Zunächst also eine kurze Einführung in den Stoff von heute. Nun, wir wollen
Rechensysteme als eine Schichtenfolge von Maschinen begreifen. Nun muss man sich
den Begriff Maschine nicht vorstellen als eine bestimmte Vorrichtung, die in
der Lage ist, Kraft oder Energie halt irgendwie umzuwandeln. Also es ist nicht
ein Automobil, es ist kein Flugzeug, es ist auch keine Dampfmaschine, sondern es ist ein
Rechner, ein Rechensystem insgesamt. Diese Maschinen sind sehr speziell
ausgelegt. Sie bilden spezifische Maschinen, die für die Ausführung von
Programmen verantwortlich sind. Und diese Maschinen sind eben in einer
sogenannten funktionalen Hierarchie angeordnet. Die meisten dieser Maschinen
sind in der Wirklichkeit überhaupt gar nicht vorhanden.
Sie sind dennoch existent, damit man es mehr oder weniger leicht hat, Programme, die
wir selbst entwickeln, zur Ausführung zu bringen und dann bei der Ausführung
möglicherweise eben auch noch steuern und überwachen zu können.
Eigentlich gibt es in diesem Gesamtsystem nur eine reale Maschine, die
Hardware, die CPU. Letztendlich alle anderen Maschinen sind nur scheinbar
vorhanden. Sie treten nur scheinbar in Erscheinung. Sie bilden virtuelle Maschinen.
Das ist der wesentliche Punkt. Es geht eben auch darum, durch diese
Schichtenfolge, durch diese funktionale Hierarchie, die man bildet von solchen
Maschinen, eine Schrittweise-Abstraktion von der Hardware
entsprechend durchführen zu können. So haben wir insgesamt gesehen, eine
Abstraktions Hierarchie für solch ein Rechensystem vorzulegen, wo dann
letztendlich diese einzelnen Schichten eben auch als durch Prozessoren
implementiert sind. Softwareprozessoren oder Hardware-Prozessoren, je nachdem,
ob diese Maschine, um diese Schicht, um die es geht, wirklich vorhanden ist oder
tatsächlich nur scheinbar existiert im Sinne einer virtuellen Maschine. Es ist
auch so, dass diese Prozessoren, die wir hier betrachten, werden zu
unterschiedlichen Zeitpunkten einer Programmausführung wirken. Nämlich
entweder vor Programmausführung, offline, wie man so schön sagt, oder eben zur
Programmausführung, also online. Letztlich sind diese Prozessoren nur von zwei
Arten. Einmal handelt es sich um sogenannte Übersetzer, die in der Lage
sind, Anweisungen einer bestimmten virtuellen Maschine zu übersetzen in
Anweisungen einer anderen, normalerweise tiefer liegenden virtuellen Maschine. Oder
so ein Prozessor ist ein Interpreter. Der Interpreter, der dann in der Lage ist,
eben die Anweisung einer virtuellen Maschine direkt auszuführen.
In dieser gesamten Hierarchie hat das Betriebssystem einen ganz bestimmten
Platz. Das ist eigentlich immer der gleiche Platz, den man dort für das
Betriebssystem vorsieht, unabhängig davon, um welche Art von Rechensystem es
eigentlich geht, dass man konkret hat, egal ob es ein Kleinstrechner ist oder ein
größer Rechner ist. Diese Ebene oder dieser Platz des Betriebssystems, den
wollen wir herausarbeiten. Und wir wollen eben auch dabei erkennen, dass so ein
Betriebssystem ein Interpreter ist. Es ist ein spezieller Interpreter. Dieser
Interpreter, wie alle Interpreter, ist in der Lage, einen befehlensatz zu
implementieren. Das heißt, eine Folge von Maschinenbefehlen, die er ausführen kann.
Und so eben auch ein Betriebssystem. Ein Betriebssystem hat spezielle Befehle,
Maschinenbefehle, die werden wir als Systemaufrufe zum Beispiel bezeichnen,
wie das Betriebssystem ausführen kann und damit die Funktionalität der CPU
erweitert. Es ist im Detail sogar so, dass man sehen wird, dass der Befehlssatz des
Betriebssystems den Befehlssatz der CPU erweitert.
Wir haben zwischen diesen beiden Maschinen Betriebssystem als virtuelle
Maschine, abstrakter Prozessor und der CPU im Sinne einer realen Maschine eine
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:29 Min
Aufnahmedatum
2020-05-09
Hochgeladen am
2020-05-09 22:06:08
Sprache
de-DE