5 - Verantwortung in der Klimakrise: Zwischen ökologischem Rucksack und zivilem Ungehorsam [ID:42529]
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Ja, vielen Dank, dass ich hier heute sprechen darf über Verantwortung in der Klimakrise.

Zwischen ökologischem Rucksack und zivilem Ungehorsam habe ich den Vortrag benannt. Und

ich möchte beginnen mit der Ansprache, die unsere vormalige Kanzlerin gehalten hat. Es

ist Ihnen sicherlich allen noch in Erinnerung zur Anfang der Corona-Krise.

Ich fände mich heute auf diesen ungewöhnlichen Weg an, weil ich Ihnen sagen will, was mich als

Bundkanzlerin und alle meine Kollegen in der Bundesregierung in dieser Situation leiten.

Das gehört zu einer offenen Demokratie, dass wir die politischen Entscheidungen auch transparent

machen und erinnern können, dass wir unter anderem möglichst gut berühren und kommunizieren,

damit es nachkommt. Ich darf fest sagen, dass wir diese Aufgabe

bestehen, wenn wirklich alle Bürgerinnen und Bürger Sie als Ihre Aufgabe betreffen.

Deswegen lassen Sie mich sagen, es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.

Das selbe könnte man zur Klimakrise sagen. Das ist aber nicht der Grund, warum ich das

hier vorspiele, sondern ich möchte fragen, was Impfgegner mit dem Klimawandel zu tun

haben. Und anfangen zu erklären, was Frau Merkel hier macht.

Das ist eine Freiheit des Demokraties in üblicher Regierungsweise, die sie uns hier vorstellt,

die man auch gouvernementalität nennt. Die Idee dabei ist, dass es einen Willen zum

Wissen gibt und der einen Diskurs erzeugt, also Willen zur Wahrheit und zum Wissen, der

erzeugt den Diskurs über Corona, der ist nachvollziehbar und so schlüssig, dass jeder,

der das hört oder der daran beteiligt ist, einen Diskurs Eigenverantwortung zeigt und

dann entsprechend handelt. Das ist so die Idee dieser Regierungsweise.

Funktioniert nicht mehr hundertprozentig, wie man sieht.

Ich habe hier ein Bild von den Impfprotesten und von den Corona-Protesten.

Was hat das jetzt miteinander zu tun? Gehen wir ein bisschen zurück zu diesem

Herrn Hans Jonas. Hans Jonas hat eins der wichtigsten Bücher geschrieben, wenn es um

Verantwortung und Klimawandel geht. Das Prinzip Verantwortung heißt das Buch.

Und da ist ein sehr bekannter Satz drin. Handle so, dass die Wirkung deiner Handlungen verträglich

sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebensauferbe.

Was hat er geschrieben? Also er hat festgestellt, dass die technische Entwicklung die Natur schädigt.

Und dann hat er festgestellt, dass Natur in der Ethik normalerweise unveränderlich

angenommen wird. Also die Unwandelbarkeit der Natur ist immer der Hintergrund gewesen zu den

Unternehmungen des sterblichen Menschen. Das heißt, die Ethik hat sich bisher eigentlich

nur um das Handeln der Einzelnen bemüht. Das Bleibende war die Natur und der Mensch und seine

Werke waren das, was sich verändert hat und was dann eben auch ethisch betrachtet werden musste.

Heute sagt er, ist das anders. Heute geht es um den kollektiven Täter. Es geht um die

kollektive Tat. Und damit weist er darauf hin, dass die technischen Errungenschaften keine

isolierbaren Effekte hervorbringen oder sind, weil die Erfindungen, die heute gemacht werden,

führen zu neuen Erfindungen. Das führt wieder zu neuen Schädigungen. Also die Wirkungen der

Technikfolgen addieren sich auf. Ja, und damit wird also diese kollektive Tat, die muss untersucht

werden, nicht mehr das Einzelne. Und damit wird Verantwortung eine politische Frage. Und das Ziel

muss sein die Erhaltung der menschlichen Art. Und wie kann das gehen? Nach Hans Jonas bedarf es

eine Heuristik der Furcht. Was meint er damit? Er sagt, nur die Furcht vor der Katastrophe kann

eine Selbstbeschränkung hervorbringen. Also durch diese Angst kann der Mensch sich selbst beschränken.

Und dazu ist es notwendig zu sehen, dass die, die von Technologien profitieren, auch immer die

riesigen kleinen Reden werden. Und dass man deswegen eher in schlechten Prognosen einen Vorrang

gegenüber den guten gewähren sollte. Das ist seine Idee der Heuristik der Furcht. Und damit hat er

Verantwortung als zentralen Begriff der praktischen Philosophie auch etabliert. Gut, was hatte das für

eine Wirkung? Naja, es gab dann die Fettgefolgenforschung, wurde sehr intensiviert, auch nach

seinem Buch. Dann gab es den Bruntland-Bericht, wo festgeschrieben werden sollte, dass kein

übermäßiger Raubbau an der natürlichen Ressource der Erde mehr stattfinden soll. Die Idee der

nachhaltigen Entwicklung wurde damit festgeschrieben oder entwickelt. Und die Wissenschaft sollte die

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:51:06 Min

Aufnahmedatum

2022-06-02

Hochgeladen am

2022-06-03 01:56:04

Sprache

de-DE

Tags

Klimawandel Menschenrechte
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