Ja, vielen Dank, dass ich hier heute sprechen darf über Verantwortung in der Klimakrise.
Zwischen ökologischem Rucksack und zivilem Ungehorsam habe ich den Vortrag benannt. Und
ich möchte beginnen mit der Ansprache, die unsere vormalige Kanzlerin gehalten hat. Es
ist Ihnen sicherlich allen noch in Erinnerung zur Anfang der Corona-Krise.
Ich fände mich heute auf diesen ungewöhnlichen Weg an, weil ich Ihnen sagen will, was mich als
Bundkanzlerin und alle meine Kollegen in der Bundesregierung in dieser Situation leiten.
Das gehört zu einer offenen Demokratie, dass wir die politischen Entscheidungen auch transparent
machen und erinnern können, dass wir unter anderem möglichst gut berühren und kommunizieren,
damit es nachkommt. Ich darf fest sagen, dass wir diese Aufgabe
bestehen, wenn wirklich alle Bürgerinnen und Bürger Sie als Ihre Aufgabe betreffen.
Deswegen lassen Sie mich sagen, es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.
Das selbe könnte man zur Klimakrise sagen. Das ist aber nicht der Grund, warum ich das
hier vorspiele, sondern ich möchte fragen, was Impfgegner mit dem Klimawandel zu tun
haben. Und anfangen zu erklären, was Frau Merkel hier macht.
Das ist eine Freiheit des Demokraties in üblicher Regierungsweise, die sie uns hier vorstellt,
die man auch gouvernementalität nennt. Die Idee dabei ist, dass es einen Willen zum
Wissen gibt und der einen Diskurs erzeugt, also Willen zur Wahrheit und zum Wissen, der
erzeugt den Diskurs über Corona, der ist nachvollziehbar und so schlüssig, dass jeder,
der das hört oder der daran beteiligt ist, einen Diskurs Eigenverantwortung zeigt und
dann entsprechend handelt. Das ist so die Idee dieser Regierungsweise.
Funktioniert nicht mehr hundertprozentig, wie man sieht.
Ich habe hier ein Bild von den Impfprotesten und von den Corona-Protesten.
Was hat das jetzt miteinander zu tun? Gehen wir ein bisschen zurück zu diesem
Herrn Hans Jonas. Hans Jonas hat eins der wichtigsten Bücher geschrieben, wenn es um
Verantwortung und Klimawandel geht. Das Prinzip Verantwortung heißt das Buch.
Und da ist ein sehr bekannter Satz drin. Handle so, dass die Wirkung deiner Handlungen verträglich
sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebensauferbe.
Was hat er geschrieben? Also er hat festgestellt, dass die technische Entwicklung die Natur schädigt.
Und dann hat er festgestellt, dass Natur in der Ethik normalerweise unveränderlich
angenommen wird. Also die Unwandelbarkeit der Natur ist immer der Hintergrund gewesen zu den
Unternehmungen des sterblichen Menschen. Das heißt, die Ethik hat sich bisher eigentlich
nur um das Handeln der Einzelnen bemüht. Das Bleibende war die Natur und der Mensch und seine
Werke waren das, was sich verändert hat und was dann eben auch ethisch betrachtet werden musste.
Heute sagt er, ist das anders. Heute geht es um den kollektiven Täter. Es geht um die
kollektive Tat. Und damit weist er darauf hin, dass die technischen Errungenschaften keine
isolierbaren Effekte hervorbringen oder sind, weil die Erfindungen, die heute gemacht werden,
führen zu neuen Erfindungen. Das führt wieder zu neuen Schädigungen. Also die Wirkungen der
Technikfolgen addieren sich auf. Ja, und damit wird also diese kollektive Tat, die muss untersucht
werden, nicht mehr das Einzelne. Und damit wird Verantwortung eine politische Frage. Und das Ziel
muss sein die Erhaltung der menschlichen Art. Und wie kann das gehen? Nach Hans Jonas bedarf es
eine Heuristik der Furcht. Was meint er damit? Er sagt, nur die Furcht vor der Katastrophe kann
eine Selbstbeschränkung hervorbringen. Also durch diese Angst kann der Mensch sich selbst beschränken.
Und dazu ist es notwendig zu sehen, dass die, die von Technologien profitieren, auch immer die
riesigen kleinen Reden werden. Und dass man deswegen eher in schlechten Prognosen einen Vorrang
gegenüber den guten gewähren sollte. Das ist seine Idee der Heuristik der Furcht. Und damit hat er
Verantwortung als zentralen Begriff der praktischen Philosophie auch etabliert. Gut, was hatte das für
eine Wirkung? Naja, es gab dann die Fettgefolgenforschung, wurde sehr intensiviert, auch nach
seinem Buch. Dann gab es den Bruntland-Bericht, wo festgeschrieben werden sollte, dass kein
übermäßiger Raubbau an der natürlichen Ressource der Erde mehr stattfinden soll. Die Idee der
nachhaltigen Entwicklung wurde damit festgeschrieben oder entwickelt. Und die Wissenschaft sollte die
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:51:06 Min
Aufnahmedatum
2022-06-02
Hochgeladen am
2022-06-03 01:56:04
Sprache
de-DE