Hallo, schön guten Morgen zusammen. Es freut mich ungemein, dass ich hier stehen darf und unsere
Arbeit präsentieren kann. So ein bisschen erinnert mich das Ganze an das Vorsingen.
Damals, das war schon 2018, also schon eine ganze Weile her, tatsächlich war der Hörsaal damals
ähnlich leer, es war die Berufungskommission da, es waren einige Leute aus der MPP da, also aus der
molekularen Pflanzenphysiologie, aber sonst war nicht besonders viel los, weil es war der Dienstag
nach dem Pfingstmontag, früh um acht, also der berüchtigte Bergdienstag. Das Ganze war schon
2018, also schon wirklich eine ganze Weile her und es hat dann fast zwei Jahre gedauert, bis alles
unter Dach und Fach war. Am 9.3.2020 durfte ich zu Herrn Hornegger und wurde dort vereinigt.
Sie sehen da auch, da sind zwei Menschen, stehen dicht beieinander ohne Maske und das hat sich eben
schlagartig binnen Tagen geändert, das kam nämlich zu einem ersten Corona-bedingten Lockdown im März
und mein offizieller Dienstantritt, der sollte der erste, vierte 2020 sein und ich war dann
tatsächlich so ein bisschen verunsichert, ja was soll ich jetzt machen? Ich habe noch in Tübingen
gewohnt, soll ich jetzt kommen, soll ich nicht kommen, findet mein erster Tag im Homeoffice statt.
Ich bin dann aber von Tübingen nach Erlangen gefahren, am 1.4.morgen früh, ganz bald. Die
Strecke ist so gut 280 Kilometer, knapp drei Stunden sind wir anschlagt, aber ich habe die
Strecke wesentlich schneller geschafft, weil das war schon sehr gespenstisch, die Autobahn war
total leer, es waren alle Straßen, es war alles frei. Corona hat es möglich gemacht, dass wirklich
niemand unterwegs war und das Ganze, das hatte schon so ein bisschen was mystisches, zauberhaftes,
weil man hatte ja viel Konzentration oder viel Kapazität zum Nachdenken, man hat sich so, oder ich
habe mir da Gedanken gemacht, ja was erwartet mich da wohl, wie wird es so, wenn ich das erbe
von Norbert Sauer andreht und ich bin da morgens früh bald in den Sonnenuntergang, äh Sonnenaufgang
gefahren und ja, das hatte dann doch tatsächlich so ein bisschen was, ja fast magisches und ich habe
dann erwartet, wenn ich jetzt in Erlangen ankomme, dann ist der Lehrstuhl leer, dann ist der so leer
wie die Autobahn, so leer wie die Folie, aber es war nicht so und es waren tatsächlich einige Leute
da, fast alle sind gekommen, trotz Lockdown, trotz widriger Umstände und das hat mich sehr gefreut
damals, ich habe das wirklich genossen, dass Leute da waren und mich sozusagen empfangen haben. Ja,
dann war so eine mehrmonatige Pendelfase, wo man dann so pendelt und so Mitte August, Anfang September
sind dann auch die Tübinger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachgezogen und sind gekommen, mittlerweile
haben wir auch noch ein paar neue Leute hier hinzugewinnen können und ja, sind jetzt doch eine ganz
schöne Gruppe geworden inzwischen. Ja, was erforschen wir an der MPP, am Lehrstuhl für molekulare
Pflanzenphysiologie, wir sind im Prinzip fünf unabhängige Forscherteams, Petra Dietrich ist die Professorin
für Zellbiologie der Pflanze, die arbeitet an Ionenkanälen und Signaltransfektion, sie kennen
sie alle, weil die ist ja schon länger hier in Erlangen, Ruth Stadler studiert Transportprozesse
und Zell-Zell-Verbindungen, also Plasmodesmata und Franz Klebel analysiert zelluläre Transporte,
Transportmechanismen an Heterologen und auch an Homologensystemen. Neu dazugekommen ist dann
Isabel Albert, sie erforscht molekulare Wirkmechanismen von Membrantoxinen und diese
Membrantoxine, die kommen alle aus den phytopathogenen Organismen. Ja, und mein Team, wir interessieren uns
eben für die molekularen Mechanismen während der Interaktion von parasitischen Pflanzen mit Pflanzen,
darüber werde ich gleich mehr erzählen und diese beiden letztgenannten Themen, die sind eben so
ein bisschen neu und beschäftigen sich alle mit dem Immunsystem der Pflanze oder mit der pflanzlichen
Immunität. Wer sich jetzt näher für eins der Themen interessiert, ist gerne eingeladen unsere
Homepage zu besuchen und kann sich dann näher informieren. Ich werde jetzt vor allen Dingen über
Parasitismus erzählen. Und so Parasitismus ist einfach wirklich eine ganz faszinierende Lebensform,
sowohl in Pflanzen als auch im Tierreich und da gibt es wirklich ganz außergewöhnliche
Überlebensstrategien. Es gibt Fische im Amazonas, kleine Fische, die schwimmen in die Haarengänge,
krallen sich fest, soll sehr schmerzhaft sein, habe ich mir erzählen lassen. Oder es gibt hier
kleine Krebstiere, die fressen die Zunge von Fischen auf und platzieren sich dann im Fischmaul
anstelle der Zunge und fressen einfach dann mit, wenn der Fisch frisst. Parasiten, die wir alle
kennen, sind auch diese lästigen Tiere, hat bestimmt jeder schon mal gehabt, so Zecken und
auch nicht sehr angenehm, aber eine relativ, ich sage mal, gängige Form von Parasitismus, dass sich
Presenters
Prof. Dr. Markus Albert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:47:16 Min
Aufnahmedatum
2021-10-06
Hochgeladen am
2021-10-08 09:17:34
Sprache
de-DE