4 - Vorlesung Argumentationstheorie [ID:28854]
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Ja, ich darf Sie begrüßen. Sie sind wieder in der Veranstaltung hier Argumentationstheorie.

Wir haben Argumentationstheorie und Legal Tech und es ist heute sozusagen die vierte Stunde

und damit eigentlich auch schon die letzte Stunde für unser Thema. Ganz kurz zur Übersicht heute

noch mal, wo wir gerade stehen. Wir haben beim letzten Mal die Argumentationstheorie von Wohlrab

angesprochen. Wir waren sozusagen mit dem Kapitel Wissen und Forschen beschäftigt und haben dann

sozusagen das Kapitel 3 Subjektivität nach Wohlrab jetzt heute im Anschluss zu besprechen.

Und Sie sehen, wir haben eben die Grundlagen nach Aristoteles besprochen, geschichtliche

Entwicklung, relevanter Begriffe, die Anfänge und die Thalmann-Perlmann-Hemdlin Ansätze,

den Amsterdamer Ansatz und sozusagen einen Überblick über aktuelle Theorien in der

Argumentationstheorie oder sagen wir aktuelle Entwicklungen besprochen. Und heute geht es jetzt

also weiter mit der vierten Stunde und damit mit Kapitel 3 nach Wohlrab Argumentationstheorie und

Kapitel 3 ist überschrieben sozusagen mit Subjektivität. Und Sie erinnern sich ja,

dass praktisch der Pfeil ausgehend von Intuition über Verifikation, Falsifikation, Rationalität

plötzlich wieder im Kreis gelaufen ist und der Pfeil zeigt am Ende auf das Subjekt zurück und

deswegen spürt auch Wohlrab natürlich die subjektiven Bedingungen der Einsicht. Obwohl

also Argumente objektiv gültig sein sollen, Subjekt invariant sein sollen, haben wir einfach

das Problem, dass alle Argumente, die wir sozusagen finden werden, natürlich von irgendeinem Subjekt

ausgedacht wurden. Also müssen wir uns mit dem Begriff des Subjekts befassen und Wohlrab

unterscheidet hier Einzel-Ich, Stammes-Wir, Menschheits-Wir. Der Mensch ist der Agent seiner

eigenen Orientierungssuche. Die Person ist subjektiv und unfertig individuell, weil in

einzelnen Rollen fragmentiert und insofern nicht vollständig nicht einheitlich, sondern wir spielen

verschiedene Rollen, haben verschiedene Sichten auf die Dinge und wir haben einen subjektiv

beschränkten Hintergrund und deswegen brauchen wir den Dialogpartner im Zielgespräch, um unseren

Hintergrund zu erweitern, insofern als wir uns auf den Hintergrund des Gesprächspartners auch

einstellen sollten, weil wir eben letztendlich wissen müssen, dass wir limitiert sind in unserer

Betrachtungsweise. Wir können die Aspekte nicht einfach beliebig wählen. Wir stecken sozusagen

in unserer Subjektivität und deswegen sollten wir wenigstens andere Subjekte zurate ziehen,

um mit deren Subjektivität, unsere eigene Subjektivität sozusagen, ja, wegen mir ein

bisschen überwinden zu helfen vielleicht. Subjekt als System außerhalb von lebenden

und handelnden Subjekten gibt es keine Theorie, also im Sinne von Wissen. Alles ist rückgebunden

an das Subjekt, das sich durch Einflüsse hindurch auf sich selbst bezieht. Wir sind uns nicht

transparent, hegelwörtlich, so kann der Mensch nie wissen, wie viele Kenntnisse er in der Tat in

sich hat. Sie gehören nicht seiner Subjektivität, sondern nur seinem an sich seienden an. Er hat

Erkenntnisse durch seine Subjektivität. Er kann nicht bestimmen, welche Erkenntnisse er hat oder

welche er nicht hat. Er sieht nur das, was seine Subjektivität ihm erlaubt. Habitus und Sichtweise

unterscheidet jetzt, wohl rapiere ich nochmal für die Argumentationstheorie, die er dann entfaltet.

Mensch kann anderes Subjekt in sehen, erleben, denken, verarbeiten, beurteilen, Verhaltensstabilität

durch Sozialisierung mit Muster, Schemata und bestimmter Art der Argumentation, Rahmen und

Problem, inwieweit Interessen zur Disposition stehen können. Wir haben bestimmte Bedürfnisse,

wir stecken in gewissen Rahmen drin sozusagen und haben dadurch nicht die Möglichkeit, den Rahmen

so ohne weiteres zu verlassen. Wir müssen uns sozusagen vom eigenen Rahmen erst distanzieren,

um ihn zu erkennen, um überhaupt eine Chance zu haben, diesen zu verlassen und die Begrenztheit

unserer Subjektivität vielleicht nach weiter nach vorne zu schieben. Das Orientierungssystem

aufeinander angewiesen sein der Menschen ist die Quelle der Moral der Normen. Vertrauen in die

eigene Vernunft und meine Anmerkung, deswegen ad.quines holistisches Begriffsnetz, das kennen

Sie vielleicht aus der KI Vorlesung letztes Sommersemester und Festingers Theorie der

kognitiven Dissonanz, sind sozusagen Probleme. Die Menschen kognitive Dissonanz, ganz berühmte

Theorie von Festinger, schon in den 50er Jahren in der Psychologie aufgestellt. Die Menschen

erkennen plötzlich, dass irgendwas nicht stimmt, unterdrücken sozusagen das, um eben die kognitive

Dissonanz auszumanövrieren und machen den Fehler vielleicht weiter und stellen ihn nicht ab. Eine

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:55:26 Min

Aufnahmedatum

2021-01-26

Hochgeladen am

2021-01-27 00:38:47

Sprache

de-DE

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