Die Philosophie beschäftigt sich mit den grundlegenden Fragen unseres Selbst- und Weltverständnisses
und üblicherweise unterscheidet man zwischen Fragen der theoretischen Philosophie und der
praktischen Philosophie. Fragen der praktischen Philosophie wären zum Beispiel, was soll
ich tun, wie objektiv ist die Moral, was ist eine gerechte Gesellschaft, aber auch vielleicht
Fragen der Angewandten, Ethik, ist Sterbehilfe ethisch vertretbar. Fragen der theoretischen
Philosophie umfassen Fragen wie, was kann ich wissen, was gibt es überhaupt, existiert
Gott, was ist das Verhältnis zwischen Leib und Seele, sind wir frei, was ist Bedeutung.
Hinzu kommen dann Fragen, die schwerer zuordnenbar sind, vielleicht wie, was ist Wissenschaft,
was umfasst vielleicht praktische und theoretische Aspekte, was ist ein gutes Argument, was
ist Kunst, was ist Schönheit, das hat normative und nicht normative Komponenten.
Obwohl man in Erlangen ein ziemlich kleines Institut hat, ist trotzdem die Breite der
Philosophie sehr gut abgedeckt und man kommt leicht an die Literatur, also man kann sehr
leicht auf alles, auf die wichtige Fachliteratur zugreifen und dank der kleinen Seminare ist
es auch eine sehr angenehme soziale Atmosphäre. Man kommt auch leicht mit den Dozenten in
Kontakt und kann allgemein eben, wird eben gut betreut von den Dozenten.
Der Studium ist so aufgebaut, dass man in den ersten Semestern Einführungen, in den
Grundkursen und in der formalen Logik bekommt. Die wappnen einen dann für spätere Seminare
und da hat man dann auch sehr viele Wahlmöglichkeiten, also je nachdem was einen interessiert, kann
man dann auch persönliche individuelle Schwerpunkte setzen.
Wer Philosophie studiert, der kann seiner intellektuellen Neugier in Bezug auf die grundlegenden Fragen
des Menschseins nachgehen. Man erlernt das systematische Hinterfragen von Meinungen und
Theorien. Man hat die Möglichkeit im Austausch mit anderen nach philosophischer Einsicht
zu streben. Dabei erwirbt man Kenntnisse und Fähigkeiten,
die für ein breites Spektrum, für berufliche Tätigkeiten von Nutzen sind. Dazu gehören
geistesgeschichtliche Bildung, rationales Argumentieren, logisches Denken und begriffliches
Differenzieren. Man lernt anspruchsvolle Texte zu interpretieren und These und Argumente
klar auf den Punkt zu bringen.
Am allerwichtigsten ist, denke ich, dass man Interesse mitbringt, Interesse an der Philosophie
und an philosophischen Fragen. Das heißt auch Freude an philosophischen Arbeitsweisen,
an Textarbeit, an der Analyse von Texten, am Verfassen eigener Arbeiten, an der Rekonstruktion
von Argumenten zum Beispiel. Da philosophische Texte oftmals komplex sind, ist es auch wichtig,
dass man eine Motivation hat, die Texte intensiv zu bearbeiten und auch den Ansporn hat, sie
genau zu verstehen. Wichtig ist, dass man nicht mit der Erwartung ans Philosophiestudium
herangeht, dass es ein historisches Studium ist, sondern es ist vielmehr ein systematisches
Studium. Das bedeutet, dass man zwar Positionen von Philosophen kennenlernt, aber nicht um
sie auswendig zu lernen, sondern in erster Linie, um anhand der Positionen philosophisches
Arbeiten zu erlernen.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:50 Min
Aufnahmedatum
2023-02-23
Hochgeladen am
2023-02-23 14:26:41
Sprache
de-DE