1 - Deutsche Wirtschaft – Herausforderungen und Chancen im internationalen Wettbewerb [ID:56152]
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Ein schönen guten Abend Ihnen allen. Im Vorfeld dieses Auftritts gab es drei kritische Momente.

Der erste war überhaupt die Einladung, wo ich sagte, das macht ja keinen Sinn,

eine Universitätsveranstaltung, da müssen Wissenschaftler her, Wirtschaftsvertreter oder so.

Der zweite kritische Moment war dann, als ich die Agenda der nächsten beiden Veranstaltungen

gesehen habe, das hat nämlich genau dieses bestätigt, etwas geholfen, hat dann Achim Honecker,

der gesagt hat, wir sind uns doch einig, dass die Universität auch für die Wirtschaft da ist. Also

da sind wir uns einig, deswegen auch diese Hürde überwunden und der dritte kritische Moment war

heute beim Reingehen, weil ich ganz viele bekannte Gesichter gesehen habe und da geht es mir jetzt

ähnlich wie dir Achim, ob ich dem kritischen Urteil standhalte, müssen wir mal sehen. Also

ob der Bub was gelernt hat in den letzten Jahrzehnten, schauen wir mal. Vielleicht als

Eingangsbemerkung so etwas wie ein gemeinsames Verständnis, das ich anbieten würde, das macht

es dann leichter, viele Detailthemen zu diskutieren, ein gemeinsames Verständnis, was denn dieses Land

Deutschland sein kann und sein sollte, insbesondere was der Wirtschaftsstandort sein sollte. Jetzt gibt

es dann sicherlich viele Leute, die sagen, berechtigt derweise, aber Wirtschaft ist doch nicht alles,

wieso wollen sie Deutschland auf den Wirtschaftsstandort reduzieren? Zwei Gründe,

erstens ich verstehe vor anderen Dingen zu wenig, als dass ich darüber reden könnte,

zweitens Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne wirtschaftlichen Erfolg ist alles nichts. Wird

das halt mit dem Standort Deutschland ziemlich schwierig? Also als Startpunkt der Versuch eines

Common Grounds würden die Engländer sagen, also eines gemeinsamen Verständnisses und da heißt mein

Angebot, Deutschland hat drei Attribute, an denen wir nicht vorbeikommen, mindestens drei aus

wirtschaftlicher Sicht, das erste Deutschland ist ein Industrieland. Das ist nicht so ganz einfach

ableitbar, deswegen leihe ich mir die Argumentation eines sehr bekannten Volkswirts in Deutschland,

der in der Diskussion mal gesagt hat, ist doch einfach, was anderes können wir nicht. Das ist ein

bisschen geradlinig, aber deswegen nicht unbedingt falsch. Also wir werden nicht als Agrarland

erfolgreich sein. Zum Thema Rohstoffe könnte man jetzt lange drüber philosophieren, ob wir welche

haben. Auf jeden Fall haben wir uns gesellschaftlich entschieden, sie nicht auszubeuten, mit Ausnahme von

ein paar Salzgruben in der Nähe vom Harz. Also mit Rohstoffland wird es auch schwierig und die

Perspektive, dass wir das historische Museum für erfolgreiche Menschen aus dem Rest der Welt sind,

also bei aller Sympathie für Volkheims Geschichte und die pittoreske Altstadt, aber für das ganze

Land trägt es ja auch nicht. Also dass wir Industrieland sind, ist gut so und so recht viele

Alternativen haben wir auch nicht. Frau Schnitzer, die Vorsitzende der Sachverständigenrats, wird

jetzt sofort drohen und sagen, Roswurm, Sie springen zu kurz, Sie reden von alter Welt, Deutschland muss

Dienstleistungswelt der Land werden und die Gegenargumentation heißt Dienstleistungen alleine,

die finden immer beim Kunden statt. Ich meine, Anrich deine Rede, dass wir nicht alle vom

gegenseitigen Haareschneiden leben können, stimmt natürlich auch, ist dazu kein Widerspruch, aber

jetzt ganz ernsthaft, natürlich sind Dienstleistungen, insbesondere auch industrienahe

Dienstleistungen eine große Chance für unsere Unternehmen, aber sie sind typischerweise an

Produkten festgemacht, an greifbarem festgemacht und dann haben wir eine Chance, sie hier auch aus

Deutschland zu erbringen. Also wenn ein neues Wasserkraftwerk in Pakistan aus Schwaben in

Betrieb genommen werden kann und aus Schwaben betrieben wird, weil es dort in Pakistan auch

gar keine qualifizierten Leute gibt, dann ist das Dienstleistungsgeschäft, aber es hängt halt auch

an fünf ziemlich großen Turbinen und Generatoren nur hinter dran. Also Dienstleistungsland allein

von Powerpoint Folien machen wird es nicht gelingen, die Idee, halb London nach Deutschland zu

verlagern als neuer Finanzmittelpunkt Europas hat nicht geklappt, also gilt dann doch, was dieser

Volkswirt gesagt hat, wir haben doch keine Alternative. Deutschland, Industrieland. Zweiter

Eckpunkt, Deutschland Exportland. Warum? Weil wir ziemlich viele Dinge importieren müssen und die

muss ja irgendwie bezahlen können. Also das ist schon fast archaischer Tauchhandel, aber er stimmt

ja immer noch, wenn wir nicht Dinge finden, die andere Leute von uns kaufen, wird es ziemlich

schwierig, dass wir die Sachen einkaufen, die wir selber nicht haben und das fängt dann von

ziemlich viel Energie über viele Rohstoffe an und hört, naja, vor allem mit italienischen Rotwein

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:54:55 Min

Aufnahmedatum

2025-03-13

Hochgeladen am

2025-03-18 11:06:19

Sprache

de-DE

In fast allen volkswirtschaftlichen Kennzahlen fällt Deutschland in internationalen Vergleichen zurück. Das Geschäftsmodell der deutschen Industrie im globalen Wettbewerb wird zunehmend in Frage gestellt. Geopolitische und geoökonomische Veränderungen und Strukturprobleme des Landes führen zu erheblichen Herausforderungen für deutsche Unternehmen. Gleichzeitig wird die Politik zunehmend als geradezu hilflos wahrgenommen in ihrem Bemühen, mit den Effekten der „Zeitenwende“ konstruktiv umzugehen. Dennoch bieten sich für die Unternehmen auch erhebliche Chancen im internationalen Wettbewerb. Dazu ist aber Mut und Bereitschaft zur Veränderung notwendig – für Unternehmen, für die Politik, für den Staat, für das gesamte Gemeinwesen und für jeden Einzelnen.

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