und Bites, die werden feststellen, dass es ohne Bits und Bites nicht

geht und werden auch enttäuscht. Und dann kommt natürlich das Schlimmste, Sie haben das schon

angesprochen, Serendipity. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich dann etwas völlig

überraschendes, das ich nicht kenne, vorbereiten könnte. Es ist mir nichts eingefallen. Also werde

ich Ihnen auch keine spontane Erfindung vormachen können heute. Keine spontane Entdeckung, die ich

in den letzten 14 Tagen vorbereitet habe und die dann heute spontan hier stattfindet. Und Sie sehen,

also Technologies for Serendipity bringen so ein paar Probleme mit sich. Trotzdem habe ich mir natürlich

gedacht, wie ich mit Ihnen umgehen sollte und habe sogar eine Gliederung für meine Präsentation gemacht.

Hallo, sprich bitte mit mir. Jetzt überrede ich den nochmal mit mir zu sprechen, indem ich ihn

rausziehe und wieder reinstecke. Das macht sich gut auf so einem Video. Und, Siehe da, es geht. Ich werde

ein bisschen was über Informatiker und Serendipity sagen. Irgendwie bin ich schon Informatiker. Ich

gebe das zu. Auch wenn ich in einer Fraunhofer Gesellschaft die Kindermedienforschung gegründet

habe, weil man mir das Geld dafür gegeben hat und weil ich es auch gern gemacht habe und da eine

Forschungsstruktur aufgebaut habe, wie es sie sonst in einer Fraunhofer Gesellschaft nicht gibt, ganz

hochgradig interdisziplinär. Wir untersuchen also Medienwirkung. Wir entwickeln aber auch Medien und

wir machen das sozusagen in interdisziplinären Zyklen. Das heißt, wir überlegen uns, was wir

für Ziele haben, konzipieren Medien, zum Beispiel digitale Spiele oder e-learning Angebote,

implementieren das bis zum letzten Bit und gucken dann, ob es das tut, was soll, was es natürlich

nicht tut. Und schon sind wir in diesem Zyklus unterwegs. Und wenn man das machen will, dann

muss man sich tatsächlich zwischen die Stühle setzen. Und das tue ich typischerweise. Und darum

möchte ich anfangen mit einer kurzen Sicht auf Informatiker und Serendipity. Wir werden da,

sagen wir mal, gewisse Spannungen sehen. Die lege ich dann zur Seite und versuche ihnen eine

kurze Einführung in eine Technologie zu geben, von der ich glaube, dass die meisten von ihnen, wenn

nicht gar alle, noch nichts davon gehört haben. Die habe ich sozusagen aus Japan mitgebracht. Ich

war mal ein Jahr Professor an der Hokkaido University in Sapporo auf einer Stiftungsprofessur von

Hitachi Software. Das war 87, 88. Und seitdem bin ich dort, das klingt im Deutschen sehr lächerlich,

und die Japaner finden das ehrenvoll. Especially appointed Professor und bin einmal im Jahr für

einen Monat da, das jedes Jahr seit 15 Jahren. Und daher kommt diese Technologie. Ich habe einen

Mitarbeiter bei uns, der wahrscheinlich in Europa der beste Entwickler auf diesem Gebiet ist. Und

ich zeige Ihnen ein paar Sachen, die wir damit gemacht haben. Und jetzt kommt noch ein Problem

mit meiner Präsentation hier. Wir haben noch nichts für Sie gemacht. Wir haben immer nur an andere

gedacht, aber nie an Sie. Das heißt, wenn Sie es interessant finden, was ich Ihnen ja vorstelle,

müssten wir hinterher überlegen, was wir damit machen. Alles, was ich Ihnen zeige, ist für andere.

Und da werde ich Ihnen ein bisschen was zeigen, wenn ich über das Touch and Feel spreche, wie man

im Deutschen sagt. Und nach dem Touch and Feel, nachdem Sie so paar Screenshots gesehen haben,

die ich kommentiere, wo Sie sich vorstellen können, was die Menschen dort am Computer tun,

will ich wenigstens die essentiellen Prinzipien dieser Technologie erläutern. Da könnte man dann

wirklich JavaScript aufmachen und ein bisschen manipulieren. Und das hat auch wirklich Sinn.

Aber das können wir leider nur auf dem Entwicklerarbeitsplatz oder auf einem Entwicklerarbeitsplatz.

Aber ich denke, die Essenz können wir hier schon darstellen. Und dann versuche ich Ihnen zu zeigen,

Presenters

Prof. Dr. Klaus P. Jantke Prof. Dr. Klaus P. Jantke

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:04:15 Min

Aufnahmedatum

2014-10-23

Hochgeladen am

2014-10-23 20:43:44

Sprache

de-DE

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu Hause sind, wissen es schon längst: Die Informatik nimmt ihnen ihre Arbeit nicht ab. Leider können die Informations- und Kommunikationstechnologien aber nur Denkwerkzeuge zur Verfügung stellen. Die Unterstützung der Informatik für Wissenschaften, in denen man typischerweise nicht oder nur wenig formal arbeitet und wo Differentialgleichungen kaum eine Rolle spielen, ist gar nicht so spektakulär. Man weiß, was man von Datenbankabfragen und von der Visualisierung von Netzwerken erwarten kann. Gibt es Potenziale, die weitreichender sind? Kann die Digitalisierung einen Beitrag leisten zu ungewöhnlichen Hypothesen, zu überraschenden Sichtweisen und zu nicht geahneten Erkenntnissen? Können digitale Technologien, die auf akribisch vorgedachte Art und Weise letztendlich nur mit Nullen und Einsen manipulieren, Überraschungen hervorbringen? Ja. Es gibt sie, die Technologies for Serendipity. Meme Media Technology, von Yuzuru Tanaka an der Hokkaido University Sapporo, Japan, ins digitale Leben gerufen, erlaubt einen Umgang mit digitalisierter Information, in der das Potenzial steckt, ungeahnte Entdeckungen zu machen. Die erste Implementierung weltweit ist 2013 am Fraunhofer IDMT entstanden. Die Vorlesung (i) erläuert die Philosophie der Meme Media, (ii) illustriert die prinzipielle Funktionsweise, (iii) geht ein wenig in die Details und zeigt, was an der Technologie anders ist, und (iv) diskutiert das Potenzial für Serendipity. (v) Zusammenfassend werden Eckpunkte eines Programms dargestellt, durch das die Webble Technology den Digital Humanities in Zukunft neue Chancen eröffnen kann.

Tags

Digital Humanities
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