1 - Stereotype - was geht mich das an? [ID:35707]
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Das ist Lea.

Du, Lea, hast du eigentlich Stereotype und Vorurteile?

Aber Lea, das ist doch ein Stereotyp.

Und was genau ist das eigentlich?

Die Begriffe Stereotype und Vorurteile werden oft durcheinander gebracht.

Kein Wunder, sie sind ja auch sehr ähnlich.

Pass auf, ich erklär es dir.

Schreiben wir einer Person Eigenschaften zu, nur weil sie vermutlich einer bestimmten

Gruppe angehört, nennen wir das Stereotyp.

Wir stecken diese Person also in eine mentale Schublade, das passiert alles kognitiv.

Verknüpfen wir ein solches Stereotyp mit einer Emotion, bewerten es also, nennen wir

das Vorurteil.

Die Schublade bekommt dadurch einen positiven oder negativen Stempel aufgestellt.

Hier kommt also eine emotionale Komponente hinzu.

Aha, hast du auch ein Beispiel?

Aber klar, Frauen interessieren sich nicht für Technik, das ist ein Stereotyp.

Frauen sind für einen Beruf im Informatikbereich ungeeignet, ist ein Vorurteil.

Achso, wenn Vorurteile auf Stereotypen aufbauen, sind Stereotype also etwas ganz grundlegendes.

Wie entstehen Stereotype denn?

Grundsätzlich gilt, dass wir von klein auf in Kontakt mit Stereotypen kommen, und zwar

jeder von uns.

Das beginnt bereits mit der Kategorisierung in Mädchen und Junge.

Hamilton, Gifford und Co. haben sich in einer Studie gezielt mit dem Phänomen der Illusory

Correlation befasst.

In zwei Experimenten wurden Probanden positive und negative Statements aus einer größeren

und einer kleineren Personengruppe vorgelesen.

Dabei war das Verhältnis der positiven Statements zu den negativen in beiden Gruppen gleich groß.

In ihrem ersten Experiment überwogen gruppenübergreifend die positiven Statements.

Und jetzt das interessante, im Anschluss sollten die Probanden angeben, in welcher Menge die

verschiedenen Statements den beiden Gruppen zugeordnet wurden.

Dabei erinnerten sie sich vor allem an die negativen Statements aus der kleineren Gruppe.

Tatsächlich sind sie hier sogar von mehr negativen Statements ausgegangen, als eigentlich zugeordnet

wurden.

Im zweiten Experiment ließen Hamilton, Gifford und Co. die negativen Statements in den Gruppen

überwiegen.

Das Verhältnis der positiven Statements zu den negativen war in beiden Gruppen aber wieder

gleich groß.

Hier wurden, analog zum ersten Experiment, die positiven Statements in der kleineren

Gruppe überschätzt.

Die kleinere Gruppe repräsentiert eine Minderheit.

Diese wird bereits stärker wahrgenommen.

Die ungewöhnlicheren Statements, hier im zweiten Experiment die positiven, werden ebenfalls

stärker wahrgenommen.

Dadurch erinnert man sich besonders deutlich daran.

Und nicht nur das, die Überschätzung zeigt, dass ein falscher Zusammenhang zwischen Statement

und Gruppe aufgebaut wird.

Hier der Zusammenhang, die kleinere Gruppe repräsentiert vor allem Positives.

Und genau dieses Phänomen wird Illusory Correlation genannt.

Oh wow, Stereotype hängen also stark mit der Illusory Correlation zusammen.

Aber was genau geht mich das jetzt an?

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:42 Min

Aufnahmedatum

2021-07-13

Hochgeladen am

2021-07-13 12:26:06

Sprache

de-DE

Dieses Video wurde von Studierenden im Seminar Sozialpsychologie erstellt.

 

Urheber*innen:

Anna Hach
Hannah Gößwein
Lara Kindermann
Nico Sebastian Musa
Anna Spriewald

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