Gut, ja vielen Dank. Freue mich, dass ich heute kurz vorstellen darf, mit was ich mich
denn in meiner Promotion beschäftigt habe, nämlich mit dem frühzeitigen Konstruktionsbegleitenden
Toleranzmenschment, mal einen kürzeren Titel. Jetzt zunächst zur Frage, was hat denn so ein
Stuhl oder Hocker mit dem Toleranzmenschment zu tun? Ich denke, jeder von euch kennt es,
man setzt sich in ein Café oder an irgendeinen Tisch und was hat man da? Man hat so einen kipplichen
Hocker wie hier. Super nervig und was machen wir dann der Rede? Wir schnappen uns irgendwo
einen Bierdächtel, wenn wir dann endlich mal einen finden und falten den wie hier, stecken
den drunter in der Hoffnung, dass der Hocker dann nicht mehr kippelt und stabil steht. Das
klappt ganz cool, funktioniert und denken wir, er ist in Ordnung. In der Praxis schaut es häufig
schwieriger aus, wenn man sich jetzt vorstellt, unser Auto würde auch so ausschauen, wir hätten
überall in unserem Auto, wo es reinziehen kann, wo es klappern kann, wo es quietscht, überall so
einen Bierdächtel drin stecken und das will natürlich niemand und genau aus diesem Grund gibt
es das Toleranzmenschment. Jetzt ist das Problem beim Toleranzmenschment haben die meisten bei uns
genau das im Kopf, also viele verschiedene Symbole, Zeichnungen, die komplex werden, viele
verschiedene Maße, Eintragungen, also relativ schwierig und keiner hat so wirklich Lust drauf,
man braucht die aber andererseits, um eben einzuschränken, was wackelt denn, was weicht
wie ab und ich habe mich gefragt, wie lässt sich denn sowas vermeiden und es lässt sich insofern
vermeiden, dass man vielleicht einen Produktentwickler schon dazu bringt, dass er sich schon mal Gedanken
macht, wie kann ich denn so einen Stuhl designen, dass er eben nicht kippelt, dann brauche ich am
Ende vielleicht die Toleranz gar nicht und dazu muss ich aber viele verschiedene Aspekte
vereinen, so aus dem Qualitätsmanagement, Robust Design, Toleranzmanagement, Produktentwicklung und
das ist gar nicht so einfach und deswegen haben wir eine Methode entwickelt, wo man da ja so einmal
durch vorgehen kann und was ist da also der erste Schritt, sich zunächst mal Gedanken zu machen,
was brauche ich denn überhaupt, in dem Fall muss ich mir Gedanken machen, okay ich will einen Stuhl
entwickeln und der Stuhl soll eben nicht kippeln oder auch der Tisch soll nicht kippeln und
waagrecht sein und wenn ich das habe, dann kann ich mir eigentlich Gedanken machen, wie will ich
das Produkt denn überhaupt designen und dafür haben wir so eine virtuelle Spielweise für einen
Designer entwickelt, wo man verschiedene Designs austesten kann, verschiedene Konzepte gegenüberstellen
kann und dann automatisch rauskommt, was denn das beste Design ist und ich denke, das kann sich jeder
von euch gut vorstellen, so ein Hocker mit drei Beinen würde wesentlich besser stehen und nicht
kippeln und mit dem kann ich dann weitergehen und automatisch ein CAD-Modell ableiten mit den
fertigen Toleranzen und ich habe quasi keinen Stress mehr mit dem Toleranzmanagement und genau
das ist eigentlich das, mit dem ich mich in meiner Dissertation auseinandergesetzt habe,
wie komme ich von der ersten Idee hin zu einem realen Produkt, das dann fertig toleriert ist,
ohne den großen Stress sich mit den Symbolen auseinanderzusetzen und ich glaube, jetzt bin
ich gerade noch innerhalb der Toleranz.
Presenters
Stefan Götz
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:07 Min
Aufnahmedatum
2023-11-17
Hochgeladen am
2023-11-19 18:48:47
Sprache
de-DE