3 - Riechen und Schmecken - die verkannten Sinne [ID:1106]
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Zuletzt mal freut es mich, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Wie Sie gerade

gehört haben, bin ich also gebeten worden zu diesem Thema Riechen und

schmecken die bekommten Sinne heute Einen Vortrag zu halten und man muss

sie natürlich erst mal fragen, warum sind es die verkannten Sinne?

Sie wissen vielleicht, dass im Tierreich egal wo Sie hinschauen,

gerade die chemischen Sinne besonders wichtig sind, besonders das Riechen.

Das beste Beispiel, was immer angeführt wird, sind Insektenstaaten, wo es also

ganz stark darauf ankommt, wie zum Beispiel eine bestimmte Ameise riecht, um zu

wissen, zu welchem Volk sie gehört.

Das entscheidet oft über Leben und Tod.

Bei Menschen ist das nicht so.

Wenn Sie Leute fragen, was wäre für sie am schlimmsten, wenn sie

den Gesicht sind, also das Sehen verlieren, Blindheit, Taubheit oder wenn sie den

Geruchssinn verlieren,

dann würden wahrscheinlich die Allermeisten sagen, na ja, wenn ich den Geruchssinn

verliere, da komme ich so ganz gut mit klar, das ist nicht so schlimm.

Blindheit werden die meisten angeben wäre das Schlimmste, Taubheit auch nicht

ganz so schlimm.

Wobei uns aber, und da gehe ich nachher auch noch ein bisschen genauer drauf ein,

Daten und Erkenntnisse von Leuten, die das tatsächlich erleiden müssen, zeigen,

dass das gar nicht so ist, dass die meisten Leute, die tatsächlich blind

werden im Laufe ihres Lebens, relativ schnell und relativ gut damit klarkommen,

sich also gut anpassen können.

Man findet sich wieder zu Recht.

Wohingegen Taubheit zum Beispiel ein viel größeres Problem ist, weil es die Menschen

sozial isoliert.

Man kann nicht mehr kommunizieren mit der Familie, man ist ausgegrenzt, man weiß

nicht mehr, bei was gesprochen wird.

Und auch wenn man den Geruchssinn zum Beispiel verliert, also

anosmotisch ist,

dann verliert man sehr viel von Lebensfreude, weil man

viele Dinge, die wir riechen, die wir gar nicht so bewusst als Geruch wahrnehmen,

aber eben sehr viel für Lebensfreude

und auch für soziale Kontakte und Interaktionen

beitragen.

Davon möchte ich Ihnen jetzt in der nächsten halben bis dreiviertel Stunde

berichten.

Einleitend aber vielleicht nochmal.

Am Anfang war das Riechen, habe ich das hier überschrieben.

Die chemischen Sinne sind tatsächlich die ersten Sinne, die überhaupt evolutiv

aufgetreten sind, schon bei ganz einfachen Organismen.

Wenn Sie sich hier mal so ein Bild

anschauen, wie es auf der Früherde ausgesehen haben könnte,

das ist eine Skizze, weil dummerweise waren keine Kameras zugegen,

aber das könnte so ungefähr vor dreieinhalb bis drei Milliarden Jahren

aufgenommen worden sein, als die überhaupt die ersten

Organismen entstanden sind, ganz einfache Einzeller prokaryonten.

Auf so einer Welt gab es noch keinen Sauerstoff, natürlich auch keine

höheren Organismen wie Pflanzen.

Das heißt, das einzige, was überhaupt zur Verfügung stand als

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Holger Schulze Prof. Dr. Holger Schulze

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:30:10 Min

Aufnahmedatum

2009-07-08

Hochgeladen am

2011-04-11 13:53:29

Sprache

de-DE

Wir erfahren die Welt durch unsere Sinne. Dabei erscheinen dem Menschen die Fähigkeiten zu sehen und zu hören als besonders wertvoll, der Verlust dieser Sinne als besonders schmerzhaft. Aber was ist mit den chemischen Sinnen, dem Riechen und Schmecken? Wie viel tragen sie zu unserer Lebensqualität, ja Lebensfähigkeit bei? Der Vortrag will dies an einigen ausgewählten Beispielen erläutern. Dazu wird zunächst die evolutive Entwicklung dieser Sinne und ihre Bedeutung für das Leben verschiedener Tierarten skizziert werden, um dann ihre Rolle für den Menschen darzulegen: Bei der Nahrungsaufnahme, emotionalem Gedächtnis und nicht zuletzt der Partnerwahl.
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