Ja, sehr verehrte Damen und Herren, wir befinden uns im Jahr 2523 und wir sind auf der Raumstation
ISS Human Destiny.
Trotz aller Bemühungen hat es die Menschheit leider nicht geschafft, den Planeten Erde
vor sich selbst zu retten.
Es war knapp, aber es hat nicht gereicht.
Mit den letzten verfügbaren Ressourcen des Planeten Erde und dem gesamten Menschheitswissen
haben sich unsere Vorfahren vor knapp 400 Jahren auf den Weg gemacht, um eine neue Heimat
zu finden.
Seither leben wir hier auf dieser Raumstation.
Alles, was uns umgibt, wird mittels 3D-Druck hergestellt.
Unsere Nahrung, unsere Kleidung und natürlich alle Strukturen dieser Raumstation, die uns
hier umgeben.
Diese Raumstation ist alles, was wir kennen.
Wir werden hier geboren und wir sterben hier.
Doch diese Gewissheit, die uns die letzten 400 Jahre begleitet hat, könnte bald der Vergangenheit
angehören.
Meine Damen und Herren, ich bin heute hergekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass unser Explorationsteam
das erfolgreiche Aufwinden eines erdähnlichen Planeten bestätigt hat.
Dieser Planet verfügt über alle Voraussetzungen, um uns als neue Heimat zu dienen.
Hierfür, ja, unsere 400jährige Reise neigt sich damit ihrem Ende zu, denn wir bereiten
die Landung vor.
Hierfür müssen jedoch die äußeren Strukturen unserer Raumstation angepasst werden und
um Strukturen für einen sicheren Landevorgang ergänzt werden.
Natürlich werden wir auch diese Strukturen über den metallischen 3D-Druck mittels Elektronenstrahl-Technologie
realisieren.
Dabei werden in einem zyklischen Prozess dünne Metallpulverschichten aufgetragen und mit Hilfe
eines hochenergetischen Elektronenstrahls konsolidiert, um damit Schicht für Schicht
ein dreidimensionales Objekt zu erzeugen.
Die Herausforderung besteht dabei darin, dass die zu fertigen Strukturen bei der Landung
extremen Belastungen ausgesetzt sein müssen oder ausgesetzt sein werden und daher absolut
defektfrei sein müssen.
Ja, eine Prüfung dieser Bauteile mittels zerstörungsfreier Prüfung ist leider aufgrund ihrer immensen
Größe keine Option.
Unser Recherchethema hat sich daher in die Tiefen unseres Wissenschaftsarchivs begeben
und eine Technologie identifiziert, die um das Jahr 2023 an der Universität Erlangen
entwickelt wurde.
Bei dieser Technologie handelt es sich um die elektronenoptische Prozessbeobachtung.
Dabei werden Elektronen, die von der metallischen Oberfläche zurück gestreut werden, genutzt,
um ein detailliertes Abbild der geschmolzenen Oberfläche zu erzeugen.
Damit können wir kritische Defekte bereits während der Fertigung sichtbar machen und
geeignete Gegenmaßnahmen einleiten.
Sie als die Besten Ihres Fachs werden mit der Umsetzung betraut sein und dafür von
mir und meinem Team in den kommenden Tagen weitere Informationen erhalten.
Vielen Dank.
Presenters
Christopher Arnold
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:07 Min
Aufnahmedatum
2023-11-17
Hochgeladen am
2023-11-19 18:46:46
Sprache
de-DE