1 - Bildung sozialer Normen [ID:35661]
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Herzlich willkommen zu Psychologie einfach erklärt.

Heute beschäftigen wir uns mit der Bildung sozialer Normen.

Viel Spaß!

Nach diesem Video solltet ihr wissen, was eine soziale Norm ist, wie sie entsteht, wer

eine bedeutsame Grundlage für weitere Arbeiten zum Thema sozialer Einfluss in Gruppen legte

und wie diese Grundlage erreicht wurde.

Also starten wir gleich mal mit einer allgemeinen Definition des Begriffs soziale Normen.

Soziale Normen werden definiert als in Gruppen und in der Gesellschaft anerkannte, meist

ungeschriebene, positiv bewertete Verhaltensmuster, also Werte, Gebote und Verbote, die sich in

den normativen Erwartungen anderer Personen ausdrücken und deren Bevölkerung als positiv

empfunden wird.

Nun zur eigentlichen Studie, mit der Sharif und seine Kollegen versuchten, die Entstehung

dieser Normen nachzuvollziehen.

Um diese zu verstehen, müssen wir zunächst den Begriff der autokinetischen Illusion erklären.

Der autokinetische Effekt bezeichnet eine optische Illusion, durch die der Eindruck

entsteht, dass sich ein fester Lichtpunkt in einer dunklen Umgebung spontan zu bewegen

scheint.

Besonders bei Astronomen ist dieses Phänomen bekannt, die es erstmals bemerkten, als sie

nachts den Sternenhimmel beobachteten.

Hier setzte Cherif mit seiner Studie an.

Er sah den autokinetischen Effekt als den besten Weg, um festzustellen, wie Menschen

in Abwesenheit von Referenzpunkten äußererlei zu verstehen bzw. wahrnehmen.

Er wollte damit folgende Fragen beantworten.

Was ist Wahrheit?

Was ist Realität?

Wie bilden sich Menschen eine Weltanschauung und was für eine Rolle spielen andere dabei?

Kurz gesagt, Cherif wollte herausfinden, was eine soziale Norm ist, welche sozialpsychologische

Funktion sie hat, wie sie sich entwickelt und wie sie ihre Potenz erhält.

Um das zu tun, nutzte er in seinen Experimenten den eben erklärten Effekt.

Im Experiment 1 befand sich eine Versuchsperson in einem vollständig abgedunkelten Raum.

Die Versuchsperson war fünfeinhalb Meter von einem Lichtpunkt entfernt.

Sobald sie eine Bewegung des Lichtes wahrzunehmen glaubte, gab sie dem Versuchsleiter ein Signal

und zwei Sekunden später wurde das Licht wieder ausgeschaltet.

Danach sollten die Probanden einschätzen, wie weit sich das Licht bewegt hatte.

Dies wurde 100 Mal durchgeführt und am Folgetag genauso wiederholt.

Hierbei konnte beobachtet werden, dass Versuchsperson ihren individuellen Wertebereich und Medien

für die Bewegung des Lichts erschufen.

Am zweiten Tag wurde der Medien dann beibehalten und die Varianz um den Medien herum sank.

Die Schlussfolgerung lautete konsequent.

Wenn Menschen in einer unbekannten Situation keinen äußeren Anhaltspunkt haben, erschaffen

sie ihren eigenen Bezugsrahmen, also einen Norm, um Entscheidungen treffen zu können.

Ist diese einmal entstanden, wird sie in ähnlichen Situationen wiederverwendet.

Um nun herauszufinden, welchen Einfluss andere Menschen bei der Normformation haben können,

unterteilte Sharif Experiment 2 in zwei Subgruppen.

In Subgruppe A hatten die Versuchspersonen erst einen Durchlauf allein, gefolgt von

drei weiteren in kleinen Gruppen.

Einzelne gaben die Versuchspersonen stark unterschiedliche Zahlen an.

Zusammen in den Gruppen näherten sich die Werte jedoch schnell aneinander an, bis sie

auf einen Mittelwert synchronisierten.

Subgruppe B hatte zu Beginn hingegen drei Durchläufe in Gruppen und am Schluss einen

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:08:55 Min

Aufnahmedatum

2021-02-08

Hochgeladen am

2021-07-12 17:06:09

Sprache

de-DE

Dieses Video wurde im Rahmen des Seminar Sozialpsychologie im Wintersemester 20/21 von einer Gruppe Studierender erstellt.

 

Urheber*innen:
Lara Dahab
Emily Kratsch
Pia Negendank
Laurin Berger
Moritz Matthes

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