Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Okay meine Lieben, jetzt sind wir unter uns sozusagen.
Aber die, die hier sind, werden es nicht bereuen.
Denn Jura ist natürlich, natürlich super spannend.
Ich meine, das ist ja das, was uns noch mehr hier heimatliche Gefühle weckt als die Trias.
Die Gliederung kennen Sie soweit.
Sie wissen auch, dass die Begriffe Liast, Dogger und Malm, auch wenn sie hier auf den Folien stehen, nur regional zu gebrauchen sind.
International gilt eben Lower, Middle and Upper Jurassic und dann diese Stufennamen.
Die Sie wie immer nicht kennen müssen, aber zumindest, sagen wir mal die oberen drei schon.
Oxford, Kimmerich und Teton. Ich meine, das ist ja das, was wir am meisten sehen, wenn wir in die fränkische Schweiz fahren beispielsweise.
Sie sehen, im Jura ist man noch ziemlich im Rückstand, was die Goldenen Nägel hier betrifft.
Zum Beispiel ist die Jura-Kreidegrenze noch nicht durch so einen Golden Spike definiert.
Das heißt, wir haben gar keine klare Grenzziehung.
Wir haben keine international gültige Definition für die Jura-Kreidegrenze.
Das sind Probleme, die uns natürlich umtreiben und dann, es gibt in naher Zukunft auch keine Lösung dafür.
Denn im Flachwasser finden wir keine ordentlichen Fossilien, die wir nehmen können.
Glücklicherweise, die Trias-Jura-Grenze ist aber, das haben wir das letzte Mal gesehen.
Und so können wir jetzt gleich loslegen.
Zunächst wieder Allgemein, Klima- und Meeresspiegel.
Wir haben insgesamt durch den Jura hindurch einen ansteigenden Meeresspiegel.
Das zeigen so ziemlich alle Kurven, global als auch regional.
Hier ist mal in Argentinien ein bisschen ein Abfall im späten Mitteljura.
Aber man sieht das in sehr, sehr vielen Regionen.
Bedingt jetzt durch Seafloor-Spreading.
Jura ist ja die Zeit, wo der Atlantik beginnt sich zu öffnen.
Und zwar der Nordatlantik, werden wir gleich sehen.
Dann zum Klima. Das war lange, also in den 80er Jahren kam das auf.
Vereisungsphase im Jura. Haupthinweis waren diese Dinger hier.
Sie haben den Begriff Glendonit schon mal gehört? Sie schon, ja?
Glendonit ist eine Pseudomorphose von Calcid nach Icaid.
Heutzutage ist das Calcid.
Icaid ist wiederum so ein Carbonat mit Kristallwasser letztlich.
Und man ging immer davon aus, dass das nur bei Wassertemperaturen um den Gefrierpunkt ausfüllt.
Das war praktisch ein Hinweis auf Meereis. Lange Zeit.
Das wurde in den 80er Jahren in Sibirien im Jura gefunden.
Und deswegen ging man davon aus, Vereisungsphase oder zumindest eine kühle Zeit für den Jura anzunehmen.
Man hat allerdings inzwischen auch aus dem Jura, aus dem Unterjura, wo jeder der Meinung ist, es ist sehr viel wärmer gewesen.
Und auch aus niederem Breiten, nämlich aus Deutschland, bei Braunschweig, auch solche Glendonite gefunden.
Und ist jetzt der Meinung, das kann sich auch anders bilden. Man braucht nicht diese kalten Temperaturen.
Zum Beispiel an Lokal... Ops! Methanquellen. Kleiner Tippfehler. Methanquellen.
Also ist jetzt diese Aussagekraft der Glendonite für kaltes Klima umstritten.
Wir stehen, was das Klima betrifft, ziemlich auf wackeligen Füßen.
Wir hatten gerade gestern Vorstellungsvorträge für eine Assistenz hier an meinem Lehrstuhl.
Und da ging es ausführlich ums jurassische Klima. Da ist noch sehr viel zu tun.
Was wir allerdings sehen, zunehmender Provinzialismus.
Die Organismen zeigen zunehmend einen Provinzialismus, vor allem die Ammoniten.
Man kann eben gerade ab dem Mitteljura dann unterscheiden, eine titiale Provinz von einer borealen,
also diese norteuropäische, sibirische Provinz. Und das deutet ja vielleicht auch darauf hin, dass es kühler wurde.
Die Isotopendaten zeige ich Ihnen jetzt gleich auf der nächsten Folie. Die sind ein bisschen erschlagend,
aber die sagt alles auf einmal. Das ist auch wieder eine Arbeit, wo Erlangen dran beteiligt war, Michael Joachimski.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:22:49 Min
Aufnahmedatum
2015-06-24
Hochgeladen am
2015-06-24 13:15:18
Sprache
de-DE