1 - Klimafreundliche Luftfahrt mit Luftschiffen und Solarzellen [ID:56343]
50 von 296 angezeigt

Ich möchte Sie gerne begrüßen. Es freut mich, dass ich hier einen Vortrag halten kann in

Amberg. Wie Sie schon gehört haben, ist das Thema meines Vortrags klimafreundliche Luftfahrt mit

Luftschiffen und Solarzellen. Und vielleicht haben Sie sich da erstmal gefragt, was sollen das für

Luftschiffe sein. Vielleicht die Luftschiffe, die zurzeit über dem Bodensee fliegen, mit denen man

mitfahren kann. Oder vielleicht doch so die ganz großen Luftschiffe, vollstarren Luftschiffe,

die es vor 90, 100 Jahren gab. Und es ist tatsächlich so, dass ich an diese alten,

vollstarren Luftschiffe denke. Hier sehen Sie zwei Bilder. Das linke Bild ist ja der Speisesaal des

Luftschiffes A100 aus England. Sie sehen, man konnte da ganz bequem reisen und hatte einen sehr

schönen, großen Speisesaal. Das Luftschiff selber war natürlich auch riesig groß. Das ist ein

Nachbau der LZ 129 aus Deutschland, die natürlich auch mehrmals durch die Welt gefahren ist. Und die

war damals auch 245 Meter lang. Da hatte man auch viele Passagiere. Und jetzt können Sie sich fragen,

warum forscht man heutzutage an einer so alten Technik wieder und wer macht so was. Ja, und

es ist aber so, man forscht daran. Also hier sehen Sie so ein kleines Labor Luftschiff von einer Firma

aus Sachsen, die mal so ein vollstarres Luftschiff gebaut hat. Zur Erklärung vollstar heißt, dass die

Außenhülle hier wirklich star ist. Das sind Gestänge, sodass sie fest ist und die Auftriebskörper,

die sind da innen drin. Die sind also auch geschützt durch diesen äußeren starren Rahmen. Und besonders

interessant ist dieses Luftschiff hier von der Firma LTA Research aus Kalifornien. Diese Firma

wird finanziert von einem Google-Mitgründer, Sergent Brin. Und ja, die haben hier ein 125

Meter langes, vollstarres Luftschiff gebaut. Zurzeit werden da so Tests gemacht, um eine

Zertifizierung zu bekommen. Und wir hoffen, dass dieses Luftschiff dann in diesem Jahr vielleicht

schon nochmal über San Francisco fliegt und wir das groß in der Zeitung dann hören. Mal schauen,

ob das passiert oder nicht. Ja, und was hat das jetzt mit Klimawandel zu tun? Zuerst mal kann man

die Frage stellen, warum und wie groß, wie stark ist der Einfluss der Luftfahrt auf den

Klimawandel. Und da gibt es erstens mal natürlich Berechnungen, wie viel CO2 Düsenflugzeuge und

andere Flugzeuge ausstoßen. Das ist ungefähr, je nachdem, ob man es auf Deutschland oder weltweit

sieht, so zwischen 2,5 und 6 Prozent. Und das Problem bei diesen Flugzeugen ist eigentlich

nicht nur der CO2-Ausstoß. Interessanterweise sind es noch andere Emissionen von solchen Flugzeugen,

die noch stärker auf den Klimawandel einen Einfluss haben. Ich bin da jetzt kein Experte,

ich habe das nur in Artikeln nachgelesen. Das sind also Stickstoffe, Wasserdampf,

Kontenstreifen, die da noch stärker einen Einfluss eigentlich auf den Klimawandel haben. So dass,

wenn man das jetzt zusammen sieht, ein Drittel vielleicht CO2, zwei Drittel die andere Effekte,

dann ist man vielleicht bei 5 bis 7 Prozent des Einflusses der Luftfahrt auf den Klimawandel. Und

das heißt, da sollte man wirklich sich Gedanken machen um was ändern. Und das zweite, was man

dann auch daraus auch erkennt, es nützt nichts, irgendwie CO2 neutral zu fliegen. Also das ist

nicht das, was uns wirklich das Problem löst, weil dann haben sie ja immer noch zwei Drittel

dieser anderen Effekte. Das heißt, sie müssen irgendwie elektrisch fliegen und man sollte keine

oder keine schädlichen Emissionen auf hoher Höhe haben. Ja, dann kann man sich fragen,

wie macht man sowas, wie erreicht man sowas, wie kann man so ein Düsenflugzeug irgendwie bauen

oder umbauen, dass es klimafreundlich ist? Also mit einem Verbrennungsmotor oder irgendwie

Kerosin und einen Düsenfliebeanzug oder einen künstlichen Treibstoff, das wird zur Zeit auch

viel propagiert, dass man künstliche Treibstoffe erzeugt, irgendwie aus grünem Wasserstoff vielleicht

noch daraus. Das wird letztendlich das Problem nicht genügend lösen, weil die ganzen anderen

Emissionen man dann eben auch noch hat. Besser wäre es dann elektrisch zu fliegen, das ist auch

bekannt, dass das besser wäre, das erforscht man auch in diesem Bereich. Und dann kann man sich fragen,

woher kommt denn der Strom für das elektrische Fliegen in so einem Flugzeug? Und man kann natürlich

sagen, na dann nehmen wir einfach eine Batterie, so wie bei den Elektroautos, aber diese Batterien

sind für Flugzeuge eigentlich zu schwer. Ein Flugzeug, das nur mit Batterie fliegt, das kann

eigentlich nicht weit fliegen oder auch keine große Last mitnehmen. Und wenn man so ein Flugzeug dann

mit ganz vielen Solarzellen bedeckt, dann hilft das auch nicht sehr viel weiter, weil einfach die

geringe, weil ein Flugzeug einfach eine geringe Oberfläche hat. Und deswegen, was man aktuell dann

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:32:52 Min

Aufnahmedatum

2025-03-11

Hochgeladen am

2025-03-12 13:56:05

Sprache

de-DE

Klimafreundliche Techniken werden oft als kompliziert oder teuer angesehen. Insbesondere scheint das klimafreundliche Fliegen besonders schwer zu erreichen. Große Luftschiffe mit Solarzellen bieten hier eine völlig andere Perspektive. Sie fliegen zwar etwas langsamer, doch die CO2 Emissionen sind unter 5% deren eines Flugzeuges und die Treibstoffkosten liegen unter 2.5%. Dies wurde basierend auf den Daten des historischen Luftschiff LZ129 gezeigt. Interessant ist zu sehen wie sich die Flugrouten eines solchen Luftschiffes abhängig vom Wetter und der Jahreszeit bei einem Transatlantikflug ändern. Wichtig bei solchen neuartigen Luftschiffen wäre die Verwendung neuer Technologien, wie Leichtbau, effiziente leichte Leistungselektronik und dünne leichte Solarzellen. Auch an solchen Technologien wird an der FAU geforscht.

Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen