Zuletzt mal freut es mich, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Wie Sie gerade
gehört haben, bin ich also gebeten worden zu diesem Thema Riechen und
schmecken die bekommten Sinne heute Einen Vortrag zu halten und man muss
sie natürlich erst mal fragen, warum sind es die verkannten Sinne?
Sie wissen vielleicht, dass im Tierreich egal wo Sie hinschauen,
gerade die chemischen Sinne besonders wichtig sind, besonders das Riechen.
Das beste Beispiel, was immer angeführt wird, sind Insektenstaaten, wo es also
ganz stark darauf ankommt, wie zum Beispiel eine bestimmte Ameise riecht, um zu
wissen, zu welchem Volk sie gehört.
Das entscheidet oft über Leben und Tod.
Bei Menschen ist das nicht so.
Wenn Sie Leute fragen, was wäre für sie am schlimmsten, wenn sie
den Gesicht sind, also das Sehen verlieren, Blindheit, Taubheit oder wenn sie den
Geruchssinn verlieren,
dann würden wahrscheinlich die Allermeisten sagen, na ja, wenn ich den Geruchssinn
verliere, da komme ich so ganz gut mit klar, das ist nicht so schlimm.
Blindheit werden die meisten angeben wäre das Schlimmste, Taubheit auch nicht
ganz so schlimm.
Wobei uns aber, und da gehe ich nachher auch noch ein bisschen genauer drauf ein,
Daten und Erkenntnisse von Leuten, die das tatsächlich erleiden müssen, zeigen,
dass das gar nicht so ist, dass die meisten Leute, die tatsächlich blind
werden im Laufe ihres Lebens, relativ schnell und relativ gut damit klarkommen,
sich also gut anpassen können.
Man findet sich wieder zu Recht.
Wohingegen Taubheit zum Beispiel ein viel größeres Problem ist, weil es die Menschen
sozial isoliert.
Man kann nicht mehr kommunizieren mit der Familie, man ist ausgegrenzt, man weiß
nicht mehr, bei was gesprochen wird.
Und auch wenn man den Geruchssinn zum Beispiel verliert, also
anosmotisch ist,
dann verliert man sehr viel von Lebensfreude, weil man
viele Dinge, die wir riechen, die wir gar nicht so bewusst als Geruch wahrnehmen,
aber eben sehr viel für Lebensfreude
und auch für soziale Kontakte und Interaktionen
beitragen.
Davon möchte ich Ihnen jetzt in der nächsten halben bis dreiviertel Stunde
berichten.
Einleitend aber vielleicht nochmal.
Am Anfang war das Riechen, habe ich das hier überschrieben.
Die chemischen Sinne sind tatsächlich die ersten Sinne, die überhaupt evolutiv
aufgetreten sind, schon bei ganz einfachen Organismen.
Wenn Sie sich hier mal so ein Bild
anschauen, wie es auf der Früherde ausgesehen haben könnte,
das ist eine Skizze, weil dummerweise waren keine Kameras zugegen,
aber das könnte so ungefähr vor dreieinhalb bis drei Milliarden Jahren
aufgenommen worden sein, als die überhaupt die ersten
Organismen entstanden sind, ganz einfache Einzeller prokaryonten.
Auf so einer Welt gab es noch keinen Sauerstoff, natürlich auch keine
höheren Organismen wie Pflanzen.
Das heißt, das einzige, was überhaupt zur Verfügung stand als
Presenters
Prof. Dr. Holger Schulze
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:30:10 Min
Aufnahmedatum
2009-07-08
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:29
Sprache
de-DE