Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Guten Morgen und willkommen zur zweiten Vorlesung zur Quantentheorie. Heute beschäftigen wir uns
mit Pfadintegralen und Elementaramplituden. Wir hatten das letzte Mal gesehen, dass der Begriff
oder das Objekt von Wahrscheinlichkeiten und Wahrscheinlichkeitsverteilungen gerade nicht
subtil genug ist, um die Phänomene zu fassen, die wir in unserem kritischen Experiment,
dem Doppelspaltexperiment sehen, sondern dass wir das Konzept der Wahrscheinlichkeiten etwas
verfeinern müssen zu Wahrscheinlichkeitsamplituden. Das sind dann komplexwertige Größen und dass wir
dann zwar danach, nachdem wir diese Wahrscheinlichkeitsamplitude irgendwie berechnet haben,
und das hatte ich auf heute verschoben, das löse ich heute natürlich auch ein, dass wir nachdem wir die
Wahrscheinlichkeitsamplitude, diese komplexe Zahl berechnet haben, sehr wohl Wahrscheinlichkeiten
extrahieren können durch Absolutbetragsquadrat. Das ist richtig, aber wenn wir zu früh das
Absolutbetragsquadrat nehmen, also aus der Amplitude durch dieses Betragsquadrieren wertvolle
Informationen löschen, dann gibt es Situationen, in denen wir zu viel Information verloren haben.
Und diese Situationen, die nannten wir interferierende Alternativen. Wenn das
quantenmechanische System mehrere Möglichkeiten hat, sich zu entwickeln und wir diese Möglichkeiten
aber nicht etwa durch einen Detektor überprüfen, welche Möglichkeiten das Quantensystem jetzt
wahrgenommen hat, sondern wenn wir das offen lassen, wenn wir da keine Informationen messtechnisch
darüber erheben, dann haben wir eine solche interferierende Alternative und dann müssen wir,
hatten wir letztes Mal gesehen, erst die Amplituden kombinieren per Summe und dann erst ganz am Schluss
das Absolutbetragsquadrat bilden, während wenn wir, wir hatten das die Lochkontrolle genannt,
kleine Lichtschranken positionieren an den Löchern, beispielsweise im Doppelspalt-Experiment,
da müssen wir dann, wenn wir detektieren, was, wo das Teilchen durchging in dem Fall,
dann wird gleich das Absolutbetragsquadrat, dann wird gleich die Wahrscheinlichkeit extrahiert und
dieser Unterschied in der Berechnung der Wahrscheinlichkeit, das ist der Punkt,
die Wahrscheinlichkeiten werden anders berechnet in der Quantenmechanik. Diese
Unterscheidung ist eben sehr, sehr wichtig und man muss nicht von Fall zu Fall analysieren,
welcher Fall nun tatsächlich vorliegt. Das war das, was wir letztes Mal gemacht hatten und heute wird
die Vorlesung darin kulminieren, dass wir herausfinden, wie wir diese elementaren
Wahrscheinlichkeitsamplituden für die verschiedenen Möglichkeiten, wie wir die genau berechnen und das
erfolgt in Form eines sogenannten Pfadintegrals, aber dann vor allem in einem Postulat letztlich,
wie diese Elementaramplitude aussieht und weil das Kontakt macht zur klassischen Physik,
aber dann ein Quantenobjekt erzeugt, nämlich die Wahrscheinlichkeitsamplitude, nennt man das
auch die Quantisierung aller Pfadintegral. Es gibt andere Quantisierung, kanonische Quantisierung
zum Beispiel oder Deformationsquantisierung, das sind alles Wege, wie sie von der klassischen
Beschreibung eines Systems zur quantenmechanischen Beschreibung des Systems kommen. Dazu später
mehr. Wir naturgemäß aufgrund unseres Ansatzpunktes machen zunächst die Pfadintegral-Quantisierung,
wie gesagt später dazu mehr. Gut, also beschäftigen wir uns den ersten Abschnitt mit dem sogenannten
Pfadintegral. Und dazu betrachten wir nochmal ganz kurz, was wir letztes Mal uns als Ausgangsexperiment
genommen hatten, nämlich dieses Doppelspalt-Experiment mit der Elektronenkanone oder einer Teilchenkanone
allgemein, dem Doppelspalt und einem Detektorschirm. Und letztes Mal hatte ich aus Gründen der
Transparenz des Arguments, das ich machen wollte, eine leichte Vereinfachung gewählt,
die habe ich eben untergejubelt, aber die werden wir jetzt auswärts und werden das
jetzt ein bisschen besser machen. Also aus Gründen der Transparenz, des Wesentlichen
der Transparenz, der Argumentation hatten wir letztes Mal
die etwas vereinfachte Sichtweise benutzt, oder Sichtweise angenommen, das ein von der
Kanone K, das war hier vorne dieses Objekt hier, von der Kanone K ausgesandtes Teilchen,
nur zwei Möglichkeiten hat zum Schirm zu gelangen. Und nämlich die beiden Möglichkeiten, die
wir gesagt hatten, war, naja, es kann durch das obere oder das untere Loch gehen und für
jede dieser beiden Möglichkeiten hatten wir uns angeschaut, gibt es eine Amplitude. Ich
hatte zwar noch verschoben, wie man diese Amplitude berechnet, aber die Grundidee war,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:36:51 Min
Aufnahmedatum
2014-10-09
Hochgeladen am
2014-10-09 15:24:45
Sprache
de-DE